Eingänge von meteorologischen Jonmalen etc., Dezember 1882.
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wechselten sie, unweit 4,9° S-Br in 94° O-Lg, Signale mit einander aus. Am
27. Juni trafen beide Schiffe den SE-Passat an. Im Gebiete desselben fand
auch „Dione“ den schon bei „Paul Rickmers a hervorgehobeneu, stürmischen
Wind, und trat derselbe bei jener Bark so heftig auf, dafs Kapt. Thormählen
am 2. Juli beidrehte. Am 3. Juli wurde wieder abgehalten und vor dem noch
immer stürmischen Wiude ein westlicher Kurs verfolgt. Zur polaren, unweit
23° S-Br in 56,5° W-Lg liegenden Passatgrenze gelangte „Paul Rickmers“ am
15. Juli. Der Wind lief dort nicht, wie es sonst in der Regel geschieht, nord
östlich, sondern er veränderte sich durch S nach SW. Der seit mehreren Tagen
auf über 770 mm zeigende Luftdruck betrug in der Nähe der Passatgrenze
772,7 mm und erreichte unweit 24° S-Br in 54° O-Lg einen höchsten Stand
von 774,0 mm. Nachdem das Passatgebiet verlassen worden war, wehte der
keine Drehungen ausführende Wind noch für lange Zeit aus dem östlichen Halb
kreise. Die ersten Westwinde von nenuenswerther Dauer beobachtete man am
29. Juli in etwa 35° S-Br und 26,5° O-Lg. Am 1. August kam jedoch schon
wieder Wind aus südöstlicher Richtung durch, bei welchem am nächsten Tage
der Meridian des Kap der guten Hoffnung überschritten werden konnte. Am
7. August kreuzte „Dione“ in 11,3° O-Lg den Parallel von 30° Süd. Südlich
von demselben waren 12 Tage verbracht worden, und auf der Fahrt über den
Indischen Ocean hatte man: 10° S-Br in 92,5° O-Lg am 29. Juni, 20° S-Br in
75,2° O-Lg am 8. Juli und 30° S-Br in 37° O-Lg am 26. Juli; 90° O-Lg in
12,5° S-Br am 1. Juli, 60° O-Lg in 22° S-Br am 14. Juli und 30° O-Lg in
33,1° S-Br am 28. Juli gekreuzt. „Paul Rickmers“, welcher die Länge der
Kapstadt am 31. Juli geschnitten hatte, war nach 30° S-Br in 10,2° O-Lg am
3. August gekommen.
Auf den SE-Wind, welcher „Dione“ wieder zum Parallel von 30° Süd
zurückführte, folgte später noch wieder ein mehrere Tage anhaltender flauer
Westwind. Indem der letztere sich am 10. August, in der Nähe von 26,8° S-Br
und 9° O-Lg, durch S nach SE veränderte, entstand aus ihm der SE-Passat.
Derselbe, bei einem höchsten Barometerstaude von 772,4 mm einsetzend, nahm
rasch an Stärke zu und wehte bis nach 12° Süd als frischer, beständiger Wind.
Nördlich von dieser Breite trat er in schwächerer Weise auf, und wurde dem
entsprechend dann auch die Fahrt des Schiffes eine langsamere. Am 26. August
erreichte „Dione“ den Aequator in 22,2° W-Lg. Es waren, um zu demselben
von 30° S-Br aus zu gelangen, 19 Tage erforderlich gewesen; 20° S-Br hatte
man in 0,3° W-Lg am 14. August und 10° S-Br in 9,5° W-Lg am 19. August
verlassen. „Paul Rickmers“ hatte die nördliche Halbkugel in 21,2° W-Lg am
23. August erreicht.
In nördlicher Breite ging bei „Dione“ der SE-Passat direkt in den west
lichen Monsun über, und als man von dem letzteren Wiude nach 10° N-Br geführt
worden war, ging derselbe in leichte, jedoch noch vorherrschend aus westlicher
Richtung kommende Mallung über. Auf Windstille folgte schliefslich am
5. September, in der Nähe von 13,8° N-Br und 25,6° W-Lg, der NE-Passat,
dessen Gebiet sich bis nach 31,4° N-Br in 35,5° W-Lg erstreckte. Man durch
segelte dasselbe in langsamer Fahrt und verliefs es am 15. September. Der
Luftdruck, welcher in der Nähe der polaren Passatgrenze 769,0 mm betrug,
stieg bei dem späteren, leichten, lange anhaltenden Ostwind bis auf einen unweit
38° N-Br beobachteten höchsten Stand von 776,0 mm. Westliche Winde traf
„Dione“ nicht früher an, als am 27. September in der Nähe von 39,5° N-Br
und 38° W-Lg. Dieselben setzten als ganz flaue Briese, bei einem Barometer
stände von 768,3 mm, ein und nahmen rasch, während gleichzeitig der Luftdruck
zu sinken begann, an Stärke zu. Am 30. September überstand „Dione“ jenen
kurzen, sehr heftigen Sturm, den an demselben Tage auch der Mitsegler „Paul
Rickmers“ erlebte. Bei „Dione“, welche am Mittage des 30. September in
42,5° N-Br und 30° W-Lg stand, erfolgte das dem Sturm vorangehende Um
laufen des schon stürmischen Windes am 29. September, etwa 20 Stunden eher
als bei dem sich am 30. September Mittags in 44,3° N-Br und 23,2° W-Lg be
findenden „Paul Rickmers“. Bei „Dione“ beobachtete man den niedrigsten
Barometerstand mit 748,8 mm um 4 h Morgens des 30. September, während der
selbe bei „Paul Rickmers“ mit 740,1 mm um 4 h Nachmittags desselben Tages,
abgelosen wurde. Der Sturm wehte bei beiden Schiffen aus NE für mehrere