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Eingänge von meteorologischen Journalen etc., Oktober 1882.
haltenden Schiffes daun eineu weiteren befriedigenden Verlauf uahni. Nachdem
man südlich von 12° N-ßr gekommen war, verlor der Passat seine Stärke, und
am 7. Mai hörte er unweit 7,1° N-Br in 16,6° W-Lg zu wehen auf. Südlich
von diesem Punkte konnte die Bark zunächst für mehrere Tage nur ganz ge
ringen Fortschritt erzielen. Nachdem aber am 10. Mai, in etwa 5,5° N-Br und
15° W-Lg, sich eine leichte, etwas beständigere südwestliche Briese eingestellt
hatte, nahm die Reise wieder einen günstigeren Verlauf. Am 17. Mai über
schritt „Canton•“ in 3,8° N-Br den Meridian des Kap Pahnas, und am 22. Mai
erreichte die Bark die Rhede von Appam. Während der 30tägigen Reise war:
30° N-Br in 19° W-Lg am 26. April, 20° N-Br in 20,2° W-Lg am 30. April
und 10° N-Br in 18,5° W-Lg am 5. Mai geschuitten worden.
Am 10. August trat „Canton“ von Accra aus die Heimreise nach li>emen
au. Man segelte bei dem leichten, iD der Nähe der Küste raumen, in größerer
Entfernung vom Lande schmieren Winde nach Süden, bis am 14. August
1,7° N-Br in 3,3“ O-Lg erreicht worden war. Da hier der Wind eine solch
südliche Richtung angenommen hatte, dafs mau beim Segeln über St. B.-Bug
noch Süd mit anholen konnte, wurde gewendet. Als zwei Tage später der
Wind aber wieder westlicher gelaufen war, segelte „Canton u abermals für längere
Zeit nach Südost. Am 17. August war der Schiffsort der bis dahin von keiner
Windstille aufgehaltenen Bark 0,5° W-Lg in 0,6° N-Br. Vou diesem Punkte
ab wurde, ohne später wieder zu wenden, beständig über St. B.-Bug gesegelt.
Der zwar nur schwache, aber beständige Wind räumte, als man später weiter
nach Westen vorgerückt, und frischte auch, nachdem 14° W-Lg in 0,6° N-Br
überschritten war, bedeutend auf. Vou 2,5° N-Br iu 22,6° W-Lg, wo „Canton“
sich am 27. August befand, wurde ein hoch nördlicher Kurs eingeschlagen, und
nachdem man diesen für längere Zeit verfolgt hatte, ging der Wind, ohne dafs
vorher Störung beobachtet wurde, in den West-Monsun über. Bei diesem
letzteren Winde segelte das Schiff bis zum 4. September nach 13,7° N-Br in
25,5° W-Lg. Die das Monsungebiet nördlich begrenzende Mallung und Stille
zu überschreiten, war ein Tag erforderlich, und am 5. September gelang es in
14° N-Br und 25,5° W-Lg den NE-Passat wieder auzutreffeu. Zur polaren
Grenze des nur in mäfsiger Stärke wehenden Passats gelangte „Canton“ in
29.3° N-Br und 35,7° W-Lg. Unweit dieses Punktes drehte der flau gewordene
Wind, bei einem Barometerstände von 768,0min, nach SE. Nachdem später für
kurze Zeit Windstille geherrscht hatte, folgte nach derselben noch wieder ein
längere Zeit anhaltender leichter Ostwind, und fand man den ersten Westwind
erst nördlich von 40° N-Br. Bei vorherrschend aus westlicher Richtung
kommenden Winden legte „Canton“ den letzten Theil der Reise zurück. Am
14. Oktober, nach 65tägiger Reise, erreichte die Bark die Mündung des Kanals.
Auf dem Wege dahin hatte man: 10° N-Br in 25,3° W-Lg am 1. September,
20° N-Br in 30,8° W-Lg am 9. September, 30° N-Br in 35,5° W-Lg am
15. September und 40° N-Br iu 40,2° W-Lg am 25. September gekreuzt.
Aus den Reiseberichten des Kapitän C. Oltmann,
Führer der Deutschen Bark „Pacific“.
Bemerkungen über den Hafen von Snaroen bei Christiania.
(Mittheilnng von der Deutschen Seewarle.)
Am 22. Mai 1882 verliefsen wir die Rhede von Bremerhaven, um in Ballast
nach Snaroen, einem Ladeplatz, welcher einkommend auf der linken Seite des
Christiania Fjords und 4 Sm südwestlich von der Stadt Christiania entfernt liegt,
zu segeln. Am 26. Mai 6 Uhr Abends erhielten wir vor dem Christiania Fjord