Weyer: Bestimmung des Beobaehtungsortes etc.
213
Es ist daher
dt
dd
^?-~cosm —.cosv oder nach Wiederherstellung
sm v sin v 0
der Bezeichnungen:
ii\ dt _ 9> c°s l h (t'-ft) — tg d cos l /t (t*—t) dS
' sin l /i (y—t)
für die Korrektion des Zeitwinkels wegen der Deklinationsänderung dd in der
halben Zwischenzeit, nachdem die Rechnung mit der mittleren Deklination aus
geführt wurde. Die beiden Formeln (10) und (11) dienen also zur nachträglicheu
Verbesserung von Breite und Zeit, bei Anwendung der mittleren Deklination,
und sie werden wegfällig, wenn man vor dem Beginn der Rechnung die zweite
Höhe h' nach Formel (9) so verändert hat, dafs sie mit der Deklination für die
Zeit der ersten Höhe h in Uebereinstimmung gebracht ist.
Um aber noch allgemein den Eiuflufs eines Fehlers der beiden ge
brauchten Deklinationen auch bei zwei verschiedenen Gestirnen auf die Breiten-
und Zeitbestimmung zu untersuchen, wenn die verflossene Zeit zwischen beiden
Beobachtungen eine gegebene Konstante ist, werde in Beziehung auf <p, d und t
die Gleichung differenzirt:
sin h = sin cp sin d -f- cos <p cos d cos t
0 = (cos <p sin d — sin <p cos d cos t) d(p -f- (sin cp cos d —
cos (p sin d cos t). dd — cos (p cos d sin t. dt
oder nach der Division mit cos h:
0 - cos p. dd — cos A . d(p — cos <p sin A . dt,
wenn p der parallaktische Winkel ist, zwischen der Zenithdistanz und der
Nordpolardistanz,
0 — cos p'. dd' — cos A'. d<f> — cos <f sin A'. dt'
für die zweite Höhe.
Die Elimination von dt oder d(p aus den beiden letzten Gleichungen
giebt mit Rücksicht darauf, dafs dt = dt' wegen d (t'—t) = 0, da t'—t eine
Konstante sein soll:
12) dep = +
sin A' cos p
sin (A'—A)
dd —
sin A cos p'
sin (A'—Ä)
dd'
13) dt = —
cos A' cos p
cos <p sin (A'—A)
dd -f
eos A cos p'
cos <p (sin A'—A)
dd'
Setzt man nun wieder, mit Beziehung auf Sonnenhöhen, dd negativ und
gleich dem positiv angenommen dd', also dd als halbe Aenderung der
Deklination in der Zwischenzeit, bei Anwendung einer mittleren Deklination,
so ist:
3 = -
1S *> M = +
sin A' cos p -f sin A cos p'
sin (A'—A)
cos A' cos p -f- cos A cos p'
cos <p sin (A'—A)
und diese letzten beiden Formeln müssen also mit den Formeln (10) und (11)
identisch sein. Wenn man die Azimuthe schon hat, so erfordern sie noch die
Berechnung der beiden parallaktischen Winkel p und p'. Die Formel (10) aber
zeichnet sich durch ihre vorzügliche Einfachheit aus. Uebrigens verwandeln
sich die Formeln (3) und (4), wenn man darin, mit Bezug auf die entsprechende
Aenderung von <p und t, dh = — cos p . dd und dh' = — cos p' . dd' setzt,
in die Formeln (12) und (13), wie es zu erwarten war. Die Minuszeichen
stehen hier in der Voraussetzung, dafs dd und dd' positiv sind, und man daher
die Höhen auf den Fall einer zu klein angenommenen Deklination zurück-
führen mufs.
Als man anfing, sieh die Differentialformeln unseror Aufgabe zu berechnen,
war schon die Untersuchung des Einflusses eines kleinen Fehlers in der beob
achteten verflossenen Zeit als nothwendig ins Auge gefafst worden, damals
wohl hauptsächlich, weil die Schiffsuhr kaum zuverlässig genug die verflossene
Zeit angab, ein Grund der jetzt so gut wie hinfällig wäre; aber es konnten
damals wie jetzt auch noch andere Veranlassungen sein, die es wünschenswert!!
machen, den Fehler der beobachteten verflossenen Zeit auf das Resultat zu