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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

Reiseberichte S. M. S. „Carola*. 
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Nu ft? von maudelartigem, etwas öligem Geschmack, Areka genannt, Momeaäpfel, 
Taros, dann Fische, Tauben und zuweilen einige Schweine und Hühner. 
Das Barometer staud während der ersten Hälfte der Zeit auf den IJermil- 
Inseln mit täglichen Schwankungen (niedrigster Stand gegen 3 h p. m.) zwischen 
758 und 761mm, in der zweiten Hälfte zwischen 759 und 763 mm. Die mittlere 
Temperatur war bei Tage im Maximum 31°, bei Nacht im Minimum 27°. 
Am 5. Januar wurden die i/ämtf-lnselu verlassen und Boudeime (Uwe) /., 
eine breite, halbkreisförmig nach Westen offene niedrige Sandinsel, welche aui‘ 
der Passatseite (Ostseite) eines dort sehr breiten Korallenringes liegt, um 
P p. in. erreicht. Die Insel schliefst mit dem Riffringe auf der Westseite 
eine runde Lagune ein, die keine Passage hat. Dio Insel ist dicht und hoch 
bewaldet; bei ihrem Mangel an Kokospalmen ist sie nicht bewohnt, sondern nur 
vorübergebend von den /Zmmt-Insulanern oder den Bewohnern der Echiquier- 
Inseln, den Ninigo’s, besucht. 
Am 6. Januar wurde auf einige Stunden bei den yl/wcAoreicw-Inselu bei 
gedreht und von da die Reise nach der Ostecke der Admiralitätt-lnaeA bei 
günstigem NW-Wind unter Segel fortgesetzt. Am Morgen des 7. Januar kamen 
die Berge der grofsen Insel in Sicht, uud wurde, um die Ostecke bei güustigem 
Staude der Sonne zu besichtigen, vom Nachmittag ab bis zum Morgen des 
8. Januar beigedreht. Der Strom hatte vom 6. zum 7. Januar in 20 Stunden 
Ost 21 Sm gesetzt. 
Zur Vervollständigung der von „Habicht~ vorgenommenen Aufnahme der 
NO-Seite der Insel 1 ) und um den äufsersteu Punkt derselben festzulegeu, resp. 
um das wirkliche Nichtvorhandensein der langen Landzunge zu konstatiren, 
wurde am 8. Januar 6 h a. m. unter Dampf zuerst längs des östlichen Theils der 
Nordküste gesteuert: dann wurde um die Ostecke gedampft und hierbei kon- 
statirt, dafs die östlichste Negro /. nur ein Stück des Festlandes ist und dio 
lange schmale Landzunge, welche die Br. Adm.-Karte No. 769 (Tit. X, No. 163) 
zeigt, nicht existirt. Nach Absendung S. M. Kbt. „Hyäne“ zur Erforschung des 
nördlichen Hafens wurde auf den Hafen von liirtl I. zugesteuert. Es wurde 
mit tnw. West als Kurs glatt hineingedampft, dann von Bird I. etwas nordöstlich 
gesteuert und in der alten Kurslinie der Hafen verlassen. Auf der Landspitze 
NO von Bird /. steht ein gröfseres Dorf, doch scheint die ganze Bucht bewohnt 
zu sein, da von allen Seiten hei- Kanoes mit Eingeborenen kamen. Die Ein 
geborenen waren wie sie im Bericht S. M. Kbt. „Habicht“ geschildert sind.*) 
Der nördliche Hafen eignet sich nach den Aufnahmen durch S. M. S. 
„Carola“ und „Hyäne“ wegen der sehr engen Passage nicht für gröfsere Schiffe, 
obwohl er im Innern sehr geräumig zu sein scheint Der südliche Hafen inner 
halb Bird 1. konnte bei dem etwas trüben Wasser uud dem ungünstigen Stande 
der Sonne am Nachmittag wegen Mangel an Zeit nicht näher untersucht werden. 
Die Lage der umliegenden Inseln ist durch Peilungen von Punkten der beiden 
Häfen sowie die der Gabriel- und Rafael-In. durch Ablaufen von Distanzen 
festgelegt. Abends wurde die Reise nach Mattipi unter Segel bei dem günstigen 
wenn auch flauen NW-Wind fortgesetzt. 
Am 9. Januar Abends wurde der Wind ganz flau und unbeständig zwischen 
NW und SW und Greet Harbovr am 11. Januar 3 h p. m. erreicht. Barometer 
und Thermometer hatten nichts Auffälliges gezeigt; ersteres beharrte zwischen 
760 und 763mm, letzteres hatte Nachts im Mittel als Minimum 27°, Tags 
als Maximum 30,7° C. gezeigt. Der Strom batte bis zum 9. Januar zwischen 
ESE und ENE zwischen 24 und 16 Sm gesetzt, von da ab wurde er schwächer 
und setzte am 10. Januar vor dem St. Georgs-Kanal nur noch 8 Sm nach NE. — 
Während des Aufenthalts in Greet Harbour war durchgängig schönes Wetter und 
wehten leichte westliche Winde. 
Am 16. Januar wurde die Reise nach Sydney angetreten uud zuerst der 
Hafen von Meoko angelaufen, wo am 16. Januar Nachmittags 2" geankert wurde. 
Die Einfahrt und die Hafen-Verhältnisse sind dieselben, wie sie S. M. S. 
„Ariadne“ geschildert hat; 8 ) doch ist die Einfahrt für den dort Unbekannten 
*) S. Kartei» zu Tat', 13 der „Ami. d. Hytlr. etc/ 1882, und ibid. pag. 231. 
*) S. a. a. 0. pag. 232. 
*) S. Ann. d. Hvdr. ete,“ 1879, pag. 283.
	        
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