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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

Vergleichende Uebersicht etc., November 1882. 
131 
N ordamerika. 
1. Die aufserordentlich geringe 
Zahl barometrischer Minima, welche 
in langen Bahnen theils das nördliche 
Gebiet ost—westwärts durchzogen, 
theils den Süd- und Westküsten ent 
lang sich fortbewegten. 
2. Das zu niedrige Monatsmittel 
des Luftdruckes in den Gebietstheilen 
von New-Eugland südwestwärts bis 
zum Mississippi-Thal; westwärts hier 
von bis zum Felsengebirge war der 
Luftdruck normal oder lag etwas über 
der Normalen; au der Pacifischen 
Küste war der Luftdruck meistens 
etwas zu niedrig. 
3. Das Vorherrschen der nord 
westlichen bis nordöstlichen Winde 
längs der Atlantischen Küste von 
New-England bis Florida, das der 
nordwestlichen in der oberen Seen 
region im äufsersteu Nordwesten und 
in dem oberen Mississippi- und Mis 
souri-Thal, der südlichon in den Golf- 
staateu. In den übrigen Gebietstheilen 
herrschten variable Winde. Stürmi 
sche Winde kamen hauptsächlich An 
fangs und Ende der III. Dekade in 
den südlichen und östlichen Küsten 
gebieten vor. 
4. Die ungewöhnlich geriuge 
Regenmenge über der Nord pacifischen 
Küste, New-England und den mittleren 
Atlantischen Staaten, dagegen die 
zu grofsen Regenmengen in Californien 
und in den südlichen Gebietstheilen 
von Arizona bis zum Mississippi, in 
Florida und im äufsersten Nordwesten. 
5. Das zu niedrige Mouatsmittel 
der Temperatur längs der Atlantischen 
Küste, in den nördlichen und mitt 
leren Plateau-Distrikten und an der 
Pacifischen Küste, dagegen der Wärme- 
überschufs in der oberen Seenregion, 
im extremen Nordwesten und in dem 
oberen Mississippi- und Missouri-Thal. 
Die Abweichungen von der Normalen 
betrugen: 
Centraleuropa. 
1. Die aufserordentlich grofse 
Zahl barometrischer Depressionen mit 
meist langen, Europa von West nach Ost 
durchziehenden Bahnen, deren Lage 
eine ungewöhnlich südliche war, so 
dafs über Nordcuropa nur vereinzelt 
Minima vorkameu. 
2, Der in ganz Centraleuropa um 
3—6mm zu tiefe mittlere Luftdruck, 
wobei die gröfste Abweichuug auf 
Holland und Westmitteldeutschland 
entfallt; die im Nordwesten zu grofse, 
im Süden Centraleuropa’s etwas zu 
kleine monatliche Schwankung des 
Luftdruckes. 
3. Das entschiedene Vorherrschen 
der östlichen bis südwestlichen Winde 
in den nördlichen und der südlichen 
bis nordwestlichen in den südlichen 
Gebietstheilen, wobei die II. Dekade 
des Monats (insbesondere im Norden) 
eine Epoche mit Ostwiudcn ropräseu- 
tirt. Die Häufigkeit stürmischer Winde 
während des ganzen Monats, nament 
lich aber am 4. und 5., sowie am 10. 
4. Die ungewöhnliche Häufigkeit 
und Ergiebigkeit der Niederschläge, 
welche in der II. Dekade vorwiegend 
aus Schnee bestanden und der Monats- 
summe nach in Dänemark, Nord- 
deutscliland und der Nordschweiz das 
Anderthalb- bis Zweifache, in Süd- 
deutsehlaud das Zwei- bis Fünffache 
der Normalen erreichten, während in 
der südöstlichen Schweiz kaum die 
Hälfte derselben gefallen ist; die weit 
verbreiteten U eberseh wemtnungen, 
welche insbesondere das Rheingebiet 
mit argen Verwüstungen heimsuehten. 
5. Die starken Schwankungen der 
Temperatur, welche in den Epochen 
vom 6. bis 19. und vom 25. bis zu 
Ende des Monats koutiuuirlich und 
ziemlich rasch herabging und vom 1. 
bis 6., besonders aber vom 19. bis 
24., noch rascher anstieg. Im Monats- 
mittcl war das nördliche Gebiet um 
etwa L3° zu kalt, Süddeutschland 
und die Nordschweiz um 1,5° zu warm, 
Norddeutschland und die Südschweiz
	        
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