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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

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KiugSnge von meteorologischen Journalen etc., Januar 1888. 
Nach dieser letzteren Zeit war die Richtung des Windes wieder häufiger eiue 
günstige. Man konnte daun wieder in etwas rascherer Weise fortsehreiten, 
doch fiel es im ganzen schwer, nach Westen hin zu gelangen. Am Bl, Mai 
überstand „Pedraza“ in der Nähe von 43°N-Br und 45,5° W-Lg einen heftigen 
Weststurm, bei dem das Barometer bis auf 737,5mm sank. Eine schwere, 
während dieses Sturmes über das Schiff stürzende See richtete auf dem Verdeck 
der Bark grofse Zerstörungen an und rifs leider auch einen Mann der Besatzung 
über Bord, welcher, da Hülfe zu leisten unmöglich war, ertrank. Am 11. Juni 
erreichte „Pedraza“ 50° S-Br in 68° W-Lg. Der 11. Juni war der 41. bis da 
hin in südlicher Breite erlebte Tag; 10° S-Br war in 32,8° W-Lg atn 5. Mai, 
20° S-Br in 34,5° W-Lg am 9. Mai, 30° S-Br in 29,5° W-Lg am IS. Mai und 
40° S-Br iu 4L° W-Lg am 27. Mai geschnitten worden. 
Am 13. Juni befand sich „Pedraza“ in der Nähe der Starfea-Insel, und 
am 17. Juni wurde Diego Ramirez erblickt. Auch die Zurücklegun^ des übrigen 
Tlioil.s der Kap Horn-XJmscgoluug wurde durch heftige Stürme nicht übermäfsig 
erschwert. Da jedoch fast ununterbrochen westliche Winde herrschten, konnte 
man erat am 5, Juli nach 50° S-Br in 82,5° W-Lg znrückgelangea. Es waren 
bis dahin 24 Tage vergangen, seit der Zeit, zu weicher derselbe Parallel im 
Atlantischen Oeeau verlassen worden war. Die Zurücklegung des letzten Tlieils 
der Reise erforderte infolge längere Zeit auhaltender NW-Winde noch eine 
ziemlich lange Zeit. Am 17. Juli, nach einer Reise von 109 Tagen, erreichte 
„Pedraza* die Rhede von Valparaiso •, 40° S-Br im Stillen Oeeau war am 
12. Juli in 79,8° W-Lg gekreuzt worden. 
Nachdem die Bark in Valparaiso ihre Ladung entlöscht hatte, vevsegelte 
sie nach Antofagasta. Sie trat die Reise am 26. August an und beendete sie 
in fünf Tagen. Im letzteren Hafen wurde eine Ladung Salpeter eingenommen, 
und nachdem dieses geschehen und das Schiff wieder seefähig gemacht worden 
war, wurde am 7. Oktober die Heimreise nach Hamburg angetreten. Während 
der ersten beiden Tage derselben hielten Windstille und ganz leichte Mallung 
das Schiff in der Nähe der Küste fest, und konnte man erst bei dem am 9. Oktober 
durchkommeudeu, etwas frischeren Südwind einen gröfseren Abstand vom Lande 
gewinnen. Man segelte dann bis zum 15. Oktober nach 30° S-ßr iu 88,6° W-Lg. 
Unweit dieses Punktes sank, bei einem auf 771,0mm gestiegenen Barometer 
stände, der Wind zum ganz leisen Zuge herab, dadurch das Ende des Passats 
andeutend. Südlich von diesem Punkte hielt sieh der Wind jedoch noch zunächst 
für längere Zeit im östlichen Halbkreise, und veränderte sich derselbe erst am 
19. Oktober, unweit 33° S-Br in 91,3° W-Lg, durch N nach W. Westliche, 
nicht stürmisch auftretende Winde blieben nach dieser Veränderung vor 
herrschend; dieselben führten die Bark bis zum 1. November zum Meridian des 
Kap Horn. Es waren bis dahin 25 Tage seit dem Antritt der Reise verflossen; 
30° S-Br hatte man iu 88,6° W-Lg am 15. Oktober, 40° S-Br in 92° W-Lg am 
22. Oktober und 50° S-Br in 86,8° W-Lg am 27. Oktober gekreuzt. 
Im Südatlantischen Oeeau wurden während der ersten fünf dort ver 
brachten Tage Westwinde angetroffeu, die dem Fortgänge der Reise günstig 
waren. Am 6. November veränderte sich unweit 50° S-Br der Wind nach SE, 
und hielt er sich dann mehrere Tage iu diesem Quadranten. Aueh bei diesem 
Winde liefs sich ein befriedigend rascher Fortgang erzielen, dagegen waren die 
nördlich von 43,5° S-Br auftretenden Nordwinde weniger günstig. Die zwischen 
39,5° und 27,5° S-Br liegende Strecke konnte „ Pedraza“ bei frischen Süd- und 
SE-Winden wieder iu ziemlich rascher Fahrt durchsegeln, während nördlich von 
dem letzteren Parallele langanlialtende nordöstliche Winde aufs neue eine Ver 
zögerung bewirkten. Am 29. November entwickelte sich aus ganz leisem öst 
lichem Zuge, bei einem Barometerstände von 764,8mm, der Passat. Derselbe 
nahm bald bis zur mäfsigen Briese zu und führte die Bark bis zum 11. De 
zember zu der iü 30® W-Lg überschrittenen Linie. „Pedraza" hatte die zwischen 
Kap Horn und diesem letzteren Punkte Hegende Strecke in 40 Tagen durch 
segelt, und auf derselben; 50° S-Br in 50,8° W-Lg am 6. November, 40° S-Br 
in 42,5° W-Lg am 14. November, 30° S-Br in 29,6° W-Lg am 20. November, 
20° S-Br in 32,5° W-Lg am 28. November und 10° S-Br in 32,4° W-Lg am 
7. Dezember gekreuzt.
	        
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