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Eingänge von meteorologischen Journalen etc., Dezember 1882.
selbe» gelangt war, fand derselbe noch für längere Zeit östlichen Wird, doch
konnte man, da derselbe ntir schwach und wenig beständig war, bei ihm nur
langsam fortschreiten. Einen etwas rascheren Fortgang ermöglichten die südlich
von 24° S-Br auftretenden frischen NE-Winde, und nachdem man südlich von
34,5° S-Br gekommen war, wurde „Henry“ durch kräftige Westwinde begünstigt.
Dieselben führten das Schiff bis zum 11. Januar 1882 nach 40,6° S-Br und
0° Länge. Der 11. Januar war der 27ste bis daliin in südlicher Breite verlebte
Tag; 10° S-Br war in 32,8° W-Lg am 21. Dezember, 20° S-Br in 30° W-Lg
am 27. Dezember und 30° S-Br in 24,8° W-Lg am 3. Januar gekreuzt worden.
Am 18. Dezember hatte „Henry“ sieh in Sieht von der Insel Fernando de
Noronha befunden, und am 27. Dezember war die Insel Trinidad gesehen
worden.
Das Zurücklegen der erforderlichen Länge erfolgte bei Winden, die vor
wiegend aus nördlicher und westlicher Richtung kamen. Südliche und östliche
Winde waren indessen auch nicht selten. Stürme beunruhigten die Fahrt gar
nicht, wohl aber wurde die Reise hier verlängert durch wiederholt beobachtete
flaue Ostwinde. So betrug während der Zeit vom 30. Januar bis zum 4. Februar
die Stärke der an diesen Tagen beobachteten veränderlichen Winde nie mehr
als 3. Das Barometer erreichte damals gleichzeitig einen, unweit 40,2° S-Br
in 78° O-Lg abgelesenen, höchsten Stand von 777,1 mm. Am 3. Februar,
23 Tage später als östliche Länge erreicht worden war, überschritt „Henry“
in 40,4° S-Br den Meridian von 80° Ost.
Auf dem Wege zum Passatgebiete traf das Schiff eine ganz günstige
Gelegenheit an. Der am 4. Februar durehkommende, frische Westwind ging
später, nachdem er für längere Zeit aus nordwestlicher Richtung geherrscht
hatte, durch eine Drehung nach links unmittelbar id den SE-Passat über. Im
Gebiete desselben, welches am 11. Februar in der Nähe von 31° S-Br und
102,3° O-Lg erreicht wurde, herrschte bis nach 18° S-Br hin ein sehr kräftiger
Wind. Nördlich von dieser Breite sank derselbe zur flauen Briese herab, ver
änderte sieh dann reehtsdrehend nach SW und wurde zum Monsun. Als man
mit dessen Hülfe bis zum 20. Februar nach 11,5° S-Br in 113,3° O-Lg gesegelt
war, lief der gleichzeitig kräftiger werdende Wind um nach NW, und bei diesem
Winde gelangte die Bark am 21. Februar in Siebt von Land in der Nähe der
Lom&ocÄ-Strafse. Da der Wind am folgenden Tage aus nordöstlicher Richtung
wehte und eine starke nach Süden versetzende Strömung beobachtet wurde,
gab Kapt.Fischer seine ursprüngliche Absicht, die LowiiocA-Strafse zu durch
segeln, auf und versuchte durch die AMas-Strafse die Sw«Ja-See zu erreichen.
Die Durchsegelung dieser letzteren Strafse erforderte, infolge von Gegenwinden
und Gegenströmungen, dann auch noch eine läDgere Zeit, und befand man sich
erst am 2. März nördlich und frei von derselben. In der S««da-See waren die
Verhältnisse wieder günstiger, und führte der dort herrschende, mäfsige NW-
Monsun „Henry“ bis zum 4. März zur Sato/sr-Strafse. Die Durchsegelung
der Molukken-See, in welcher der Monsun nur in sehr gestörter und schwacher
Weise auftrat, nahm dagegen wieder eine sehr lange Zeit in Anspruch. Erst
am 13. März gelang es, den Aequator zu erreichen. In nördlicher Breite
segelte man bei etwas frischerem NW'-Monsune, und später bei ganz leichter,
südwestlicher Briese bis zum 24. März nach 9,4° N-Br in 134,2° O-Lg. Und
nachdem das Schiff nördlich von diesem Punkte mehrere Tage bei Windstille
und östlicher Mallung zugebracht hatte, stellte sich endlich am 25. März unweit
9,4° N-Br in 133,7° O-Lg der NE-Monsnn ein. Derselbe besafs anfangs nur
geringe Stärke, wurde aber bald kräftiger uud führte das Schiff’ in kurzer Zeit
nördlich von den Philippinen. In geringer Entfernung von denselben veränderte
sich der gleichzeitig schwächer werdende Wind nach SB, und bei Südwind
passirte „Henry“ am 31. März den BaUintan-Kanal. Bei ganz leichter, aus
östlicher oder südlicher Richtung kommender Briese mufste schliefslich auch
der letzte noch vorliegende Reiseabschnitt vollendet werden. Frischer NE-
Monsun wurde erst wieder angetroffen, als man dem Bestimmungshafen schon
nahe war. Am 5. April ankerte „Henry“ auf der Rhede vou Hongkong. Die
Dauer der Reise von 50° N-Br ab betrug 148 Tage. Auf dem östlich von
80° O-Lg liegenden Rciseabschnitte hatte das Schiff: 30° S-Br in 102,6° O-Lg
am 11. Februar, 20° S-Br in 109,2° O-Lg am 14. Februar und 10° S-Br in