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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

Eingänge von meteorologischen Journalen etc., Dezember 1882. 
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geworden war. Unweit dieses Punktes veränderte sich der Wind nach NNE, 
und legte man dann bei frischem Winde aus dieser Richtung den letzten kleinen 
Theil der Reise zurück. Am 21. Juli golangte „Frank Wilson“ in Sicht der 
portugiesischen Küste, und am nächsten Tage wurde im Hafen von Lissabon 
geankert. Zur Volleudung der ganzen Reise waren 15Ö Tage erforderlich 
gewesen. In nördlicher Breite waren 40 Tage verbracht und dort: 10° N-Br 
in 32,5° W-Lg am 21. Juni, 20° N-Br in 38° W-Lg am 26. Juni, 30° N-Br 
in 40,8° W-Lg am 1. Juli und 39,4° N-Br in 33,7° W-Lg am 12. Juli über 
schritten worden. 
13. Reise der eisernen Hamburger Bark „Dione“, Kapt. P. Thorniälilen. 
Am 10. November 1881 verliefs die Bark „Dione“ die jBf&a-Mündung und 
begann ihre Reise nach Rangoon. Dieselbe traf in der Nordsee und im Kanal 
solch langanhalteude, meistens stürmisch auftretende, Gegenwinde, dafs sie bis 
zum 15. Dezember nicht weiter als nach 45,5° N-Br in 12,4° W-Lg gelangen 
konnte. Am Mittage dieses Tages stand in 43,3° N-Br und 14,6° W-Lg, also 
nicht sehr weit von „Dione“ entfernt, die nach Valparaiso bestimmte Bark „Bolten“, 
welche am 20. November von der Elbe aus in See gegangen war. Kapt. Förster, 
der Führer dieses letzteren Schiffes, hatte sich bei in der Nordsee angetroffenem 
Gegenwinde für die Einschlagung der für diese Jahreszeit freilich ungewissen 
Erfolg und sicher Stürme verheifseuden, nord um Schottland führenden Route 
entschieden; hatte auf derselben die Schwierigkeiten gefunden, welche als wahr 
scheinlich zu erwarten waren, sie aber entschlossen mit seinem guten Schiffe 
überwunden und war, wie der Erfolg zeigte, doch schliefslich der gewinnende 
Theil geblieben. Yom 15. Dezember an verfolgten beide Schiffe, deren Segel 
fähigkeit anscheinend eine gleich gute war, ihren zur Linie gerichteten Kurs. 
„Dione“, welche sich östlich von der Kap Fmfe-Gruppe hielt, während „Bolten“ 
dieselbe an ihrer Westseite passirte, traf im Ganzen doch keine günstigeren 
Verhältnisse an, als der Mitsegler, und erreichte den Aequator in 26,8° W-Lg 
am 8. Januar 1882. Auf dem Wege dahin war: 40° N-Br in 13,7° IV - Lg am 
18. Dezember, 30° N-Br in 17,5° W-Lg am 24. Dezember, 20° N-Br in 21° W-Lg 
am 28. Dezember und 10° N-Br in 23° W-Lg am 1. Januar geschnitten worden. 
Am 3. Januar mittags, als „Dione“ in 6,2° N-Br und 23,7° W-Lg stand, befand 
sich „Bolten“ in 3,7° N-Br und 23,6° W-Lg. Beide Schiffe segelten derzeit 
noch bei frischem Passate, doch endete er bei beiden noch an demselben Tage 
zur nahezu gleichen Zeit. Bei „Dione“ in 5° N-Br und 23,8° W-Lg, bei 
„Bolten“ in 3,2° N-Br und 23,7° W-Lg. Jene Bark erreichte den SE-Passat 
am 7. Januar in etwa 1,4° N-Br und 25,5° W-Lg, und fast zur gleichen Zeit 
stellte sich derselbe auch bei dem sich in 0,3° N-Br und 24,9° W-Lg be 
findenden „Bolten“ ein. Diese Bark ging dann noch an demselben Tage, in 
25,7° W-Lg, von der nördlichen zur südlichen Halbkugel über. Das Verfolgen 
der östlichen Route war in diesem Falle für „Dione“ aus dem Grunde von 
keinem Einflüsse auf die Dauer der Reise gewesen, weil Kapt. Thormählen 
vernünftigerweise nach dem Passiren der Inselgruppe einen gut westlichen 
Kurs einschlug und so einen westlich gelegenen, für diese Jahreszeit die 
gröfste Wichtigkeit besitzenden Schnittpunkt der äquatorialen Passatgrenze 
aufsuchte. 
Im Südatlantischen Ocean fand „Dione“ nur bis 7° S-Br einen kräftigen, 
beständigen Passat. Südlich von diesem Parallel trat derselbe in geringer Stärke 
auf, und am 18. Januar wurde dessen, in der Nähe von 21,4° S-Br und 28,2° W-Lg 
liegende, polare Grenze erreicht. Bei „Bolten“ war der Wind schon am 
14. Januar, unweit 16,5° S-Br und 33,3° W-Lg, umgelaufen nach NE. Bei 
„Dione“ frischte der Wind auf, nachdem er die nordöstliche Richtung angenommen 
hatte, um dann später eine langsam und regclmäfsig verlaufende Drehung 
nach links zu vollenden. Unweit 26,5° S-Br in 21° W-Lg wehte der Wind am 
21. Januar wieder aus dem südöstlichen Quadranten, und hielt sich derselbe 
nun bei langsam zunehmendem Luftdrucke für längere Zeit in demselben. In der 
Nähe von 29,5° S-Br in 15,5° W-Lg wurde am 27. Januar ein höchster Barometer 
stand von 772,5 mm beobachtet. Als der inzwischen zur ganz flauen Briese herab 
gesunkene Wind am 29. Januar wieder »ach NE umgelaufen war, drehte er 
kurze Zeit darauf wieder durch N nach NW, und führte der bald auffrischende
	        
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