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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

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Eingänge von meteorologischen Journalen etc,, Dezember 18®. 
Passatgrenze 768 mm betragende Luftdruck stieg später, nachdem der Wind 
wieder für einige Zeit aus südöstlicher Richtung geweht hatte, bis auf eiuen 
unweit 24° S-Br beobachteten höchsten Stand von 771,2 mm. Oestliohe Winde 
waren später noch für lauge Zeit vorherrschend. Westwiud trat zwar auch 
auf, doch war er zunächst iu keinem Falle von langer Dauer. Längere Zeit 
anhaltenden, und dabei auch stürmisch auftretenden Westwiud traf „Etha 
Rickmer»“ an, nachdem sie westlich von 21,5° O-Lg gekommen war. Frischer, 
an demselben Tage beginnender SE-Wind führte die Bark am 28. September 
zur Länge der Kapstadt und auch am 1. Oktober nach 30° S-Br in 11,8° O-Lg. 
„Etha Rickmere* hatte südlich von diesem Parallel 17 Tage zugebracht und 
während der Fahrt nach der Südspitze Afrika s: 10° S-Br iu 82,6° O-Lg am 
25. August, 20° S-Br in 66° O-Lg am 2. September und 30° S-Br iu 40,3° O-Lg 
am 14. September, ferner 90° O-Lg in 6,5° S-Br am 22. August, 60° O-Lg in 
22,1° S-Br am 5. September und 30° O-Lg iu 33,5° S-Br am 21. September 
überschritten. 
Im Südatlantischen Oeeau faud „Etha Rickmen 9 nördlich von 30° S-Br 
auf der zwischen 24,5° und 22° S-Br liegenden Strecke noch wieder leichte 
südwestliche Winde. Indem sich der Wind am 6. Oktober, iu der Nähe von 
21,8° S-Br in 4° O-Lg, von SSW durch S nach SSE veränderte, entstand aus 
ihm der Passat. Derselbe trat anfänglich nur iu sehr schw acher Weise auf und 
frischte erst etwas mehr auf, nachdem 17° S-Br überschritten worden war. Am 
23. Oktober ging „Etha Ridmers“ in 21,2° W-Lg von der südlichen zur nörd 
lichen Halbkugel über. Am 23. Oktober waren 22 Tage seit der Abreise von 
30° S-Br verflossen, und während dieser Zeit hatte man: 20° S-Br iu 0,6° O-Lg 
am 8. Oktober und 10° S-Br in 12.4° W-Lg am 16. Oktober überschritten. 
Nördlich vom Aeqnator wurde „Etha Rickmen“ bis nach 5,5° N-Br in 
23,2° W-Lg vom SE-Passat begleitet. Unweit dieses Punktes endete der 
Passat am 26. Oktober in Windstille, und mnfsten dann sechs Tage im Stilleu- 
gürtel zugebracht werden, bevor es gelang, die in 9° N-Br and 23,8° W-Lg 
liegende äquatoriale Grenze des NE-Passats wieder zu erreichen. Im Gebiete 
dessolbeu wurde bis nach 23° N-Br hin ein sehr frischer beständiger Wind 
angetroffen. Nördlich von diesem Parallele trat der Passat nur in geringer 
Stärke auf, und am 10. November endete er in der Nähe von 24,5° N-Br und 
32° W-Lg, Der schwache, auf den Passat folgende Wind veränderte sieh dort, 
bei einem Barometerstände von 765,0 mm, zuerst nach SE und später durch S 
nach W. Im westlichen Halbkreise hielt sich jedoch der Wind nur kurze Zeit; 
indem er langsam seine Drehung nach rechts fortsetzte, nahm er wieder östliche 
Richtung an, um dieselbe noch für längere Zeit beizubehalten. Man mufstc bei 
demselben fast den ganzen noch vorliegenden Theil der Reise zurücklegen; und 
konnte dieses in einer ziemlich befriedigenden Weise nur aus dem Grunde, weil 
die Windrichtung häutig eine südöstliche war. Durchstehender Westwind stellte 
sich eiu, nachdem „Etha Ridme-rs“ am 22. November nach 42,2° N-Br in 
22,7° W-Lg gelangt war. Dieser, fernerhin ungestört wehende Wind führte 
die Bark in kurzer Zeit nach dem Kanal. Am 27. November wurden die 
Thür ui o von Li.arä erblickt. Es waren bis dahin 35 Tuge seit der Zeit, zu 
welcher der Aeqnatör im Atlantischen Occao überschritten worden war, ver 
flossen. Die Bark hatte 10° N-Br in 24° W-Lg am 2. November, 20° N-Br in 
31,7° W-Lg am 7. November, 30° N-Br in 32° W-Lg am 15. November und 
40° N-Br in 28° W-Lg am 20. November gekreuzt. 
18. Reise der Bremer Bark „Joe Raners“, Ivapt. E. Krause. 
Am ersten Tage des Jahres 1882 überschritt die auf einer Reise von 
Liverpool nach Singapore begriffene Bark „Joe Raners“ den Parallel von 50° Nord. 
Dieselbe segelte bei den südlich davon zunächst angetroffenen, an mehreren 
Tagen heftig auftretenden Westwinden südwärts, und konnte bei denselben, weil 
die Windrichtung meistens keine schrale war, eiuen ziemlich befriedigenden 
Fortgang erzielen. Ungünstig wurde derselbe, nachdem am 10. Januar in der 
Nähe von 38,5° N-Br und 17,2° W-Lg der Wind eine hoch südliche Riebtaug 
angenommen hatte. Mau kounte dann in fünf Tagen nur nach 37,5° N-Br iu 
21,5° W-Lg vorrüclcen. In geringer Eutfernuug von diesem Punkte folgte auf 
kurze Stille ein SE-Wiud, der allmählich auffrischte und östlicher lief. Es
	        
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