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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

Eingänge von meteorologischen Journalen etc., Dezember 1882. 
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war auch die Küste Afrika’s erblickt worden; in deren Nähe wurde „Joe Rauers“ 
von der A</w/Aa«-Strömuug in 4 Ettnalen 240 Sm nach SW‘/sW versetzt. 
Der kräftige SE-Wind, welcher die Bark wieder zum Parallel von 30° Süd 
zurück brachte, wehte weiter nach Norden hin noch für längere Zeit in derselben 
Weise und schien unmittelbar in den Passat übergehen zu wollen. Nachdem 
bei ihm aber 20° S-Br erreicht worden war, sank der Wind zum ganz leisen 
Zuge herab und veränderte er sich daun durch S nach SW. Erst nachdem der 
Wind am 6. Oktober, in der Nähe von 17° S-Br in 3,5° W-Lg, wieder süd 
östliche Richtung angenommen hatte, wurde er zum beständigen, freilich nur in 
geringer Stärke auftretenden Passat. Von demstdben geführt, erreichte „Joe 
Rauers“ am 18. Oktober den Aequator in 22° W-Lg. Es waren bis dahin 
21 Tage seit der Zeit, zu Reicher 30° S-Br verlassen worden war, verflossen. 
20° S-Br hatte man in 0,3° W-Lg am 3. Oktober und 10° S-Br in 12,3° W-Lg 
am 11. Oktober geschuitten. 
In nördlicher Breite dehnte sich das Gebiet des SE-Passats aus, bis nach 
3,7° N-Brin 24,8° W-Lg. Unweit dieses Punktes, wo der Wind am 21. Oktober 
zum ganz leisen Zuge herabsank, erreichte die Bark den Stillengürtel. Man 
überschritt denselben bei leichter südlicher und östlicher Mallung in 5 Tagen. 
Im Gebiete des unweit 8,5° N-Br in 25,7° W-Lg angetroffenen NE-Passats fand 
„Joe Rauere“ nur einen wenig kräftigen Wind, bei dem sich kein rascher Fort 
gang erzielen liefs. Erst nördlich von 25,5° N-Br wurde die Windstärke eine 
gröfsere. Der Passat endete, indem der Wind nordöstlich lief, am 7. November 
in der Nähe von 31° N-Br und 33° W-Lg. Nachdem sich der Wind dann 
kurze Zeit darauf nach W verändert und von daher für mehrere Tage geweht 
hatte, folgten wieder nordöstliche Winde. Westwinde blieben indessen später 
doch vorherrschend, und führten dieselben die Bark bis zum 22. November 
in Sicht von [Äzard. Die Reise war in 124 Tagen vollendet worden. Im 
Nordatlantischen Ocean hatte man 35 Tage zugebracht und dort: 10° N-Br in 
27,2° W-Lg am 28. Oktober, 20° N-Br in 32,2° W-Lg am 2. November, 30° N-Br 
in 33,2° W-Lg am 7. November und 40° N-Br in 25° W-Lg am 11. November 
gekreuzt. 
19. Reise des Vegesacker Vollschiffes „Henry“, Kapt. J. P. Fischer. 
Am 8. November 1881 überschritt das auf einer Reise von Cardiff nach 
Hongkong begriffene Vollschiff „Henry“ den Parallel von 50° Nord. Dasselbe 
traf südwärts von demselben vorherrschend aus südlicher und westlicher Rich 
tung wehende Winde an, bei denen sich nur ein sehr langsamer Fortschritt 
erzielen liefs. Nachdem 40° N-Br überschritten worden war, wehte der Wind 
zwar häufiger aus einer etwas günstigeren Richtung, doch war dort seine Stärke 
wieder eine solch geringe, dafs allein aus diesem Grunde der Fortgang nur ein 
langsamer sein konnte. Am 28. November veränderte sich unweit 31° N-Br in 
19,5° W-Lg der vorher aus NW wehende Wind durch N nach NNE und wurde 
zum Passat. Das Barometer zeigte, als dieses geschah, auf 771,0mm. Unweit 
34° N-Br war ein höchster Stand von 772,9mm beobachtet worden. Das Passat 
gebiet, in welchem bis nach 16° N-Br bin ein recht kräftiger Wind angetroffen 
wurde, dehnte sich aus bis nach 5° N-Br in 25° W-Lg. Unweit dieses Punktes 
gelangte „Henry“ am 7. Dezember in deu Stillengürtel, der bei leichter, aus 
südöstlicher Richtung vorherrschender Mallung in 6‘/j Tagen überschritten 
wurde. Am 14. Dezember setzte in der Nähe von 0,8° N-Br in 29,8° W-Lg 
der SE-Passat wieder ein, welcher das Schiff am folgenden Tage zu dem in 
30,5° W-Lg überschrittenen Aequator führte. Um zu demselben von 50° N-Br 
her zu gelangen, waren 37 Tage erforderlich gewesen; 40° N-Br hatte man in 
16,8® W-Lg am 19. November, 30° N-Br in 21° W-Lg am 28. November, 
20° N-Br in 26,7° W-Lg am 2. Dezember und 10° N-Br in 26° W-Lg am 
6. Dezember gekreuzt. 
Im Südatlantischen Oeean trat der Passat anfänglich nur schwach und 
unbeständig auf. Nachdem man jedoch südlich von 2,5° S-Br gelangt war, 
wurde der Wind kräftiger, „Henry“ segelte dann mit seiner Hülfe bis zum 
22. Dezember nach 14,8° S-Br in 31,2° W-Lg. Unweit dieses Punktes, wo der 
sich gleichzeitig nach NE verändernde Wind zum ganz leisen Zuge herabsank, 
schien die polare Passatgrenze zu liegen. Nachdem „Henry“ südlich von der
	        
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