Skip to main content

Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

Beschreibung der Westküste von Borneo. 
313 
7* 
wurden viele /-um Theil über, zum Theil unter Wasser befindliche Klippen auf 
gefunden. Südlich der Inseln ist die Küste flach und dicht bewaldet, nur in 
der Nähe der Insel Antoe wird die Küste höher und felsiger: längs der Küste 
erstreckt sich eiue Hügelkette, aus welcher drei znckerhntfbrmige Kegel hervor- 
treten. Weiterhin verbindet sich diese Hügelkette allmählich mit dem höheru 
Bergland bei Soekadana. Nördlich der Insel Perkam ist die Küste felsig und 
wird nur stellenweis von einem Sandstrande unterbrochen. Der höchste Punkt 
der Insel Antoe liegt in 1° 18' 57" S-Br und 110° 0' 45" O-Lg. 
Insel Batoe (Dato!). Ungefähr 4 Stn nördlich der Insel Perkam liegt 
ea 100m von der Küste entfernt die hohe, dicht bewaldete Insel Batoe, welche 
wogen des dahinter liegenden hohen Berglandes, aus einiger Entfernung gesehen, 
schlecht zu erkennen ist. Die Ufer der Insel sind felsig und haben das Aus 
sehen, als wären sie künstlich von Steinen erbaut. Zwischen der Insel und der 
Küste ist ein Bootsfahrwasser und in diesem der beste Landungsplatz. Mit 
Schiffen kann man sich sowohl bei der Insel Batoe als auch bei der ersten 
südlich derselben befindlichen Landhuk am besten der Küste nähern, denn cs 
befinden sich daselbst noch bei 2m Abstand 5ui Wasscrtiel'e. Zwischen dem 
Flusse Ketapang und der Insel Batoe ist die Küste beinahe ganz unbewohnt, 
nur au einzelnen Stellen befinden sich einzelne Fischerhütten. Die Inseln sind 
alle unbewohnt. 
Soekadana, die Hauptstadt des gleichnamigen Reiches, liegt an dem 
nördlichen Ufer eines kleinen Flusses, welcher sieh ca‘2Sm nördlich der Insel 
Batoe in die südliche Ecke einer kleinen Bucht ergiefst. Diese Bucht ist für 
kleine Schiffe zugänglich und finden solche nördlich bei der an der Öüdhuk 
der Bucht liegenden Insel Salahvama (Sala Nama) auf 2.5 bis 3m Wasser, 
Sehlammgruud, einen guten Ankerplatz, welcher gegen die daselbst herrschenden 
Winde während des SE-Monsuns geschützt ist. Um den Landungsplatz an der 
Nordseite der Flufsmüudung zu erreichen, mufs man zwischen den beiden kleinen 
hölzernen Baken, welche in der Flnfsmündung stehen, hindurch fahren. Diese 
Baken kennzeichnen eine 12m breite Oeffnung in einem Steindamm, welcher 
quer vor der Mündung liegt. Man sagt, dafs dieser Damm, welcher bei halber 
Fluth unterWasser kommt, in früheren Jahren von den Bewohnern zum Schutze 
gegen seeräuberische Ueberfälle aufgeworfen worden ist. Die Fluthhöho beträgt 
hier 1,1m, bei Springzeit 1,7m. In dem nördlichen Theil der Bucht ist die 
Küste felsig, und liegen Klippen in einigem Abstand von derselben. Diejenigen 
Schiffe, welche nicht in die Bucht einlaufen können oder wollen, müssen 4 Sui 
entfernt auf wenigstens 5m Wassertiefe ankern, ln geringeren Wassertiefen 
haben die Schiffe vielfach von den Grundseeu zu leiden, da die Schiffe infolge 
der aus dem Flusse kommenden Strömung nördlich von Soekadana meiatentheils 
quer gegen den Wind liegen. 
Bei Soekadana ist das Ufer sehr flach und besteht ans weichem Schlamm. 
Die hohen Berge dicht an der Küste sind mitunter 32 bis 36 Sm weit zu sehen. 
Die beiden höchsten Berge, von denen der eine nördlich, der andere südlich 
von Soekadana liegt, geben für die von Westen kommenden, die Küste an- 
steuernden Schiffe eiue gute Laudmarke; man mufs in diesem Falle auf die 
Mitte zwischen diesen beiden Bergen zustcuern. Die Einwohnerzahl von 
Soekadana beträgt ca 200; die niederländische Behörde besteht gegenwärtig aus 
dem Posthalter und der Besatzung eines kleinen Forts am Strande, von 
1 Offizier und 25 Mann. Schiffe finden hier wenig oder keine Ausrüstungs 
gegenstände; es sind kaum frische Lebensmittel zu haben, und nur sehr selten 
werden denselben durch die Bevölkerung einige frische Fische, Früchte etc. 
augeboten. Der Flaggenstook des Forts liegt in 1° 14' 27" S-Br und 
109° 56' 22" O-Lg. 
Flu/s Simpang. Vor der Mündung dieses Flusses liegt eine gröfsc 
Schlammbank, so dafs nur Schiffe mit geringem Tiefgaug denselben befahren 
können. Das tiefste Wasser findet man längs der Insel PeliMoean (Palmtoan), 
indem man NNO nach der Mündung steuert. Auf der Schlammbank zwischen 
Pelintoean und der Mündung beträgt die geringste Wassertiefe bei Niedrig 
wasser 1,3 bis 1,4m. Pelintoean ist eine sehr kleine felsige Insel, gleich nördlich 
der Bucht von Soekadana, nahe bei der Küste liegend.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.