Reisebericht« S. M. S. „Hertha“. — Bericht der deutschen Brigg „Atlantic 1 *.
2&
worfen sind. Beide, sowohl die Vertonungen, wie die Beschreibungen, können
daher nur für beschränkte Zeit Werth haben.
Im Besonderen ist noch Folgendes hervorzuheben:
Mount Badagry, östlich von dein Orte gleichen Namens gelegen, konnte
nicht mit Bestimmtheit von den übrigen Baumgruppen unterschieden werden;
desgleichen konnte bei dreimaligem nahen Passiren dieser Stelle die eine in
dem „Africa Pilot“, Part I, pag. 280, als Marke für Porto Novo angegebene
„Hütte in der Hochwasserlinie“ nicht wahrgenommen werden, während dagegen
die für denselben Ort angegebene Gruppe von flaehgipfligen Bäumen wohl
erkennbar war, indefs schon recht bedeutend von der in der Br. Adm.-Karte
No. 1861 (TH. VI, No. 129) angegebenen Vertonung abwich.
Der Mount Pulloy oder Mount Palaver, östlich von Great Popo, kann
nicht als besonders gute Marke empfohlen werden, da derselbe zu wenig die
ihn umgebenden Waldungen überragt. Die Oeffnung der Lagune zwischen diesem
Mount Pulloy und Great Popo lag anscheinend näher an ersterem, als an
letzterem, und erstreckte sich in ungefähr NNW—SSO-Riehtuug.
Der westlich von Poi'to Seguro (Gomalouta) gelegene Ort Adafu wurde
beim Passiren nicht gesehen, dagegen wurden ea 9 Sm weiter westlich mehrere
weifse, gut sichtbare Häuser bemerkt, anscheinend keine Faktoreien, da weder
Flaggen noch Flaggenmasten zu sehen waren.
Vor der Vertonung (C) von Quitta in der Br. Adm.-Karte No. 1860
(Tit. VI, No. 128) ist besonders zu warnen, da solche falsche Vorstellungen
hervorruft. Das einzige Kennzeichen derselben, das Fort, hat durchaus nicht
mehr das martialische Aussehen, unter dem es hier erscheint, vielmehr unter
scheiden sich die Häuser desselben, aulser vielleicht ihrer Höhe, aus der Ferne
gesehen gar nicht von den übrigen Wohnhäusern, und erst in unmittelbarer
Nähe kann man wegen des vor- und nmliegendon Buschwerks und der Baurn-
gruppen die von den Häusern weit überragte Umfassungsmauer erblicken. Auch
möge hier noch angeführt werden, dnfs in den Peilungen von NzW über Nord
das Fort, weil durch Bäume verdeckt, nicht mehr sichtbar ist.
Die fächerartige Baumgruppe, durch welche, nach dom „Africa Pilot“,
pag. 274, Atoey oder Wyee erkannt werden soll, ist kaum mehr zu erkennen,
da solche so verwachsen ist, dafs sie ihren Charakter wahrscheinlich nicht
mehr lange Zeit erhalten wird.
Das sogenannte Kap Tree auf Kap St. Paul (vgl. Br. Adm.-Karte
No. 1860) sowie die zwei Bäume auf diesem Kap (vgl. „Africa Pilot“, pag. 274)
wurden nicht bemerkt.“
Bericht des Kapitäns C. W. Stege von der deutschen Brigg „Atlantic“
über eine Reise von Grimsby nach Champerico und zurück nach Rio de Janeiro
und Bemerkungen über Champerico.
(Mittheilung von der DeutM-hen Seewarle.)
„Am 26. September 1881 vcrliefsen wir, nach Champerico bestimmt, den
Hafen von Grimsby und erreichten am 1. Oktober die Höhe von Lisard. Da
wir äufserlmlb des Kanals östlichen Wind autrafen, so schlugen wir, der Segel
anweisung der Seewarte folgend, eine gut westliche Route ein. Wir schnitten
40° N-Br in 19° W-Lg am 8. Oktober und steuerten von hier ans geraden
Weges der Westseite der Kap Verden zu. Bis nach 26° N-Br und 24.5° W-Lg,
welche Position wir am 13. Oktober erreichten, hatten wir fast fortwährend
stürmischen Ost- und Nordostwind.
Südwestlich nahe den Kap Verden, in 14° 26' N-Br und 25° 44' W-Lg
wurden wir am 19. Oktober von einer schweren Böe aus Ost überfallen, wobei
Abu. 4. Hydr. etc., 1SSS, Heft 1- 4