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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

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Eingänge von meteorologischen Journalen etc., Oktober 1882. 
und erfolgte die erste Drehung nach links durch N nach W am 25. Juli, 
in der Nähe von 31° S-Br und 34° O-Lg. Nach diesem Rundlauf, bei dem der 
zunehmende Luftdruck sich in 36 Stunden um 11,5 mm veränderte, folgte bald 
wieder Ostwind. Bei südlichem Winde überschritt „Paul Rickmers“ am 31. Juli 
den Meridian der Kapstadt, und derselbe frische Wind führte die Bark auch 
bis zum 3. August zu dem iu 10,3° O-Lg berührten Parallel von 20° Süd zurück. 
Südlich von demselben waren nur 10 Tage zugebracht worden. Auf der Fahrt 
über den Indischen Ocean hatte man: 10° S-Br in 91,8° O-Lg am 29. Juni, 
20° S-Br in 68,5° O-Lg am 7. Juli und 30° S-Br in 35,5° O-Lg am 24. Juli; 
ferner 90° O-Lg in 11° S-Br am 30. Juni, 60° O-Lg in 22,4" S-Br am 11. Juli 
und 30° O-Lg in 33° S-Br am 27. Juli gekreuzt. 
Im Atlantischen Ocean traf die Bark auf der zwischen 27° und 23,5" 
S-Br liegenden Strecke ganz leichte Westwinde und Stille an. Am 9. August 
stellte sich in letzterer Breite und 2,8° O-Lg, bei einem auf 771,5 mm gestiegenen 
Barometerstände, der SE-Passat ein, der später ziemlich kräftig und beständig 
herrschte, und von welchem „Raul Rickmers* bis zum 23. August zu dem in 
21,1° W-Lg überschrittenen Aequator geführt wurde. Die Bark hatte die zwischen 
30° S-Br und Linie liegende Strecke in 20 Tagen vollendet und auf derselben: 
20° S-Br in 0,8° W-Lg am 11. August und 10° S-Br in 12,5° W-Lg am 
17. August gekreuzt. 
In nördlicher Breite ging der SE-Passat direkt iu den Westmonsun über, 
und segelte man dann bis nach 12° N-Br in 23,6° W-Lg, ohne Mallung oder 
Stille anzutreffen. Unweit dieses, in Anbetracht der Jahreszeit zu weit nach 
Osten gelegenen Punktes gerieth die Bark in Stille und Mallung und vergingen 
dort beinahe 6 Tage, bevor man das Gebiet des NE-Passats wieder erreichen 
konnte. Am 4. September stellte sich der letztere in der Nähe von 14,5° N-Br 
und 25,4° W-Lg ein, und wurde dann bei diesem nicht sehr frischen Winde 
bis zum 17. September nach 35,3° N-Br in 35,6° W-Lg gesegelt. Unweit 
dieses Punktes, wo der Luftdruck auf 772,2 mm gestiegen war, bezeichuete einen 
Tag lang anhaltende Windstille die polare Passatgrenze. Nach der Stille wurde 
noch wieder für längere Zeit leichte, unbeständige, östliche Briese beobachtet, 
und muiste 40° N-Br überschritten werden, bevor durchstehender Westwind an- 
getroffeu werden konnte. Am 30. September überstand „Paul Rickmers“, iu 
der Nähe von 44° N-Br und 23° W-Lg, einen kurzen, der Stärke nach aber 
orkanartigen Sturm. Derselbe, welcher besonders in äufserst heftigen Gewitter 
böen auftrat, begann aus NE und endete, nachdem der Wind sich nach links 
verändert hatte, aus NW. Der während des Sturmes mit 740 mm seinen niedrigsten 
Stand erreichende Luftdruck nahm später in 12 Stunden um 14 mm zu. Nachdem 
der Sturm sich gemäfsigt hatte, herrschte an den beiden zunächst folgenden 
Tagen wieder westlicher Wind. Nach dem 3. Oktober, von 46,5° N-Br in 17° 
W-Lg au, mufste aber bei leichtem Ostwinde gesegelt werden, und liefs sich 
dann nur deshalb noch ein oinigermafseu befriedigender Fortgang erzielen, weil 
die Windrichtung meistens eine südöstliche war. Am 10. Oktober stellte sich 
bei dem, schon auf den Aufsengrüuden befindlichen Schiffe wieder ein leichter 
Westwind ein, und bei diesem wurde '2 Tage später der Kanal erreicht. Es 
waren bis zum 12. Oktober, au welchem Tage Lisard erblickt wurde, 147 Tage 
seit dem Antritt der Reise verflossen. Im Nordatlantischen Ocean waren 50 Tage 
zugebracht worden; während dieser Zeit wurde: 10° N-Br in 23,7° W-Lg am 
29. August, 20° N-Br in 31° W-Lg am 9. September, 30° N-Br in 36,6° W-Lg 
am 14. September und 40° N-Br in 31.5® W-Lg am 28. September geschnitten. 
Ifi. Reise der Bostocker Brigg „Hermann Friedrich“, Kapt, R. Niejahr. 
Am 9. Mai 1882 überschritt die Brigg „Hermann Friedrich“, welche auf 
einer Reise von Newport nach den Kap Fiwfe-Inseln begriffen war, den Parallel 
von 50° Nord. Sie segelte von dort boi veränderlichen, aus westlicher und 
östlicher Richtung kommenden Winden südwärts, und war bis zum 26. Mai 
nach 28° N-Br in 17,4° W-Lg gelangt. Hier folgte auf kurze Windstille ein 
leiser nordöstlicher Zug, der nach und nach auff'riscbte und Passat wurde. Man 
konnte bei demselben dann in rascherer Fahrt nach Süden hin vorrücken und 
erreichte am 2. Juni den Hafen von Porto Grande. Während der 24tägigen
	        
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