Eingänge von meteorologischen Journalen etc., Dezember 1882.
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am 11. Februar nach 31,5° N-Br in 19,4° W-Lg gekommen war, stellte sich
dort, bei einem auf 775,6 mm gestiegenen Barometerstände der NE-Passat
ein. Derselbe entwickelte sich aus vorhergehender, längere Zeit anhaltender
leichter Mallung, nahm jedoch bald an Stärke zu und gewährte dem Schiffe
später die Möglichkeit einer raschen Fahrt. Unweit 4,8° N-Br iu 25,3° W-Lg
erreichte „Etha Rickmen 1 * am 21. Februar den Stillengürtel, und nachdem der
selbe bei der darin herrschenden östlichen Mallung in vier Tagen durchsegelt
worden war, gelang es, den unweit 2,2° N-Br in 25,2° W-Lg beginnenden
SE-Passat wieder anzutreffen. Am 27. Februar ging „Etha Rickmen“ in 27° W-Lg
von der nördlichen zur südlichen Halbkugel über. Die Bark hatte die zwischen
50° N-Br und Linie liegende Stx-ecke in 34 Tagen durchsegelt und auf der
selben: 40° N-Br in 16,4° W-Lg am 2. Februar, 30° N-Br in 19,6° W-Lg am
12. Februar, 20° N-Br in 25° W-Lg am 15. Februar und 10° N-Br in 26,4° W-Lg
am 19. Februar überschritten.
Im Südatlantischen Ocean wurde „Etha Rickmers 1 * bis nach 28,5° S-Br
in 30,4° W-Lg vom Passate begleitet. Zwischen 16° und 19° S-Br war der
selbe zum ganz leisen Zuge herabgesunken, und schien es dort, als ob der
Passat schon enden wolle. Derselbe fafste indessen noch wieder dureh und
dauerte dann bis zu jenem ungewöhnlich weit südlich gelegenen Punkte. Das
Barometer, welches dort auf 764,0 mm zeigte, hatte in der Nähe von 23° S-Br
einen höchsten Stand von 765,7 mm eingenommen gehabt. Der Passat endete,
indem der Wind nordöstlich lief, und vollendete letzterer später eine langsame
Drehung nach links. Nachdem der Wind für einige Zeit aus südöstlicher
Richtung geweht hatte, führte er noch einmal eine Drehung aus, um sich
schliefslich anhaltend in hoch nördlicher Richtung zu halten. Bei kurze Zeit
vorher einsetzendem, frischem Südwinde kreuzte „Etha Rickmers“ am 24. März
in 39,6° S-Br den Meridian von Greenwich. Es waren bis dahiu 25 Tage auf
der südlichen Halbkugel zugebracht und dort: 10° S-Br in 32,7° W-Lg am
3. März, 20° S-Br iu 33,3° W-Lg am 7. März und 30° S-Br in 28,7° W-Lg am
11. März geschnitten worden.
Beim Ablaufen der erforderlichen Länge traf „Etha Richmers 1 * zunächst
lang anhaltende S- und SE-Winde an, bei denen die Reise nur einen lang
samen Verlauf nahm. Erst nachdem man am 8. April östlich von 32° O-Lg
gelangt war, wehten die Winde vorherrschend aus westlicher und nördlicher
Richtung. Stürme, die verdienten, hervorgehoben zu werden, wurden nicht
augetronen. Am 24. April, 31 Tage später als östliche Länge erreicht worden
war, wurde 80° O-Lg in 38,6° S-Br erreicht. Günstige Verhältnisse wurden
von der Bark auf ihrem Wege zum Gebiete des Südostpassats angetroffen. Der
frisch wehende Wind veränderte sich dort von N nach SW. In der Nähe von
30° S-Br in 104° O-Lg, wo am 2. Mai, bei einem Barometerstände von 770,9 mm,
kurze Windstille beobachtet worden war, setzte der SE-Passat ein. Der
selbe wehte später nur auf der zwischen 21,5° und 13° S-Br liegenden Strecke
recht kräftig und trat überall sonst nur in mäfsiger Weise auf. Als „Etha
Rickmers“ am 11. Mai nach 8° S-Br in 105,2° O-Lg gekommen war, wurde die
Führung des meteorologischen Journals eingestellt. Die Reisedauer war damals
107 Tage. Auf dem letzten Reiseabschnitt hatte man: 30° S-Br in 104° O-Lg
am 2. Mai und 20° N-Br in 103,8° O-Lg am 6. Mai gekreuzt.
Mit dem 9. August, an welchem Tage sich das auf der Heimreise
von Rangoon nach Bremen begriffene Schiff unweit 5,7° N-Br in 94,5° O-Lg
befand, beginnt wieder das meteorologische Journal. Die Bark arbeitete von
dort gegen den leichten Monsun südwärts und gelangte bis zum 16. August
nach 0° Br in 93,4° O-Lg. Auch in südlicher Breite wurde man zunächst noch
vom Monsun begleitet, doch trat er dort frischer auf und wehte aus einer
etwas raumeren Richtung. Indem der zur Zeit ganz flau wehende Wind sich
endlich von SW durch S nach SE veränderte, wurde derselbe, ohne dafs dabei
eine Störung eintrat, zum Passat. „Etha Rickmers“ betrat dessen Gebiet am
19. August in der Nähe von 3° S-Br in 94° O-Lg. ln demselben beobachtete
das Schiff später solch stürmischen Wind, dafs wegen dessen Stärke mehrere
Male beigedreht werden mufste. Zur polaren Passatgrenze gelangte die Bark
am 3. September. Der ganz schwach gewordene Wind lief dort nordöstlich,
und weiter in rascher Drehung nach links nach SE zurück. Der unweit der