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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

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Eingänge von meteorologischen Journalen etc,, Dezember 1882. 
Westwind die Bark dann bis zum 5. Februar zu dem in 39,2° S-Br über 
schrittenen ersten Meridian. Der 5. Februar war der 28ste bis dahin in süd 
licher Breite verlebte Tag; 10° S-Br war dort in 32,6° W-Lg am 12. Januar, 
20° S-Br in 29,5° W-Lg am 17. Januar und 30° S-Br in 15,7° W-Lg am 27. Ja 
nuar überschritten worden. 
Das Zurücklegen der erforderlichen Länge führte „Dione“ zwischen 41° 
und 42° S-Br aus. Die dort beobachteten Winde kamen vorherrschend aus 
westlicher oder nördlicher Richtung; doch traten auch zu wiederholten Malen 
Ostwinde auf. Stürme waren nicht zu überstehen; es traten im Gegentheil die 
Winde in solch geringer Stärke auf, dafs kaum eine gröfsere Windstärke als 
6 oder 7, und auch die nur für ganz kurze Zeit, beobachtet wurde. Dagegen erlitt 
die Reise eine bedeutende Verzögerung durch die sehr häufigen, schwachen, 
bei hohem, mehr als 770 mm betragendem Luftdrucke auftretenden Winde. 
Selbst Windstille war nicht selten. Am 6. März, 28 Tage später als östlicho 
Länge erreicht worden war, kreuzte „Dione“ in 38,5° S-Br die Länge von 
80° Ost. 
Auch nachdem die Bark östlich von diesem Meridiane gelangt war, 
blieben die Verhältnisse unbefriedigende. Auf ganz leichte unbeständige Briese 
folgte am 9. März östlicher Wind, der zwar bald auffrischte, aber dann umlief 
nach NE. Als „Dione“ am 16. März nach 30,3° S-Br in 85,8° O-Lg gekommen 
war, gerieth die Bark dort abermals in mehrere Tage anhaltende leichte Mallung, 
und gewährte erst der am 20. März, in der Nähe von 26,5° S-Br in 88,2° O-Lg, 
bei einem Barometerstände von 766,7 mm, einsetzende SE-Passat dem Schiffe 
die lang erwünschte Gelegenheit zur rascheren Förderung der Reise. Dasselbe 
segelte dann bis zum 26. März nach 10,4° S-Br in 91,8° O-Lg, wo der Passat 
endete. Die UeberschreituDg des Stillengürtels erforderte wieder eine unver- 
hältnifsmäfsig lange Zeit. Windstille und meistens aus ungünstiger Richtung 
kommende, ganz leise Mallung verursachten hier einen solch laugen Aufent 
halt, dafs „Dione“ nicht eher als am 11. April zur Linie in 90,6° O-Lg ge 
langen konnte. 
In nördlicher Breite, wo der leichte, unbeständige Zug meistens aus 
südlicher oder westlicher Richtung kam, konnte man in etwas rascherer Weise 
vorrücken. Zwischen 10,5° N-Br in 90° O-Lg und 14,2° N-Br in 92,8° O-Lg 
wurde die Fahrt an drei Tagen durch ziemlich kräftigen SW-Wiud, den dort 
wahrscheinlich einsetzenden SW-Monsun, begünstigt. Den vom letzteren, am 
25. April berührten Punkte ab noch vorliegenden Reiseabschnitt mufste „Dione“ 
dagegen wieder bei flauer, jedoch meist aus westlicher Richtung kommender 
Briese zurücklegen. Am 30. April erreichte die Bark die Müudung des Rangoon- 
Flusses. Die Dauer der Reise vom Aequator im Atlantischen Ocean her betrug 
112 Tage. Auf dem Wege zur Linie im Indischen Ocean war: 30° S-Br in 
86° O-Lg am 17. März, 20° S-Br in 90,6° O-Lg am 23. März und 10° S-Br in 
91,6° O-Lg am 27. März geschnitten worden. Am 12. April, nahezu gleichzeitig 
mit „Dione“, aber 20 Sm östlicher, kreuzte die Bremer, am 20. Januar in süd 
liche Breite gelangte Bark „Paul Rickmers“ im Indischen Ocean den Aequator. 
Dieses Schiff segelte darauf, wie es in Anbetracht der Jahreszeit auch wohl als 
das Gerathenere erschien, östlich von den Inselgruppen nach Norden; es ge 
langte am 18. April in Sicht von der NW-Spitze Sumatras und erreichte den 
Äm^ooM-Flufs am 24. April. 
Am 25. Mai ging „Dione“ von Rangoon aus in See, um nach Fai- 
mouth zurückzukehren. Man traf zu Anfang der Reise ganz leichte, von 
Stillen unterbrochene, südwestliche Briese an, die anhielt, bis die Bark zum 
1. Juni in Sicht der Insel Narcondam gelangt war. Hier setzte der frische 
SW-Monsun ein, bei dem über ß. B.-Bug gesegelt wurde. Nachdem später 
wiederholt gewendet worden war, stand „Dione“ am 7. Juni in 6,5® N-Br und 
96,4° O-Lg. Gleichzeitig befand sich der am 18. Mai von Rangoon ausgegangene 
„Paul Rickmers“ in 7° N-Br und 97° O-Lg; beide Schiffe setzten dann unter 
den, schon im Reisebericht der letzteren Bark erwähnten Verhältnissen ihre 
Reise fort. Am 18. Juni, einen Tag früher als „Paul Rickmers“ in 94,5° O-Lg, 
ging „Dione“ in 94,1° O-Lg von der nördlichen zur südlichen Halbkugel über. 
In südlicher Breite setzten beide Mitsegler ihre Reise fort, indem sie 
sich dabei in geringer Entfernung von einander hielten, und am 26. Juni
	        
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