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Reis« der Danziger Brigg „Betty“.
gebildet und auch wohl einen kleinen Strand abgelagert, in dessen Nähe man
oftmals auch in einer Kabellänge Abstand Ankergrund findet. Die Ufer siud
belebt von Enten, Lummen, Albatrossen und anderen Vogelarten. Vierftifsler
sahen wir nie; nur einmal in Tkree Islands Bai entdeckten wir die Spur von
Guanaeos.
Bis Terran Insel ist Jerome Channel frei von Untiefen. In der Nähe
dieser Insel, SSO etwa 3*/s Kblg davon entfernt, liegt die von uns entdeckte,
bereits vorher beschriebene blinde Klippe und nach NNW scheint, der riffelnden
Wellenbewegung an dieser Stelle nach zu urtheileu, ebenfalls eine Untiefe mehr
als eine Kabellänge weit von der Insel aus sich zu erstrecken. Terran Insel
ist niedrig und schmal; die Mitte ist so flach, dafs hohe Finthen sie über
schwemmen und eine Zweitheilung der Insel verursachen.
Weiterhin, nahe dem nördlichen Ausgange des Jerome Channel und in
der Mitte desselben liegt Corona Insel und nordwestwärts davon eine andere
gröfsere Insel. Letztere ist durch Untiefen mit dem Festlande nördlich von
Sullivan Sound, verbunden. Corona und Terran Insel können sowohl an der
Ost- als au der Westseite passirt werden.
Von Jerome Point bis Kap Forty ßve sind nahe 9 Sin und die Breite des
Kanals hier ist au den engsten Stellen s /e, an den weitesten etwa 2 Sm.
Zwischen Cutter Cove und Lago de la Botella zeigt der Kanal eine bedeutende
Erweiterung; bei Point Limit verengert er sich wieder bis auf 1% Sm und bleibt
so bis Point Manning.
Der Wind tritt in Jerome Channel am beständigsten auf, wenn er von
Otwau Water her weht. Seine Richtung folgt alsdann dem Laufe des Kanals;
von Chüds Bluff bis Kap Forty ßve ist dieselbe nordöstlich, weiter hinauf N bis
NNW. Dabei kommt er aus Fanny Bai, Bending Cove, Sullivan Sound und
Nunez Creek in Böen aus WNW-Richtung. Unter der hohen steilen Küste von
Kap Forty ßve bis Jerome Point wehen nur aus Woods Cove und Seal Cove Böeu
von mäfsiger Stärke. Läfst der nördliche Wind im Kanal nach, so hören auch
die Böen auf. Ein herrschender westlicher Wind tritt itn Kanal nur in der
Form von Williwaws auf, die aus den verschiedenen Buchten des westlichen
Ufers hervorstürzen. Mitunter fällt auch eine Böe vom Gipfel der steilen Berge
herab. Das Herannahen derselben erkennt man an den vorherschreitendeu
Dunstmassen oder an der gepeitschten Bewegung des Grases und der Bäume.
Der Windstofs kommt in einem solchen Falle fast steil von oben; man hört
ein sekundenlanges Geheul im Takelwerk, das laufende Gut wird hin und her
gepeitscht, aber das Schiff bleibt unbewegt. In einzelnen Fällen weht auch
südlicher Wind in den Kanal hinein, doch ist dieser, da er von den hohen
Bergen Feuerlands, welche wie eine Barrikade vor dem südlichen Eingänge
des Kanals liegen, aufgehalten wird, weit weniger beständig als der nördliche
Wind, der über Otieay Water und die weiten offenen Pampas frei daher
wehen kann.
Ebbe ¡lud Fluth laufen im Jerome Channel regelmäfsig, werden aber
beeioflufst durch den herrschenden Wind. Daneben läuft an der Ostseite in
einem Strich, der sich bis zu einer halben Seemeile vom Ufer erstreckt, eine
konstante nördliche Strömung vor Arauz Bai vorüber nach Three Islands Bai.
Hier biegt sic nahezu im rechten Winkel um und setzt in westlicher Richtung
quer gegen den in der Mitte des Kanals auftrotenden Gezeitenstrom, hei
welchem Zusammentreffen zahlreiche Stromwirbel hervorgerufen werden. Weiter
in den Kanal hinein fand ich dicht am östlichen Ufer eine südlich setzende
konstante Strömung.
Der nördliche Strom am Ostufer des Eingangs zuin Kanal macht es
möglich, selbst während der Ebbe nach Three Islands Bai zu gelangen. Hier
ankere man, wenn dies, um günstigere Verhältnisse abzuwarten, nothwendig ist,
in der westlich setzenden Strömung, eine Kabellänge vom nördlichen Ufer, NW
von dem Kap, welches au der Ostseile am Eingang der Bucht liegt. Beim
Weiterarbeiten im Kanal sollte man die engsten Stellen nicht kreuzend, sondern
treibend mit Backen und Füllen der Segel pasairen. Es empfiehlt sich hier,
das Boot aufsenbords zu habcu, mit einer Leine vom Klüverbaum, fertig zum
Herumbugsireu, falls es still werden und das Schiff die Wendung versagen sollte.
Ankergruud ist am östlichen Ufer in mancher Bucht zu linde«, uud auch am