Beschreibung der Westküste von Borneo.
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wurden viele /-um Theil über, zum Theil unter Wasser befindliche Klippen auf
gefunden. Südlich der Inseln ist die Küste flach und dicht bewaldet, nur in
der Nähe der Insel Antoe wird die Küste höher und felsiger: längs der Küste
erstreckt sich eiue Hügelkette, aus welcher drei znckerhntfbrmige Kegel hervor-
treten. Weiterhin verbindet sich diese Hügelkette allmählich mit dem höheru
Bergland bei Soekadana. Nördlich der Insel Perkam ist die Küste felsig und
wird nur stellenweis von einem Sandstrande unterbrochen. Der höchste Punkt
der Insel Antoe liegt in 1° 18' 57" S-Br und 110° 0' 45" O-Lg.
Insel Batoe (Dato!). Ungefähr 4 Stn nördlich der Insel Perkam liegt
ea 100m von der Küste entfernt die hohe, dicht bewaldete Insel Batoe, welche
wogen des dahinter liegenden hohen Berglandes, aus einiger Entfernung gesehen,
schlecht zu erkennen ist. Die Ufer der Insel sind felsig und haben das Aus
sehen, als wären sie künstlich von Steinen erbaut. Zwischen der Insel und der
Küste ist ein Bootsfahrwasser und in diesem der beste Landungsplatz. Mit
Schiffen kann man sich sowohl bei der Insel Batoe als auch bei der ersten
südlich derselben befindlichen Landhuk am besten der Küste nähern, denn cs
befinden sich daselbst noch bei 2m Abstand 5ui Wasscrtiel'e. Zwischen dem
Flusse Ketapang und der Insel Batoe ist die Küste beinahe ganz unbewohnt,
nur au einzelnen Stellen befinden sich einzelne Fischerhütten. Die Inseln sind
alle unbewohnt.
Soekadana, die Hauptstadt des gleichnamigen Reiches, liegt an dem
nördlichen Ufer eines kleinen Flusses, welcher sieh ca‘2Sm nördlich der Insel
Batoe in die südliche Ecke einer kleinen Bucht ergiefst. Diese Bucht ist für
kleine Schiffe zugänglich und finden solche nördlich bei der an der Öüdhuk
der Bucht liegenden Insel Salahvama (Sala Nama) auf 2.5 bis 3m Wasser,
Sehlammgruud, einen guten Ankerplatz, welcher gegen die daselbst herrschenden
Winde während des SE-Monsuns geschützt ist. Um den Landungsplatz an der
Nordseite der Flufsmüudung zu erreichen, mufs man zwischen den beiden kleinen
hölzernen Baken, welche in der Flnfsmündung stehen, hindurch fahren. Diese
Baken kennzeichnen eine 12m breite Oeffnung in einem Steindamm, welcher
quer vor der Mündung liegt. Man sagt, dafs dieser Damm, welcher bei halber
Fluth unterWasser kommt, in früheren Jahren von den Bewohnern zum Schutze
gegen seeräuberische Ueberfälle aufgeworfen worden ist. Die Fluthhöho beträgt
hier 1,1m, bei Springzeit 1,7m. In dem nördlichen Theil der Bucht ist die
Küste felsig, und liegen Klippen in einigem Abstand von derselben. Diejenigen
Schiffe, welche nicht in die Bucht einlaufen können oder wollen, müssen 4 Sui
entfernt auf wenigstens 5m Wassertiefe ankern, ln geringeren Wassertiefen
haben die Schiffe vielfach von den Grundseeu zu leiden, da die Schiffe infolge
der aus dem Flusse kommenden Strömung nördlich von Soekadana meiatentheils
quer gegen den Wind liegen.
Bei Soekadana ist das Ufer sehr flach und besteht ans weichem Schlamm.
Die hohen Berge dicht an der Küste sind mitunter 32 bis 36 Sm weit zu sehen.
Die beiden höchsten Berge, von denen der eine nördlich, der andere südlich
von Soekadana liegt, geben für die von Westen kommenden, die Küste an-
steuernden Schiffe eiue gute Laudmarke; man mufs in diesem Falle auf die
Mitte zwischen diesen beiden Bergen zustcuern. Die Einwohnerzahl von
Soekadana beträgt ca 200; die niederländische Behörde besteht gegenwärtig aus
dem Posthalter und der Besatzung eines kleinen Forts am Strande, von
1 Offizier und 25 Mann. Schiffe finden hier wenig oder keine Ausrüstungs
gegenstände; es sind kaum frische Lebensmittel zu haben, und nur sehr selten
werden denselben durch die Bevölkerung einige frische Fische, Früchte etc.
augeboten. Der Flaggenstook des Forts liegt in 1° 14' 27" S-Br und
109° 56' 22" O-Lg.
Flu/s Simpang. Vor der Mündung dieses Flusses liegt eine gröfsc
Schlammbank, so dafs nur Schiffe mit geringem Tiefgaug denselben befahren
können. Das tiefste Wasser findet man längs der Insel PeliMoean (Palmtoan),
indem man NNO nach der Mündung steuert. Auf der Schlammbank zwischen
Pelintoean und der Mündung beträgt die geringste Wassertiefe bei Niedrig
wasser 1,3 bis 1,4m. Pelintoean ist eine sehr kleine felsige Insel, gleich nördlich
der Bucht von Soekadana, nahe bei der Küste liegend.