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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

Eingänge vou meteorologischen Journaien etc., Oktober 1802. 
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3. Reise der Hamburger Brigg „Pelikan“, Kapt. E. Tharnen. 
Am 7. April 1882 verliefs die auf einer Reise von Hambuni nach Linie 
Popo begriffene Brigg „Pelikan“ den Kanal. Auf den frischen Östwind, bei 
welchem dasselbe geschah, folgte nach 2 Tagen ein umlaufender, meist aus 
raumer, westlicher Richtung kommender Wind, bei dem sich eine ziemlich 
rasche Fahrt erzielen liefe. Am 21. April entwickelte sich unweit 32,5° N-Br 
in 16,3° W-Lg aus einem schon seit mehreren Tagen herrschenden, leichten 
Ostwiude der Passat, welcher das sieh östlich von den Kap Fercte-Inseln haltende 
Schiff rasch weiter südwärts führte. Am 4. Mai war „ Pelikan“ nach der in 
5,2° N - Br und 16,7° W-Lg liegenden, a äquatorialen Passatgrenze gelangt. 
Nachdem mau sic überschritten hatte, wurde zunächst an einigen Tagen ganz 
leichte südöstliche Mallung und Windstille beobachtet. Ocstlich von 14° W-Lg 
in 6,8° N-Br, wohin man am 9. Mai gekommen w ar, gewährte der etwas frischer 
gewordene und hier aus südwestlicher Bichtang tvehende Wind wieder eine 
günstigere Gelegenheit. Am 15. Mai befand man sich in Sicht des Kap Palmas. 
Am 21. Mai, nach 44tägiger Reise, erreichte „Pelikan“ die Rliede von Little 
Popo. Auf dem Wege dahin war: 40° N-Br in 12,8° W-Lg am 16. April, 
30° N-Br in 18,2° W-Lg am 22. April, 20° N-Br in 20,6° W-Lg am 26. April 
und 10° N-Br in 20° W-Lg am 30. April geschnitten worden. 
Von Eloby aus trat „Pelikan“ am 3. August die Heimreise nach dem 
Kanal an. Man segelte bei dem auf See gleich angetroffenen frischen SSW-Winde 
meistens über St. B.-Bug, benutzte jedoch den am dritten Tage der Reise für 
mehrere Wachen aus West wehenden Wind, um, bei ihm über B. B.-Bug segelnd, 
nach Süden hin zu gelangen. Ungünstige Strömung wurde gar nicht beobachtet, und 
nahm die Reise daher, da auch Windstille kaum auftrat, einen ganz befriedigenden 
Verlauf. Am 6. August befand sich die Brigg in Sicht von der Insel St. Thomas, 
am 10. August wurde in 1,6° S-Br der Meridian von Greenwich überschritten, 
und am 21. August war „Pelikan“ nach 1,6^ N-Br in 21,5° W-Lg gelangt. 
Von diesem Punkte ab wurde ein nördlicherer Kurs eingeschlagen. Der Wind 
veränderte sich dann allmählich mehr nach rechts, und der zeitweise recht 
kräftig wehende West-Monsun führte die Brigg bis zum 29. August nach 
13,4° N-Br in 27,1° W-Lg. Unweit dieses Punktes ging der kurz vorher noch 
frisch aus West wehende Wind in Stille über, aus der sich bald der NE-Passat 
entwickelte. Dieser gleich kräftig einsetzende Wind trat später in derselben 
Weise auf und begleitete das Schiff bis nach 32,2° N-Br in 36,8° W-Lg. 
Nördlich von der polaren Passatgrenze segelte „Pelikan“ noch für längere Zeit 
bei mäfsigem Ostwinde, und wurden die ersten Westwinde erst angotroffen, 
nachdem 41,5° N-Br überschritten worden war. Bei veränderlichen, westlichen 
und östlichen Winden von mäfsiger Stärke wurde der letzte Thcil der Reise 
zurückgelegt. Am 26. September erreichte „ Pelikan“ die Mündung des Kanals. 
Die Reise war in 54 Tagen vollendet worden. Während derselben hatte man: 
10® N-Br in 25,9° W-Lg am 27. August, 20° N-Br in 30,8° W-Lg am 31. August, 
30° N-Br in 36,8° W-Lg am 5. September und 40° N-Br iu 35,6° W-Lg am 
9. September gekreuzt. 
5. Reise der Hamburger Bark „Martha“, Kapt. C. J. Jolmeleitli. 
Die auf einer Reise von Hamburg nach Arica begriffene Bark „Martha“ 
verliefs den Kanal am 20. Januar 1882. Es geschah dasselbe bei leichtem, 
von einem mehr als 780 mm betragenden Luftdrucke begleiteten Ostwinde, der, 
als man weiter nach Süden hin vorrückte, sich langsam nach rechts veränderte. 
Zu derselben Zeit nahm auch der Luftdruck ab, und als man nach 42° N-Br 
gelangt war, drehte der Wind durch S nach SW. Als die Bark am 29. Januar 
in 38,5° S-Br und 22° W-Lg stand und dort einen niedrigsten Barometerstand 
von 758,4 mm beobachtet hatte, begann es aus SW zu stürmen. Schon am 
nächsten Tage indessen begann der Luftdruck wieder zuzuuekmen, zugleich 
veränderte sich der Wind nach SW und gewährte dem Schiffe dann wieder eine 
erwünschte Gelegenheit, um die Reise zu fördern. Am 5. Februar erreichte 
man die in etwa 27° N-Br und 23,4° W-Lg liegende polare Passatgrenze. Der 
während der vorhergehenden Tage unbeständige Ostwind wurde hier, bei eiuem 
Barometerstände von 766,2 mm, kräftiger und beständiger. „Martha“ konnte
	        
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