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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

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Eingänge von meteorologischen Journalen etc., Dezember 1882. 
15° N-Br in 33° W-Lg einen befriedigend frischen Wind an. Südlich von 
diesem Punkt verlor der Passat seine Stärke, und er endete am 24. Juli in der 
Nähe von 13° N-Br und 31,2° W-Lg in Stille. Im schon hier beginnenden 
Stillengiirtel wurde „Doris“ zunächst noch wieder durch einen ziemlich be 
ständigen NE-Wind begüustigt, dagegen traf man, obgleich zwischen 10° und 
9° N-Br südwestlicher Wind herrschte, den rcgelmäfsigen SW-Monsun noch 
nicht au. Südlich von 7° N-Br wehte der Wind meistens aus S, inan segelte 
dann über B. B.-Bug, bis man am 5. August nach 21,5° W-Lg in 4° N-Br ge 
kommen war; wendete dort und erreichte am 8. August den Aequator in 
27° W-Lg. Um zu diesem Punkto von Newyork aus zu gelangen, waren 44 Tage 
erforderlich gewesen. Während dieser Zeit hatte man: 30° N-Br in 41,8° W-Lg 
am 9. Juli, 20° N-Br in 35,7° W-Lg am 20. Juli und 10° N-Br in 29° W-Lg 
am 27. Juli, ferner 60° W-Lg in 35° N-Br am 30. Juni, 50° W-Lg in 33° N-Br 
am 3. Juli und 40° W-Lg in 30° N-Br am 13. Juli geschnitten. 
Im Südatlantischen Oceau wurde am ersten dort verbrachten Tage nur 
flauer Passat angetroffen. Später frischte derselbe jedoch auf, um in dieser 
Weise bis nach 19° S-Br hin anzuhalten. Südlich von dieser Breite verlor der 
Passat seine Stärke mehr und inehr, und am 16. August sank er unweit 
21° S-Br in 35,5° W-Lg zum ganz leisen Zuge herab. Hier schien zur Zeit die 
polare Passatgrenze zu liegen. In geringer Entfernuug von derselben stellte 
sich wieder ein ziemlich beständiger Ostwind ein, der, als er nach einigen Tagen 
auffrischte, durch N nach W drehte. Nachdem 29° S-Br überschritten worden, 
waren Westwinde vorherrschend, bei denen die Reise einen weiteren günstigen 
Verlauf nahm. Am 1. September gelangte „Doris“ in 39,2° S-Br zum Meridian 
von Greenwich. Der 1. September war der 24. bis dahin in südlicher Breite 
zugebrachte Tag; 10° S-Br war in 32° W-Lg am 12. August, 20® S-Br in 
35,4° W-Lg am 16. Aagust und 30° S-Br in 28,4° W-Lg am 23. August über 
schritten worden. 
Beim Abläufen der Länge berührte „Doris“ als südlichsten Punkt am 
11. September 42,2° S-Br in 36° W-Lg. Jenes geschah bei vorherrschend aus 
dem nordwestlichen Quadranten wehenden, nicht sehr stürmischen Winden. Am 
22. September, dem 21sten bis dahin in östlicher Länge erlebten Tage, überschritt 
das Schiff in 38,8° S-Br den Meridian von 80° Ost. 
Den Weg bis zum Gebiete des Passats legte „Doris“ bei Winden zurück, 
die sich allmählich von NW nach links veränderten und schliefslich in den Passat 
übergingen, ohne dafs sie vorher durch Mallung oder Stille unterbrochen 
wurden. Am 30. September wurde die in der Nähe von 31° S-Br und 106° O-Lg 
liegende polare Passatgrenze überschritten. Der Passat endete am 3. Oktober, 
nachdem „Doris“ von frischen Ostwinden nach 26° S-Br in 111,7° O-Lg 
geführt worden war. Auf den Passat folgten längere Zeit anhaltende, sich 
meistens in westlicher und südlicher Richtung haltende, flaue Wiudc. Nördlich 
von 14° S-Br hielt der Wind sich wieder beständig in östlicher Richtung, und 
man gelangte bei demselben bis zum 13, Oktober zur Möas-Strafse. „Doris“ 
durchsegelte dieselbe bei leichtem, südlichem Winde, überschritt die Suada-See 
bei flauem SE-Winde und passirte am 18. Oktober die Salayer-Strafse. In 
der Molukken-See nahm die Reise bei den dort zunächst herrschenden, leichten 
SE-Winden nur eineu langsamen Verlauf; doch konnte man dort immerhin 
bis zum 28. Oktober Dach 2,5° S-Br in 126° O-Lg gelangen. Nach dieser Zeit 
traf das Schiff aber solch anhaltende ganz flaue Mallung und Windstille, dafs, 
da gleichzeitig auch eine starke Gegenströmung beobachtet wurde, fast jeder 
Fortschritt unmöglich war. Nicht eher als am 25. November konnte das Schiff 
zur Linie in 129° O-Lg gelangen, ln nördlicher Breite nahm die Reise bei dort 
herrschendem, etwas frischerem Westwinde wieder einen günstigeren Verlauf. 
Als man von diesem Winde bis zum 1. Dezember nach 4,5° N-Br in 135° O-Lg 
geführt worden war, endete er auch wieder, und es trat leichte östliche Mallung 
an dessen Stelle, aus welcher schliefslich der NE-Monsun hervorging. Von 
5,5° N-Br in 135,5° O-Lg ab, wo man sich am 4. Dezember befand, konnte 
bei diesem frischen Winde nach langer Zeit einmal wieder eine befriedigend 
rasche Fahrt erzielt werden. Als „Doris“ dann aber bis zum 15. Dezember 
nach 27° N-Br in 124° O-Lg gekommen war und dort der kräftige Wind so 
nördlich lief, dafs gewendet und über St. B.-Bug gesegelt worden rnufste, wurde
	        
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