Physische Oceatmgraplii* etc, zwischen 80°—50® S-Br «nd 10°—40° O-Lg.
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Aussegler bei westlichen Winden*) länger unter dem Bin Aufs des ganzen Wind-
systemes stehen, als die Heimsegler, welche während eines westlichen Sturmes
entweder still liegen, oder sieh nur sehr langsam nach Westen bewegen können. —
2) Die dem NW-Sturmc vorangehenden Winde sind für die Aussegler
vorherrschend von westlicher Richtung, entgegengesetzt den SW-Stürmen in
nördlichen Breiten, denen gewöhnlich Winde ans S oder SE vorausgehen, und
für die Heimsegler von östlicher Richtung und nahezu von zweimal so langer
Dauer, als die ersteren (39 Stunden gegen 21); dagegen dauern die eigentlichen
Stürme für die Aussegler dreimal länger als für die Heimsegler (32 gegen
12 Stunden) und die dem Sturme nachfolgenden Winde aus W und SW um
6 Stunden länger (26 gegen 2t)). —
3) Im Januar (dem australischen Sommer) treten bei den in der Nähe
der Küste von Süd-Afrika vorherrschenden östlichen Winden (s. „A,nu. d.
Hydr. etc.“ 1883, pag. 4) nordwestliche Stürme in entschieden höheren Breiten
(zwischen 40°—43° Süd) auf, welche von den Ausseglern aufgesucht werden, als
auf den Routen der Heimsegler, welche nahe der Küste liegen. —
4) Für die Aussegler beginnen die NW-Stürme fast stets vor dem Ein
tritt des niedrigsten Luftdruckes, für die Heimsegler sehr häufig erst nachdem
das Barometer zu steigen begonnen hat. In der That haben die von den
letzteren wahrgenoramenen Stürme eine mehr westliche Richtung, als die von
den Ausseglern (s. Tab. 2 und 4), und tragen mehr den Charakter der SW-
Stürme, welche fast immer erst nach dem Eintreten des niedrigsten Luftdruckes
beginnen. Im Juli (dem australischen Winter), in welchem Monat die Westwinde
sieh weiter nach Norden erstrecken, als im Januar, findet ein solcher Gegensatz
zwischen Aus- und Heimseglern nicht statt. —
5) Wenn für ein Schiff eia NW-Wind nach W oder SW dreht, so ist
der niedrigste Luftdruck gerade passirt, und wenn ein N-Wind nach NW dreht,
so bewegt sieh ein Gebiet niedrigen Luftdrucks nach SE. —
6) Für die Aussegler ist der mittlere niedrigste Luftdruck 747,2 (zwischen
734,0 und 756,6) mm, für die Heimsegler 753,9 (zwischen 751,1 und 757,7) mm,
also eine Differenz von ca 7 mm; dies scheint mit der Thatsache Sn Verbindung
zu stehen, dafs die in den betreffenden Gebieten innerhalb einer Breitendifferenz
von 6 l /ä° für die Aus- und Heimsegler vorherrschenden Winde westliche Richtung
haben und dafs auf der südlichen Halbkugel bei einem westlichen Winde das
Barometer in einer nördlichen Position höher steht, als in einer mehr südlichen.
7) Stürme von der Stärke 10 können auf der Ausreise von einem Luft
druck von 736,6 mm begleitet sein, auf der Heimreise von einem solchen von
751,8 bis 754,4 mm. Dieser Umstand mufs von den Navigateuren besonders
beachtet werden, welche häufig zu viel Gewicht auf den niedrigen Barometer
stand in hohen südlichen Breiten legen und zu wenig auf die höheren Barometer
stände in nördlicheren Breiten.
8) Hinsichtlich der geographischen Vertheilung der NW-Stürmc ergiebt
sich für die Aus- und Heimsegler, dafs sie am häufigsten in den westlichen
Theilen des ganzen Gebietes auftreten.
9) Gewitter treten bei den NW-Stürmen im Januar selten auf (vgl. pag. 68),
häufiger dagegen heftige Böen sowohl für die Aus- als für die Heimsegler.
Eine Vergleichung der Tabellen 5—7 und der Diagramme 3 und 4 auf
Tafel II. des Originals ergiebt für die südwestlichen Stürme:
1) Die Dauer des ganzen Systems A—F ist für die Anssegler um ca
26 Stunden länger, als für die Heimsegler (114 gegen 88*/s); dies rührt wie
für die NW-Stürme zum Theil davon her, dafs die Aussegler bei westlichen
Stürmen mit dem Winde nach Osten sich fortbewegen, die Heimsegler dagegen
während derselben im Allgemeinen nahezu still liegen bleiben.
2) Die mittlere Dauer der dem Sturm vorangehenden Winde ist für dio
Aus- und Heimsegler nahezu gleich (52 bezw. 51 Stunden), — dagegen ist die der
ihm nachfolgenden Winde für die Aussegler doppelt so grofs, als für die Heim
segler (36 gegen 18 Stunden) und die der Stürme selbst für die ersteren um
über 6 Stunden länger, als für die letzteren (26 gegen 19'/a). Diese beiden
letzteren Erscheinungen rühren zum Theil von der ad 1) erwähnten Fort-
J ) Maury nannte diese Winde bekanntlich „the brave westerly winds*.
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