236
Eingänge von meteorologischen Journalen etc., Dezember 1882.
15° N-Br in 33° W-Lg einen befriedigend frischen Wind an. Südlich von
diesem Punkt verlor der Passat seine Stärke, und er endete am 24. Juli in der
Nähe von 13° N-Br und 31,2° W-Lg in Stille. Im schon hier beginnenden
Stillengiirtel wurde „Doris“ zunächst noch wieder durch einen ziemlich be
ständigen NE-Wind begüustigt, dagegen traf man, obgleich zwischen 10° und
9° N-Br südwestlicher Wind herrschte, den rcgelmäfsigen SW-Monsun noch
nicht au. Südlich von 7° N-Br wehte der Wind meistens aus S, inan segelte
dann über B. B.-Bug, bis man am 5. August nach 21,5° W-Lg in 4° N-Br ge
kommen war; wendete dort und erreichte am 8. August den Aequator in
27° W-Lg. Um zu diesem Punkto von Newyork aus zu gelangen, waren 44 Tage
erforderlich gewesen. Während dieser Zeit hatte man: 30° N-Br in 41,8° W-Lg
am 9. Juli, 20° N-Br in 35,7° W-Lg am 20. Juli und 10° N-Br in 29° W-Lg
am 27. Juli, ferner 60° W-Lg in 35° N-Br am 30. Juni, 50° W-Lg in 33° N-Br
am 3. Juli und 40° W-Lg in 30° N-Br am 13. Juli geschnitten.
Im Südatlantischen Oceau wurde am ersten dort verbrachten Tage nur
flauer Passat angetroffen. Später frischte derselbe jedoch auf, um in dieser
Weise bis nach 19° S-Br hin anzuhalten. Südlich von dieser Breite verlor der
Passat seine Stärke mehr und inehr, und am 16. August sank er unweit
21° S-Br in 35,5° W-Lg zum ganz leisen Zuge herab. Hier schien zur Zeit die
polare Passatgrenze zu liegen. In geringer Entfernuug von derselben stellte
sich wieder ein ziemlich beständiger Ostwind ein, der, als er nach einigen Tagen
auffrischte, durch N nach W drehte. Nachdem 29° S-Br überschritten worden,
waren Westwinde vorherrschend, bei denen die Reise einen weiteren günstigen
Verlauf nahm. Am 1. September gelangte „Doris“ in 39,2° S-Br zum Meridian
von Greenwich. Der 1. September war der 24. bis dahin in südlicher Breite
zugebrachte Tag; 10° S-Br war in 32° W-Lg am 12. August, 20® S-Br in
35,4° W-Lg am 16. Aagust und 30° S-Br in 28,4° W-Lg am 23. August über
schritten worden.
Beim Abläufen der Länge berührte „Doris“ als südlichsten Punkt am
11. September 42,2° S-Br in 36° W-Lg. Jenes geschah bei vorherrschend aus
dem nordwestlichen Quadranten wehenden, nicht sehr stürmischen Winden. Am
22. September, dem 21sten bis dahin in östlicher Länge erlebten Tage, überschritt
das Schiff in 38,8° S-Br den Meridian von 80° Ost.
Den Weg bis zum Gebiete des Passats legte „Doris“ bei Winden zurück,
die sich allmählich von NW nach links veränderten und schliefslich in den Passat
übergingen, ohne dafs sie vorher durch Mallung oder Stille unterbrochen
wurden. Am 30. September wurde die in der Nähe von 31° S-Br und 106° O-Lg
liegende polare Passatgrenze überschritten. Der Passat endete am 3. Oktober,
nachdem „Doris“ von frischen Ostwinden nach 26° S-Br in 111,7° O-Lg
geführt worden war. Auf den Passat folgten längere Zeit anhaltende, sich
meistens in westlicher und südlicher Richtung haltende, flaue Wiudc. Nördlich
von 14° S-Br hielt der Wind sich wieder beständig in östlicher Richtung, und
man gelangte bei demselben bis zum 13, Oktober zur Möas-Strafse. „Doris“
durchsegelte dieselbe bei leichtem, südlichem Winde, überschritt die Suada-See
bei flauem SE-Winde und passirte am 18. Oktober die Salayer-Strafse. In
der Molukken-See nahm die Reise bei den dort zunächst herrschenden, leichten
SE-Winden nur eineu langsamen Verlauf; doch konnte man dort immerhin
bis zum 28. Oktober Dach 2,5° S-Br in 126° O-Lg gelangen. Nach dieser Zeit
traf das Schiff aber solch anhaltende ganz flaue Mallung und Windstille, dafs,
da gleichzeitig auch eine starke Gegenströmung beobachtet wurde, fast jeder
Fortschritt unmöglich war. Nicht eher als am 25. November konnte das Schiff
zur Linie in 129° O-Lg gelangen, ln nördlicher Breite nahm die Reise bei dort
herrschendem, etwas frischerem Westwinde wieder einen günstigeren Verlauf.
Als man von diesem Winde bis zum 1. Dezember nach 4,5° N-Br in 135° O-Lg
geführt worden war, endete er auch wieder, und es trat leichte östliche Mallung
an dessen Stelle, aus welcher schliefslich der NE-Monsun hervorging. Von
5,5° N-Br in 135,5° O-Lg ab, wo man sich am 4. Dezember befand, konnte
bei diesem frischen Winde nach langer Zeit einmal wieder eine befriedigend
rasche Fahrt erzielt werden. Als „Doris“ dann aber bis zum 15. Dezember
nach 27° N-Br in 124° O-Lg gekommen war und dort der kräftige Wind so
nördlich lief, dafs gewendet und über St. B.-Bug gesegelt worden rnufste, wurde