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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

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Eingänge von meteorologischen Journalen etc., November 1882. 
Wind durch N nach W, doch konnte man auch danu, da die Windrichtung 
keine südwestliche wurde, noch fernerhin einen einigermafsen befriedigenden 
Fortgang erzielen. Langsamer wurde derselbe bei dem, nach dem 24. Mai, 
südlich von Madeira angetroftenen leisen westlichen Zuge. Aus letzterem ent 
wickelte sich endlich durch eine Drehung nach rechts der am 28. Mai in der 
Nähe von 30,8° N-ßr und 16,5° W-Lg erreichte XK-Passat, In der Nähe jenes 
Punktes zeigte das Barometer auf einen höchsten Stand von 768,7 mm. Zur 
südlichen, unweit 9,7° N-Br in 26° W-Lg liegenden Grenze des NE-Passuts 
gelangte „Franz“ am 10. Juni, und nachdem der Stillengürtel bei ziemlich 
beständiger, frischer, östlicher Briese überschritten worden war, gelang es, am 
13. Juni in 6,6° N-Br und 25,4° W-Lg den SK-Passat wieder zu erreichen. 
Als „Franz* von diesem bis zum 17. Juni nach 2,6° N-Br in 28,1° W-Lg 
geführt worden war, liefs Kapt. Niehelson, der befürchtete, später die 
brasilianische Küste nicht freisegeln zu können, wenden. Man gelangte dann 
bis zum 21. Juni wieder zurück nach 4 Q N-Br in 25,5° W-Lg. Hier wurde 
abermals gewendet und drei Tage später endlich der Aequator in 29° W-Lg 
erreicht. Es waren damals 42 Tage nach der Abreise vom Kanal vergangen, 
und während dieser Zeit hatte man: 40° N-ßr in 17,4° W-Lg am 18. Mai, 
30° N-ßr in 17,8° W-Lg am 29. Mai, 20° N-Br in 25,8° W-Lg am 4. Juni und 
10° N-Br in 26° W-Lg am 10, Juni gekreuzt. 
Am 7, Juni hatte in 30,6° W-Lg die Elsflether Bark „Deutschland“ die 
nördliche Halbkugel verlassen. Als dieses am 13. Mai von 50° N-Br abgegangene 
Schiff am 9. Juni in Sicht von Fernando de Noronka katu, verlor es dort in 
dem Bestreben, diese Insel an ihrer Ostseite zu passireu, unnützer Weise auch 
mehrere Tage. Der dort stark nach Westen setzenden Strömung wegen mufste 
dieselbe aber doch schliefslieh westlich von der Insel geheD, und fand sie später 
gegen Erwarten gar keine Schwierigkeit, sich von der Küste feru zu halten. 
Selbst im Monat Juni, freilich dem ungünstigsten des ganzen Jahres, sollten 
Schiffe, die den Aequator einmal unerwünscht weit westlich überschritten haben, 
auf der zwischen Linie und Küste liegenden Strecke nur in dem Falle, wenn 
gute Schlagbugen über B. B.-Bug erzielt werden können, wenden, sonst aber 
nicht früher, als bis die Nähe des Landes dazu zwingt, versuchen aufzukreuzen. 
„ Franz“, der im Südatlantischen Ocean 10° S-Br in 31,2° W-Lg am 30. Juni 
überschritt, ankerte im Hafen von Bahia am 6. Juli. Zur Vollendung der Boise 
waren 54 Tage erforderlich gewesen. 
Am 1. September ging „Franz“ wieder vou Bahia aus in See, um nach 
einem englischen Orderhafen zurückzukehren. Derselbe traf in der Nähe der 
Küste gleich einen, aus verhältnifsmäfsig raumer Richtung wehenden Passat an, 
hei dem ein nordöstlicher Kurs gesteuert worden konnte. Am 14, September 
ging der Schoner in 29,8° W-Lg in nördliche Breite über. Der SE-Passat ging 
dort später direkt in den westlichen Monsun über, welcher „Franz“ bis zum 
21. September nach 11° N-Br in 25° W-Lg führte. Unweit dieses Punktes 
endete derselbe, und mufste man dann länger als sechs Tage bei Stille und 
leichtem veränderlichen Winde zubringen, bevor es geliugeu wollte, den 
NE-Passat wieder anzutreffen. Am 28. September wurde dessen in der Nähe 
von 14,5° N-Br und 26° W-Lg liegende äquatoriale Grenze überschritten. Das 
Passatgebiet dehnte sich nicht weiter als bis nach 25° N-Br in 31° W-Lg aus. 
Schon unweit dieses Punktes, wo der Luftdruck einen höchsten Stand von 
767,0 mm erreichte, gerieth der Schoner am 5. Oktober in ganz leichte Mallung. 
Aus derselben entwickelte sich zwei Tage später ein Westwind, der später oft 
stürmisch auftrat und bei dem der ganze noch vorliegende Theil der Reise 
vollendet werden konnte. Am 30. Oktober, nach 59 tägiger Reise, liefa „Franz“ 
im Hafen von Fabnoulk den Anker fallen. In nördlicher Breite hatte der 
Schoner 46 Tage verbracht und dort: 10° N-Br in 26,3° W-Lg am 21. Sep 
tember, 20° N-ßr in 29° W-Lg am 1. Oktober, 30° N-Br in 30,6° W-Lg am 
11. Oktober und 40® N-Br in 28,5° W-Lg am 18. Oktober gekreuzt. 
11. Reise der Hamburger Bark „Guaymas“, Kapt. H. Breekwoldt. 
Die von Hamburg nach Ambriz bestimmte Bark „Gnaymus“, welche am 
5. Februar 1881 in See gegangen war, befand sich am 15. Februar in der 
Nähe von JAzard. Sic segelte von dort bei zwar veränderlichen, aber doch
	        
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