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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

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Eingänge von meteorologischen Journalen etc., Januar 1883. 
Richtung und wehte, nachdem er sich nach NW verändert hatte, aus diesem 
Quadranten am heftigsten und längsten. Der Verlauf der Reise war um diese 
Zeit ein solch langsamer, dafs, nachdem am 15. Oktober der Schiffsort 58,4® N-Br 
in ‘28° W-Lg gewesen war, das Schiff bis zum 23. Oktober nicht weiter als 
nach 47,8° N-Br in 32,7° W-Lg gelangen konnte. Erst nachdem man am 3. No 
vember 48° W-Lg überschritten hatte, konnte wieder rascher fortgeschritten 
werden. Am 6. und 7. November legte der IV. Wendt“ bei Sturm aus E 
nicht weniger als 525 Sm zurück, und am 12. November erreichte das Schiff 
den Hafen von New- York. Die Fahrt über den Ocoan war in 37 Tagen voll 
endet worden. Während derselben hatte mau: 30° W-Lg in 56,8® N-Br am 
17. Oktober, 50° W-Lg in 44,4° N-Br am 4. November, 60® W-Lg in 42,4° N-Br 
am 7. November und 70® W-Lg in 40,4° N-Br am 10. November gekreuzt. 
Während der „J. IV. Wendt“ diese Reise auf nördlicher Route ausführte, voll 
endete die nach demselben Hafen bestimmte Bremer Bark „Ollere“ ihre Reise 
auf der Mittelroute. Dieses Schiff, welches am 5. Oktober den Kanal verlassen 
hatte, überstand am 17. Oktober, unweit 45,6° N-Br in 30,6® W-Lg, jenen hef 
tigen schon erwähnten Sturm. „Olbers“, au der Südseite der Depression stehend, 
beobachtete keinen Ostwind, sondern bei diesem Schiffe veränderte sich der 
Wind von S durch W nach NW uud begann erst aus letzterer Richtung zu 
stürmen. Der Luftdruck sank bis auf 742,3mm. Am 4. November mittags 
befand sieh der W. Wendt“ in 44,3° N-Br und 50,5® W-Lg, während gleich 
zeitig „Olbers“ in 42,2® N-Br uud 56,2° W-Lg stand. Bei beiden Schiffen stellte 
sich um diese Zeit ein bald zum heftigen Sturm zunehmender Ostwind ein. Die 
Bark wurde durch denselben mehr begünstigt, als das Vollschiff, denn während 
jene vom Ostwind ganz bis zum Hafen begleitet wurde, traten beim „J. W. Wendt“ 
noch wieder an drei Tagen ganz leichte westliche Winde auf. Dadurch be 
sonders wurde es bewirkt, dals „Olbender in 63 Stunden die zwischen Säble 
Island und Sandy Hook liegende Strecke durchsegelte, die New- York-Bai am 
8. November, vier Tage vor dem „J. IV. Wendt“ erreichen konnte. „Olben“ 
legte die Reise über den Oceau in 34 Tagen zurück. 
Am 27. Dezember verliefs der „•/. W. WendtNew- York wieder, um nach 
Bremen zurückzukehren. Westliche, häufig bis zum Sturme zunehmende Winde 
begünstigten die Reise in solcher Weise, dafs schon am 16. Jauuar 1883, 20 Tage 
nach dem Antritt der Reise, die Ähtwaf-Mündttug erreicht werden konnte. Der 
eine nennenswertbe Sturm, der während der Fahrt beobachtet worden war, 
wehte am 12. Januar in der Nähe von 47° N-Br und 20® W-Lg. Er webte 
aus West uud war von einem niedrigsten Barometerstände von 737,0 mm be 
gleitet. Die durch dieseu Sturm aufgewühlten Wellen hatten eine solche Höhe, 
dafs eine derselben dem ungefähr 2300 Registertonnen grofsen, lenzenden Schiffe 
über das Heck stürzte und auf Deck Kompashaus und verschiedene andere 
Sachen zerstörte. Das Schiff überschritt während der Reise: 70® W-Lg iu 
40° N-Br am 28. Dezember, 60® W-Lg in 40° N-Br am 1. Januar, 50® W-Lg 
in 41,6® N-Br am 4. Januar und 30° W-Lg in 45® N-Br am 9. Januar. 
21. Reise der Bremer Bark „Diamant“, Kapt. L. HaesJoop. 
Die Bremer Bark „Diamant*, welche am 13. Oktober 1882 von der Weser 
aus eine Reise nach New- York angetreten hatte, befand sich am 17. Oktober in 
der Nähe von Lizard. Dieselbe konnte bei den zunächst angetroffenen, meist 
westlichen Winden nur langsamen Fortschritt machen uud befand sich am 
26. Oktober noch in 47° N-Br und 12° W-Lg. Bei den nach dieser Zoit 
herrschenden, der Richtung nach mehr veränderlichen Westwinden war ein 
etwas rascheres Fortschreiteu nach Westen hin möglich, und sehr schnell konnte 
man vorrticken bei dem am 7. November, unweit 43,5° N-Br in 30® W-Lg, ein 
setzenden Ostwinde. Derselbe hielt lange genug an, um bei ihm in fünf Tagen 
nach 45® N-Br in 52® W-Lg segeln zu können. Den von diesem Punkte ab 
noch vorliegenden Thcil der Reise konnte „Diamant“ auch bei verhältnifs- 
mäfsig günstigen Winden zurücklegen. Am 19. November, nach 33tägiger Reise, 
ankerte die Bark in der Nähe von Sandy Hook. 30° W-Lg war in 43,5° N-Br 
am 7. November, 50° W-Lg in 45° N-Br am 11. November, 60° W-Lg in 42,8° 
N-Br am 15. November und 70° W-Lg in 40,6° N-Br am 18. November über 
schritten worden. Durch sehr heftige Stürme war die Reise Dicht beunruhigt 
worden.
	        
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