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Tiefseetmtersiiehungen des „Triton“ in dem Nord-Atlaulic etc.
den oberen Mondskulminationen ab gerechnet. Tabelle V giebt die Hafenzeiten
und Höhen, Tabelle VI die Mittel der Hochwasserzeiten und deren Höhen und
Tabelle VII die Mittel der Niedrigwasserzeiten und ihrer Höhen. Iu Tabelle VIII
sind die in jedem Monat beobachteten höchsten Hochwasser und in Tabelle JX
die niedrigsten Niedrigwasser zusammengestellt. In beiden Tabelleu sind die
zu den Zeiten der höchsten Hochwasser resp. niedrigsten Niedrigwasser beob
achteten Barometerstände angeführt. Tabelle X enthält die gröfsten Unterschiede
zwischen Niedrigwasser und darauf folgendem Hochwasser und Tabelle XI die
geringsten Unterschiede zwischen Niedrigwasser und darauf folgendem Hoch
wasser, beide für jeden Monat. Tabelle XII giebt die Mittel der Unterschiede
zwischen auf einander folgenden Niedrig- und Hochwasser, geordnet nach Monaten
und Jahren, ln Tabelle Vllb sind die Mittel der Niedrigwasserzeiten und
deren Höhen für Throndhjem, geordnet nach der unmittelbar vorher statt-
gefundeuen Mondskulmination zusammengestellt.
Die Broschüre schliefst mit einer Vergleichung zwischen den beobachteten
und berechneten halbmonatlichen Ungleichheiten, welche eine sehr unbedeutende
Differenz aufweist. Eine Diskussiou der Gezeitenerscheinungen in Oscarsbory
und Throndhjem soll erst dann statt linden, wenn ein genügendes Material von
den übrigen Stationen vorliegt.
Vorläufige Notiz über die neuesten Tiefseeuntersuchungen des „Triton“
in dem Nord-Atlautie und in der Farö-Shetland-Rinne
im August und September 1882.
ln der Jahresversammlung der „Royal Society“ zu London am 30. No
vember 1882 gab der Präsident William Spottiswoode in seiner Präsidial-
Rode einige Notizen über die vom 4. August bis 4. September 1882 auf
1. Br. M. S. „Triton“ unter Leitung von Mr. Murray, dem Geologen der Chai-
/¿«^«•-Expedition ansgeführten Untersuchungen der physischen und biologischen
Verhältnisse der Farö - Shetland - Rinne (s. Proc. of the R. Soe. Vol. XXXIV,
No. 222, pag. 312).
Der Hauptzweck dieser Kreuzfahrt war, durch genaue Lothungen den Cha
rakter der unterseeischen Bodenschweile zu erforschen, welche sich nördlich von
Schottland bis zu den Farö-Fischerbänken erstreckt und in Tiefen von über ea.
550 m (300 Faden) das kalte arktische Wasser mit einer Temperatur von ca. 0°
von dem sogen. Golfstromwasser im Nordatlantic mit einer Temperatur von über
8® (47°F.) trennt. *) Dieser Rückeu. welcher den Namen „ Wyvüle Thomson-Rücken“
erhalten hat, wurde durch eine grofse Anzahl von quer über denselben genom
menen LothuDgen in seinen Tiefen- und Bodenverhältnissen genau untersucht;
die höchsten Erhebungen dieses Rückens ergaben eine Tiefe von ca. 475 m
(260 Fad.) unter der Oberfläche. In der nördlichen Hälfte des Rückens findet
man jedoch eine sattelförmige Einsenkung mit einer Tiefe von über 550 m, durch
welche ein Theil des arktischen Wassers in die atlantische Seite des Rückens
einströmen und sich über den Boden derselben verbreiten kann. Die höheren Stellen
dieses unterseeischen Rückens bestehen ausschliefslich aus Kies und Steinen. Viele
dieser letzteren sind abgerundet, und einige zeigen deutliche Spuren von Gletscher
einwirkungen; sie sind Bruchstücke von Sandstein, Diorit, Glimmerschiefer,
Gneifs, Hornblende, glimmerhaltigem Sandstein, Kalkstein und anderen Ge
steinen; die oceanischen Strömungen scheinen in Hodentiefen von 450 bis 550 m
noch so stark zu sein, dafs sie eine Ablagerung von feinerem Material, wie
Schlamm und Thon, welche den Boden der tieferen Theile des Rückens be
decken, nicht gestatten. 8 )
i) Vgl. „Ann. d. Hydr. etc.“, 1880, pag. 491-194: 1881, pag. 524, 584.
In dem Heft IX (Chemi) des Generalberichtes über r Den Nortke Nordhorn Kcpedilion,
/¿76'—1S7&“ hat Ludwig Sehmelclt, Assistent von II. Tornöe während der letzten Kampagne
(1878) der Expedition der „ Vortagen* unter der Leitung von Mohn und Iiapt. Wille, im