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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

Hingänge von nicttorologisi lie» Journalen etc., Januar 1888. 
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war zwar meistens eine günstige, doch war deren Stärke eine zu geringe, und 
7.n häufig herrschte auch Windstille. Als man am 12. Januar nach 3° N-ßr in 
94° O-Lg gekommen war, wurde die Richtung des gleichzeitig auffrischenden 
Windes eine hoch nördliche, und als „Johann Hinricn* sich am 14. Januar in 
Sicht von der XW-Spitze Sumatras befand, stellte sich der frische NE-Monsuu 
ein. Gegen denselben mufstc für längere Zeit gekreuzt werden. Am 26. Januar 
gelangte „-Johann Ilinrich“ in Sicht von Diamant Point, und am 2. Februar zur 
Rhede von Penang. Die Dauer der Reise betrug 121 Tage. Der Mitsegler 
„Johanne“ erreichte Bassein am 31. Januar. 
Nachdem „-Johann HinricJi“ späte) - nach Singapore, Hongkong und 
Taiwanfoo versegelt war, verliefs das Schiff am 12. Juni den letzteren Hafen, 
um eine Reise nach New-York anzntreten. Man segelte bei dem auf See an- 
getroffenen, mäfsigen SSE-Winde über B. B.-ßug und gelangte bis zum 19. Juni 
nach 21,1° N-ßr in 130,2° O-Lg. Unweit dieses Punktes wurde gewendet, und 
veränderte sich dann der gleichzeitig schwächer werdende Wind allmählich nach 
links. Südlich von 13° N-Br, wo der aus östlicher und südlicher Richtung 
kommende WiDd zum ganz leisen Zuge herabgesunken war, rückte das Schiff 
nur in ganz langsamer Weise vor. Am 8. Juli befand sich „Johann Ilinrich“ 
in Sieht der Insel Pulo Anna, von welcher mehrere Kanoes mit Eingeborenen 
zum Schiffe kamen. An diesem Tage veränderte sich auch der Wind nach SW, 
frischte dann gleichzeitig etwas auf und führte das Schiff bis zum 16. Juli zu 
der in 130® O-Lg überschrittenen Linie. Es waren bis dahin 34 Tage nach 
dem Antritt der Reise vergangen; 20® N-Br hatte man in 130° O-Lg am 
21. Jnni, 15° N-Br in 129,2° O-Lg am 23. Juni, 10° N-Br in 128,6° O-Lg am 
28. Juni und 5° N-Br in 132,3° O-Lg am 7. Juli gekreuzt. Die Strömung, 
welche bei dem südlich von 10° N-Br herrschenden, leichten Südwinde regel- 
mäfsig mit etwa 1 Kn Stärke nach Westen versetzte, nahm, nachdem 7° N-Br 
überschritten worden war, östliche Richtung an und erreichte einmal während 
48 Stunden einen Betrag von 78 Sm. 
In südlicher Breite wurde bis nach 2° S-Br hin ein sehr unbeständiger, 
aber zeitweise frisch wellender Westwind beobachtet. Südlich von diesem 
Parallel herrschte jedoch wieder mehrere Tage anhaltende flaue Mallung, bis 
endlich am 20. Juli in der Nähe der Insel Buru der südöstliche Monsun an 
getroffen wurde. Derselbe führte das Schiff bis zum 23. Juli zur Ombay- 
Passage und in zwei weiteren Tagen nach 10° S-Br in 122° O-Lg. Von diesem 
Punkte aus segelte man, begünstigt vom kräftigen, beständigen Passat, südwest- 
wärts. Es liefs sich hier eine solch rasche Fahrt erzielen, clafs einmal während 
96 Stunden eine mittlere Schnelligkeit von 9,8 Kn eingehalten werden konnte. 
Am 11. August gelangte „Johann Ilinrich“ zu der, unweit 21,7° S-Br in 
66,5° O-Lg liegenden, polaren Passatgrenze. Der noch immer frische Wind 
drehte dort durch N und wurde erst flau, als er aus westlicher Richtuug wehte. 
Nachdem der Wind die Drehung vollendet hatte, hielt er sich, indem er gleich 
zeitig kräftiger wurde, wieder für längere Zeit im östlichen Halbkreise. Nach 
einiger Zeit wiederholte sich noch einmal derselbe Vorgang. Anhaltender West 
wind trat auf, nachdem 30° O-Lg überschritten worden war, doch wehte der 
selbe in keinem Falle als heftiger Sturm. Am 2. September überschritt „Johann 
Ilinrich“ bei mäfsigem Westwinde die Länge der Kapstadt, und am 6. September 
führte kräftiger SSE-Wind das Schiff zurück zu dem in 10,5° O-Lg gekreuzten 
Parallel von 30® Süd. Südlich von demselben waren 13 Tage zugebracht worden. 
Während der Fahrt über den Indischen Ocean hatte man: 20° S-Br in 70,5° O-Lg 
am 9. August und 30° S-Br in 36,5° O-Lg am 24. August, wie 90° O-Lg in 
16° S-Br am 4. August, 60° O-Lg in 22,6° S-Br am 14. August und 30° O-Lg 
in 33,5° S-Br am 27. August geschnitten. Der Luftdruck, welcher in der Nähe 
von 30° S-Br im Atlantischen Ocean 770,8mm betrug, hatte unweit 35,5° S-Br 
auf einen höchsten Stand von 774,3mm gezeigt. Der kräftige SE-Wind, bei 
welchem „Johann Ilinrich“ wieder nördlich von 30° S-Br gelangte, wurde, wie 
man weiter nach Norden hin vorrückte, schwächer und sank unweit 25° S-Br 
zum ganz leisen Zuge herab. Erst von 20° S-Br an herrschte wieder ein etwas 
frischerer, beständigerer Passat. Am 30. September ging der Schoner in 
31,2° W-Lg von der südlichen zur nördlichen Halbkugel über. Zur Vollenduug 
der zwischen 30° S-Br und Linie liegenden Strecke waren 24 Tage erforderlich 
Ana. 4. Hjrdr. ote., 1833, llfft V. §
	        
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