Eingänge von meteorologischen Journalen etc., Dezember 1882.
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bis zum 26. August nach 12,3° N-Br in 42,7° W-Lg geführt hatte, endete
er in Windstille. Bei solcher und leisem, veränderlichem Zuge verbracht
„.Dom“ einen Tag, und schliefslich stellte sich am 27. August, in etwa
12,5° N-Br und 42,0° W-Lg, der NE-Passat ein. Das Gebiet desselben, welches
bei frischem Winde in rascher Fahrt durchsegelt wurde, dehnte sich nur bis
nach 23° N-Br in 63° W-Lg aus. Unweit dieses Punktes ging der Passat am
5. September in eine mehrere Tage anhaltende Stille über, und nach dieser
folgten längere Zeit anhaltende, ganz schwache umlaufende, wiederholt von
Windstille unterbrochene, Winde. Nachdem man am 13. September nördlich
von 26° N-Br gelangt war, kam der Wind wieder vorherrschend aus nordöst
licher Richtung, doch blieb er auch dann sehr schwach und unbeständig. Man
legte bei, aus dem östlichen Halbkreise wehendem Winde den ganzen letzten
Theil der Reise zurück. Am 23. September wurde die Bai von New-York
erreicht. Die Reise war in 153 Tagen vollendet worden. Im Nordatlautiseheu
Ocean hatte man 37 Tage zugebracht und dort: 1Ö° N-Br in 40,8° W-Lg am
24. August, 20° N-ßr in 56,8° W-Lg am 2. September und 30° N-Br in
71,4° W-Lg am 18. September gekreuzt.
Am 1. Oktober verliefs „Dom“ New- York, um nach dem Heimathsliafen
zurückzukehi’en. Der erste Theil dieser Reise wurde durch längere Zeit herr
schende Ostwinde ungewöhnlich verzögert. Erst nachdem man am 8. November
östlich von 65° W-Lg gekommen war, nahm die Reise einen rascheren Verlauf.
Durchstehende Westwinde wurden indessen auch dort zunächst nicht angetroffen,
von solchen wurde erst der östlich von 27® W-Lg liegende Theil der Reise
begünstigt. Bei frischem NW-Winde wurde am 25. November, nach 24tägiger
Reise, der Kanal erreicht; 70° W-Lg war in 39,5° N-Br am 2. November,
60° W-Lg in 38.5° N-Br am 10. November, 50° W-Lg in 38,5° N-Br am
14. November und 30° W-Lg in 45,2° N-Br am 20. November überschritten
worden.
11. Reise der eisernen Hamburger Bark „Adolph“, Kapt. P. Koppelmann.
Nachdem Wcststürme vou ungewöhnlicher Heftigkeit die auf einer Reise
von Newcastle nach Honolulu begriffene Bark „Adolph“ längere Zeit im Kanal
festgebalten hatten, konnte sie denselben endlich am 8. März 1882, bei an
diesem Tage einsetzendem, stürmischem Ostwinde verlassen. Da dieser Wind
jedoch auch nur von kurzer Dauer war und bald wieder Westwind an dessen
Stelle trat, war auch im Atlantischen Ocean der Verlauf der Reise zunächst
nur ein langsamer. Günstiger wurde derselbe, nachdem am 14. März, in der
Nähe von 40,8° N-Br und 1G,5® W-Lg, der Wind abermals nach NE um
gelaufen war. Nachdem später unweit 36° N*Br noch wieder au mehreren Tagen
flaue unbeständige Winde beobachtet worden waren, stellte sich endlich am
20. März, unweit 33° N-Br iu 20,5° W-Lg, der NE-Passat ein. Der kurze Zeit
vorher aus W wehende Wind veränderte sieh dort nach rechts und ging direkt
in den Passat über. Das Barometer, welches unweit 36° N-Br mit 773,2mm
seinen höchsten Stand eingenommen hatte, zeigte in der Nähe der polaren
Passatgrenze auf 770,2mm. Iro Passatgebietc nahm die Reise des „Adolph“
für längere Zeit einen recht günstigen Verlauf. Südlich von 7° N-Br wurde
der Wind schwächer, und am 1. April hörte in etwa 2,5° N-Br und 24,4° W-Lg
der Passat zu wehen auf. Von diesem reichlich weit nach Osten gelegenen
Punkte aus überschritt „Adolph“ den Stillengürtel in fünf Tagen. Derselbe
dehnte sieh bis südlich über die Linie hin aus. Die Bark erreichte südliche
Breite in 23,8° W-Lg am 6, April, bei ganz leichtem östlichem Zuge. „Adolph“
hatte die zwischen Kanal und Aequator liegende Strecke in 34 Tagen durch
segelt und auf derselben: 40° N-Br in 17,6° W-Lg am 15. März, 30° N-Br in
21,8° W-Lg am 21. März, 20° N-Br in 25° W-Lg am 25. März und 10° N-Br
in 25,5® W-Lg am 28. März gekreuzt.
In 0,4° S-Br traf „Adolph“ den SE-Passat an. Derselbe wehte später
in mäfsiger Stärke und begleitete die Bark bis nach 19,5° S-Br in 33,8° W-Lg.
Unweit dieses Punktes lief am 15. April der, zum ganz leisen Zuge herab
gesunkene, Wind nordöstlich. Das Barometer zeigte dort einen Stand von
762,6mm. Aus kurzer, am folgenden Tage herrschenden Windstille entwickelte
sich ein leichter Westwind, der sich rasch nach links veränderte und gleich-