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Eingänge von meteorologischen Journalen ete., Dezember 1882.
Stunden in orkanartiger Stärke. Als dessen Heftigkeit sich mäfsigte, veränderte
sich auch bei „Dione* der Wind nach NW. Auch bei dieser Bark hielt sich
der Wind in nordwestlicher Riclituug nicht lange; am 3. Oktober entwickelte
sich aus kurzer Stille südöstlicher Wind, bei dem der gröfste Theil des noch
vorliegenden Reiseabschnittes zurückgelegt werden mufste. Am 12. Oktober,
fast gleichzeitig mit „Paul Ricimerg*, gelangte „Dione“ in den Gesichtskreis
von Lizard. Die Reise war in 140 Tagen vollendet worden. Im Nordatlanti
schen Occan hatte die Bark 47 Tage verbracht und in diesem: 10° N-Br in
23,1° W-Lg am 31. August, 20° N-Br in 31° W-Lg am 9. September, 30° N-Br
in 36° W-Lg am 14. September und 40° N-Br in 37,6° W-Lg am 27. September
überschritten.
14. Reise des Bremer Voilscliiffes „Wilhelm“, Kapt. M. W. Wilmsen.
Am 19. Juli 1881 überschritt das von Cardiff ausgegangene, nach Hong
kong bestimmte Bremer Vollschiff „Wilhelm* den Parallel von 50° Nord. An
demselben Tage geschah dieses auch von der eisernen Bremer Bark „Capellaund
beide Schiffe setzten später ihre Reise zur Linie unter den schon erwähnten
Verhältnissen fort. „ Wilhelm* kreuzte: 40° N-Br in 15,1° W-Lg am 25. Juli,
30° N-Br in 21,2° W-Lg am 30. Juli, 20° N-Br in 25,2° W-Lg am 4. August
und 10° N-Br in 24,2° W-Lg am 13. August. Am 23. August, an welchem
Tage „ Wilhelm* und „Capella* Signale miteinander austauschten, kreuzte das
Vollsehiff gleichfalls den Aequator in 18° W-Lg. Um zu demselben von 50° N-Br
her zu gelangen, waren 35 Tage erforderlich gewesen.
Im Südatlantischen Ocean wurde „Wilhelm* bis nach 13,5° Süd von
recht kräftigem Passate begünstigt. Südlich von dieser Breite trat derselbe
nur schwach auf, und am 29. August endete derselbe unweit 14,5° S-Br und
22,7° W-Lg gänzlich. Der zum ganz leisen Zuge herabgesunkene Wind ver
änderte sich dort bei einem Barometerstände von 764,4 mm nach N und führte
später, nachdem er wieder kräftiger geworden war, eine Drehung durch W
und S nach SB zurück aus. Als der Wiud die letztere Richtung erreicht hatte,
begann der Luftdruck, welcher bei dem Westwinde noch von dem vorhin
angeführten Stande etwas gefallen war, bedeutend zuzunehmen, bis zu einem
unweit 27° S-Br eintretenden Maximum von 776,5 mm. Als der Wind zum
zweiten Male, diesmal in der Nähe von 30° S-Br, durch N drehte, hielt er sich
länger im westlichen Halbkreise und wehte von daher stürmisch. In seiner
Drehung fortfahrend, veränderte sieh derselbe am 12. September, unweit 37,5° S-Br
in 10° W-Lg, noch einmal wieder durch S nach SB; das Barometer, welches
bei dem vorher herrschenden, stürmischen Westwinde bis auf einen tiefsten Punkt
von 756,2 mm gefallen war, stieg hierauf bis auf einen höchsten Stand von
772,6 mm. Bei solchen regelmäfsig verlaufenden, in diesem Meerestheile ja so
häufig anzutreffenden Veränderungen, die, je weiter nach Süden hin dieselben
auftreten, läuger anhaltenden Westwind und Ostwind von kürzerer Dauer, wie
gröfsere Barometerschwankungen in ihrem Gefolge haben, legte „ Wilhelm* den
gröfsten Theil des durch den Südatlautischen Oeean führenden Reiseabschnittes
zurück. Bei frischem NB-Winde wurde am 15. September in 41° S-Br westliche
Länge mit östlicher vertauscht. Das Schiff hatte die, zwischen Aequator und
erstem Meridian liegende, Strecke in 23 Tagen durchsegelt und auf derselben:
10° S-Br in 22° W-Lg am 27. August, 20° S-Br in 23,7° W-Lg am 2. September
und 30° S-Br in 25,6° W-Lg am 6. September gekreuzt.
Während der Zeit, dafs die erforderliche Länge zurückgelegt wurde,
erreichte „ Wilhelm* als südlichsten Punkt 45,3° S-Br in 45° O-Lg. Auf den
nordöstlichen Wind, welchen man an den ersten in östlicher Länge verbrachten
Tagen beobachtete, folgte am 17. September Westwind. Derselbe blieb nach
dieser Zeit der vorherrschende, und konnte man bei demselben dann einen
befriedigend raschen Fortgang erzielen. Nur durch einen nennenswerthen Sturm
wurde die Fahrt beunruhigt. Derselbe ereignete sich am 2. Oktober, in der
Nähe von 43,5° S-Br und 64° O-Lg. Er begann und wehte am heftigsten aus
nordwestlicher Richtung, war von einem niedrigsten Barometerstände von
741,9 mm begleitet und endete, nachdem der Wind nach SW umgelaufen war.
Am 6. Oktober, dem 21. bis dahin in östlicher Länge verbrachten Tage, erreichte
„Wilhelm* 80° O-Lg in 41,6° S-Br. Gleich am ersten Tage, welcher östlich