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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

Gezeiten-Beobachtungen an der Ostsee. 
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Eine oberflächliche Untersuchung der täglichen Ungleichheit ergiebt 
kein sicheres Resultat (weil die tägliche Kurve für das ganze Jahr (Fig. 1) 
nicht zwei gleiche Fluthweeksel zur Anschauung bringt); also läfst sich annehmen, 
dafs eine solche nur in geringem Mafse vorhanden ist 
Da die Apparate ununterbrochen in Betrieb sind, so werden sich in nicht 
zu langer Zeit genaue Angaben errechnen lassen. Es wird dann auch die wenig 
bequeme Eintheilung in Mondsstunden verlassen werden können, um zu einer 
Reduktionsmethode nach Art der harmonischen Analyse Sir William Thomsou’s 
überzugehen. 
Vorläufig handelte es sich nur darum, den allgemeinen Charakter dieser 
Gezeiten festzustellen. Das Ergebnifs weist auf eine grofse Uebereinstimmung 
mit den Gezeiten der Nordsee und des Atlantischen Oeeans hin, man scheint 
es hier aussehliefslich mit einer durch die Beite vom Kattegat her eindringenden 
Wellenerregung zu thun zu haben. — Von Interesse ist der Umstand, dafs zu 
weilen der Verlauf der Ebbe und Fluth Tage lang deutlich auf dem Registrir- 
bogen verfolgt werden kann. Der Fluthwechsel beträgt daun mehr als das 
Doppelte des Jahresmittels. Eine Zusammenstellung der Fluthkurven für die 
Zeit vom 17. bis 20. Februar 1883 für Kiel, Fehmarn und Arkona ist in Fig. II 
wiedergegeben. Man kann deutlich die Gezeitenwellen für diese drei Orte 
erkennen. Auch Hagen erwähnt, dafs an der pommersehen Küste bei ruhigem 
Wetter ein Fluthwechsel von mehreren Zollen beobachtet worden. Der mittlere 
Fluthwechsel beträgt dort 8—12 mm. 
Der Vergleich der Fluthkurve von Kiel und Marienleuchte für das ganze 
erste Quartal 1883 ergiebt das auffallende, aber ganz sichere Resultat, dafs in 
Kiel Hochwasser beträchtlich früher eintritt, als bei Marienleuchte: 
Tabelle IV. 
Mittel gleichzeitiger Wasserstände bei Marienleuchte und Kiel 
für das I. Quartal 1883. 
~~l 
11 
Vom Index des Apparats 
nach unten gemessen: 
Marienleuchte Kiel 
Von den Mittelwerthen 
aus: 
Marienleuchte Kiel 
Zur Zeit der oberen Mondskulmination 7,713 . . 
0,081 . 
—0,023 
—0,015 
1. 
Stunde nach d. , 
7,706 . . 
0,065 . 
—0,016 
, -, , 
+0,001 
2. 
» - - 
7,690 . . 
0,044 . 
» t 
0.000 
. , , 
+0,022 
3. 
« 
» 
7,674 . . 
0,028 . 
-GO,016 
» . * 
+0,038 
4. 
„ 
» * ^ 
7,657 . . 
0,028 . 
+-0,033 
+0,038 
5. 
„ 
» 
7,648 . . 
0,036 . 
+-0,042 
, , , 
+0,030 
6. 
7,652 . . 
0,067 . 
-GO,038 
* » • 
-0,001 
7. 
« »■ „ 
w 
7,662 . . 
0,068 . 
+-0,028 
—0,002 
8. 
» 
7,678 . . 
0,083 . 
, , 
-GO,012 
, , , 
-0,017 
9. 
« 
7,696 . . 
0,095 . 
—0,006 
, , 
—0,029 
10. 
„ 
7,712 . . 
0,103 . 
—0,022 
* « • 
—0,037 
11. 
7,719 . . 
0,099 . 
-0,029 
. « 4 
—0,033 
Zur 
Zeit der unteren Mondskulmination 7,730 . . 
0,096 . 
—0,010 
» • * 
—0,030 
1. Stunde nach d. - 
7,725 . . 
0,077 . 
—0,035 
. 4 « 
—0,011 
2. 
7,715 . . 
0,055 . 
* m 
—0,025 
+0,011 
!■ 3. 
» 
7,697 . . 
0,042 . 
-0,007 
* , 
+0,024 
4. 
7,683 . . 
0,034 . 
+0,007 
» , , 
+0,032 
5. 
.. 
7,674 . . 
0.037 . 
+-0,016 
• . 
+0,029 
6. 
„ 
7,670 . . 
0,041 . 
+0.020 
* * • 
+0,025 
; 7. 
7,675 . . 
0,072 . 
. * 
-G0O15 
—0,006 
Ì 8- 
„ 
„ 
7,687 . . 
0,076 . 
• » 
+0,003 
* » . 
—0,010 
1' 9. 
„ 
7,693 . . 
0,087 . 
. u 
—0,003 
» * . 
—0,021 
10. 
7,702 . . 
0,095 . 
—0,012 
... 
-0,029 
j H- 
i; 
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» * » 
* 
7,690 . . 
Mittel 7,690*) 
0,075 . 
0,066 
* * 
0.000 
* * - 
-0,009 
*} Die Munatsmittel, deren Vergleich mit den Monatemitteln von 1882 vielleicht von 
Interesse ist, sind: 
Januar 7,720 
Februar 7,763 
März 7,587.
	        
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