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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

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Eingänge vou meteorologischen Journalen etc., Oktober 1882. 
worden; 10° S-Br hatte man in 31 1° W-Lg am 2. März, 20° S-Br in 33,1° 
W-Lg am 5. März und 30° S-Br in 29,6° W-Lg am 10. März geschnitten. Der 
Mitsegler „Etha Rickmers“ gelangte zum Meridian von Greenwich in 39,4° S-Br 
am 24. März. 
Zum Abläufen der Länge suchte „Constanze“ 42° S-Br auf. Anfänglich 
traf man dort westliche Winde an. Am 24. März stellte sich jedoch, in der 
Nähe von 42,5° S-Br uud 13,5° O-Lg, südöstlicher Wind ein, der für längere Zeit 
anhielt, und durchweichen das Schiff wieder eine bedeutende Strecke nach Norden 
verdrängt wurde. Dieser Ostwind, welcher sich später langsam nach links ver 
änderte, hielt bis zum 30. März an. Nach dieser Zeit hielt sich der durch Nord 
gelaufene Wind für lange Zeit im westlichen Halbkreise. Das Schiff suchte bei 
demselben wieder höhere Breiten auf und überstand am 8. April in der Nähe 
von 44,5° S-Br und 68° O-Lg einen Sturm aus W, bei welchem der Luftdruck 
bis auf 737,5 mm sank. Am 11. und 12. April wurde die Fahrt des Schiffes 
abermals durch leichten östlichen Wind aufgehalten; am 14. April erreichte 
schliefslich „Constanze“ in 38,8° S-Br den Meridian von 80° Ost. Der 14. April 
war der 26. bis dahin in östlicher Länge verbrachte Tag. „Etha Rickmers“ 
kreuzte 80® O-Lg in 38,6® S-Br am 24. April. 
Der Nordwind, bei welchem „Constanze 1 * östlich von 80° O-Lg gelaugte, ging 
später in langsamer Drehung nach West und Süd. Man konnte bei demselben 
einen raschen Fortgang nach Norden erzielen uud erreichte am 18. April, in 
der Nähe vou 29° S-Br in 89,5® O-Lg, das Passatgebiet, ohne dafs vorher eine 
Störung in der regelmäßig verlaufenden Drehung des Windes beobachtet worden 
war. Der Luftdruck erreichte in der Nähe der polaren Passatgrenzc einen 
höchsten Stand von 766,1 mm. Das Passatgebiet, in welchem „Constanze“ in 
4 Tagen eine Strecke von 1054 Sun zurücklegte, dehnte sich aus bis nach 9° S-Br 
in 89® O-Lg. In der Nähe dieses Punktes lief der kräftige Wind wieder durch 
Süd nach SW zurück, und indem er allmählich schwächer wurde, führte er das 
SchifF bis zum 26. April zu der in 90,6® O-Lg überschrittenen Linie. Auf dem 
Wege zu derselben war: 30® S-Br in 89,2® Ö-Lg am 18. April, 20® S-Br in 
89,2° O-Lg am 20. April und 10® S-Br in 89® O-Lg am 22. April gekreuzt 
worden. 
Der inäfsig starke Westwind, bei welchem „Constanze“ den Aequator 
überschritten hatte, wurde in nördlicher Breite rasch flauer und lief gleichzeitig 
südlicher. Am 27. April sank der Wind unweit 2® N-Br zum ganz leisen Zuge 
herab und hielt in dieser Weise an, bis nördlich von 4“ N-Br in 92,3° O-Lg 
wieder ein etwas frischerer NW-Wind durchkam. Bei leichtem nordwestlichen 
Windo konnte schliofslich der ganze noch vorliegende Theil der Reise vollendet 
werden. Am 1. Mai befaud sich „Constanze“ in Sicht der Nikobaren - Inseln, 
am 3. Mai konnte in 94,5° O-Lg 10° N-Br überschritten werden, und am 6. Mai 
erreichte das Schiff die Mündung des Rangoon - Flusses. Die Dauer der Reise 
betrug von 41° N-Br im Atlantischen Ocean ab 94 Tage. „Etha Rickmers“ 
gelangte nach 10° S-Br in 104,7® O-Lg am 10. Mai. 
14. Reise der Bremer Bark „Adele“, Kapt. H. P. Logemann. 
Am 19. April 1882 verliels die Bark „Adele“ den Hafen von San Fran 
cisco, um nach einem englischen Ordrebafen zu segeln. Der frische, den An 
fang dieser Reise begünstigende NW-Wind wurde, als man bei demselben nach 
Süden hin vorrückte, schwächer; gleichzeitig veränderte sich derselbe auch in 
langsamer Drehung nach rechts, und schliefslich entstand aus ihm ohne vorher 
gehende Störung der Passat. Die polare Grenze desselben schien am 24. April 
in der Nähe von 26° N-Br und 120® W- Lg zu liegen. Man beobachtete dort 
einen höchsten Barometerstand von 767,3 mm. Der südlich von 16® N-Br 
sehr schwache Passat dehnte sein Gebiet südwärts ans bis nach 9,5® N-Br in 
117° W-Lg. Unweit dieses Punktes betrat „Adele“ am 3. Mai den Stillen - 
gürtel, zu dessen Ueberschrcitung nicht weniger als 8 Tage erforderlich waren. 
Am 11. Mai gelang es den in der Nähe von 4,8® N-Br in 118,2® W-Lg be 
ginnenden SE-Passat zu erreichen, bei welchem am 14 Mai in 122,1° W-Lg 
der Aequator überschritten wurde. Der 14. Mai wmr der 25. bis dahin auf See 
verbrachte Tag. Während dieser Zeit hatte inan: 30° N-Br in 121,4° W-Lg
	        
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