Eingänge von meteorologischen Journalen etc,, Dezember 1S82.
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und nordöstlich lief. Als er nach kurzer Zeit wieder auflfrischte, führte er eine
ganz langsame, im Verlaufe einer Woche erfolgende, Drehung nach links aus,
um schliefslich wieder für längere Zeit aus östlicher Richtung zu wehen. Der
Luftdruck, welcher an der Passafgrenze 764,4 mm betragen hatte, erreichte,
nachdem der Wind für einige Zeit aus nördlicher Richtung gekommen war, ein
unweit 27° S-Br in 23,5° W-Lg beobachtetes Minimum von 755,6 mm und stieg
bei dem späteren SE-Winde bis auf 773,3 mm. Dieser letztere Stand wurde
in der Nähe von 32,5° S-Br in 10,5° W-Lg abgeleseu. Am 4. November über
schritt „Jason“ bei NE-Wind in 35,1° S-Br den Meridian von Greenwich.
Der 4. November war der 24. bis dahin in südlicher Breite verbrachte Tag,
und während dieser Zeit hatte man: 10® S-Br in 31° W-Lg am 15. Oktober,
20° S-Br in 33,1° W-Lg am 19. Oktober und 30° S-Br in 16° W-Lg am
27. Oktober geschnitten. „Madeleine Rickmers“, welche nach 20® S-Br in
32,2® W-Lg am 15. Oktober gelangt war, kreuzte den ersten Meridian in
40,6° S-Br am 3. November. Als „Jason“ am 31. Oktober in 32,5° S-Br und
11® W-Lg jenen schon erwähnten Barometerstand von 773,3 mm beobachtete,
herrschte bei der sich damals in 39,4° S-Br und 12,7® 0-Lg befindenden
„Madeleine Rickmers“ ein Luftdruck von 773,2 mm. Am 5. November ging in
42,1® S-Br auch die mitsegelnde Hamburger Bark „Adolph“ von westlicher in
östliche Länge über. Dieselbe hatte den Aequator in 20,2° W-Lg am 9. Oktober
und 20° S-Br in 29,4° W-Lg am 16. Oktober verlassen. Den letzten Reise
abschnitt legte „Jason“, begünstigt von vorherrschend aus westlicher Richtung
kommenden Winden, in verhältnifsmäfsig rascher Weise zuxaick. Am 12. November,
nach 81 tägiger Reise, ankerte „Jason“ in der Tafelbai.
Am 2. Dezember ging „Jason“ wieder von der Kapstadt aus in See, um
nach Apia zu segeln. Auf den westlichen Wind bei welchem diese Reise an
getreten wurde, folgte nach kurzer Zeit ein SE-Wind von längerer Dauer.
Man verfolgte bei demselben einen südlichen Kurs, und nachdem man ihn
mehrere Tage eingehalten hatte und südlich von 38® S-Br gekommen war,
veränderte sich der Wind zuerst nach NE und bald darauf nach N und W.
Die Reise nahm darauf einen ungestört günstigen Verlauf. Der anhaltend aus
hoch nördlicher Richtung wehende Wind, welcher zwar oft stürmisch, aber in
keinem Falle als heftiger Sturm auftrat, gewährte dem Schüfe fast stets eine
günstige Gelegenheit und führte „Jason“ bis zum 14. Januar 1882 in Sicht der
kleinen, südlich von Neuseeland gelegenen S««m-Inseln. Von hier aus wurde
ein nordöstlicher Kurs eingeschlagen, auf dem man jedoch infolge ungünstiger,
wiederholt stürmisch auftretender Winde keinen solch raschen Fortgang, wie
den auf dem ersten Theil der Reise erreichten, erzielen konnte. Ungünstig
erwies sich besonders auch die weit nach Norden verschobene Lage der polaren
Passatgrenze und der später in geringer Stärke auftretende, kaum seinen Namen
verdienende Passat selbst. Man erreichte jene, nachdem am Tage vorher
Mallung und Windstille geherrscht hatte, am 6. Februar unweit 22,6° S-Br in
166,2® W-Lg. Der Luftdruck erreichte dort einen höchsten Stand von 760,0mm.
Am 12. Februar befand sich „Jason“ in Sicht der Insel Tutuila, und am
13. Februar wurde im Hafen von Apia geankert. Zur Vollendung der Reise
waren 74 Tage erforderlich gewesen. Während derselben hatte man: 50® 0-Lg
in 44® S-Br am 16. Dezember, 80° O-Lg in 47,5° S-Br am 24. Dezember, die
Länge des Kap Leeuwin m 48,5® S-Br am 1. Januar, die der Südspitze von
Tasmanien in 48,5° S-Br am 7. Januar und 180® Länge in 42,8® S-Br am
22. Januar; ferner 40® S-ßr in 174,2® W-Lg am 24. Januar, 30® S-Br in
165,8® W-Lg am 31. Januar und 20® S-Br in 166,5° W-Lg am 7. Februar über
schritten. Der heftigste, während dieser Fahrt üb erstandene Sturm wurde am
11. Januar in der Nähe von 49,5® S-Br in 157® O-Lg beobachtet. Derselbe
wehte aus nordöstlicher Richtung und endete, nachdem der Wind durch N nach
NW gedreht war. Der Luftdruck erreichte während seiner Dauer einen niedrig
sten Stand von 743,3 mm.
Von Levuka aus trat das mit Coprab beladene Schiff am 30. März die
Rückreise nach Lissabon als Orderhafen an. Der Reiseantritt geschah bei
leichtem Westwinde, und segelte man bei demselben südwärts, ohne später vom
Passate auch nur eine Spur anzutreffen. Dieser sich allmählich nach links ver
ändernde Westwind lief am 5. April in der Nähe von 27,5® S-Br in 167,5® W-Lg