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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

Reise der Daiuiger Brigg „ Betty*. 
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Am 3. November war es in der Bai um 8 h 30“ a. m. Hochwasser. 
Lotheten im Laufe des Tages das Fahrwasser rings um den Ankerplatz aus. 
Fanden in der Linie SO von der Südspitze der Halbinsel bis zu einem Abstande 
von 1V* Srn von der Küste überall 35m {19—20 Fad.) Tiefe; nahe an der 
Küste, d. h. eine Schiffslänge davon entfernt, waren 15m (8—9 Fad.), steiniger 
Boden, mit Sand vermischt. 
Am 4. November lief die Strömung seit 8 1 * a. in. im Kanal nach SSO, in 
der Bncht nach W; seit l'*p. m. im Kanal nach NWzN, in der Bucht nach SW. 
Am 5. November während der Nacht machte sich in der Bucht eine 
andere Strömung bemerkbar, indem dieselbe seit Mitternacht nach NNE setzte. 
Der Wind war zur Zeit stürmisch in Böen aus WSW und auch SSW. Die 
Strömung hielt bis 4'* o. ro. an. Um 8 h a. m. lief wieder im Kanal ein starker 
SSB-Strom, während in der Bucht das Schiff auf einer WSW-Strömung lag. 
Am 6. November seit ß'/a 1 ' &. m. Strom im Kanal SSE, in der Bucht 
WSW. Um 12 b Mittags konterte die StiömuDg im Kanal nach NNW, um 
2'/-t h p. in. setzte jedoch schon wieder SSE-Strom ein. 
Am 7. November von 8 h bis ll‘/s h a. rn. im Kanal ausgehender Strom 
(nach SSE), von liy/'a. m. bis Mittag Stillwasser, dann begann die Flnth zu 
laufen. In der Bucht setzte es immer nach WSW. 
Am 8. November Strömung in der Bucht fast immer nach WSW; im 
Kanal wegen dicken Wetters keine Gelegenheit zu beobachten. 
Am 9. November lichteten Anker und gingen unter Segel, um den Anker 
zu klaren; machten einen Gang nach dem gegenüberliegenden Ufer und brachten 
dann das Schiff in der vorher eingenommenen Position zu Anker. 
Am 10. November gegeu Mittag verliefsen wir Three Islands Bai. Kreuzten 
und trieben unter Backen und Füllen mit der einsetzenden Flnth etwa 3 Sm 
nordnord westwärts den Jerome Channel hinauf, bis wir W oods Cove in S'/zW 
1,5 Sm entfernt hatten, in welcher Peilung dicht am östlichen Ufer geankert 
wurde. Tiefe 27 m (15 Fad.), Grund Muscheln und Steine. Von 6*/^ p. in. au 
lief Ebbestrom nach SSE. 
Am 11, November Vormittags fanden, dafs bis auf ’/* Kblg vom Ufer 
eine Strömung lief, die dem Strom im Kanal entgegengesetzt war. Um 2 h p. m. 
war es im Kanal Stillwasser. Lichteten Anker und kreuzten mit der gleich 
darauf eintretenden Fluth nordnordwestwärts. Kamen bis in die Nähe von Kap 
Forty-five und ankerteu, als um S'/s 1 ' p. m. die Ebbe ein trat, etwa 2 Sm südlich 
vom Kap, 1 Kblg vom Ufer entfernt, auf 40m (22 Fad.) Tiefe; Grund Korallen 
und Muscheln. 
Während der heutigen Fahrt entdeckten wir 3 bis 4 Kblg von Terran- 
Insel abliegend eine blinde Klippe, welche etwa 45m lang und 10m breit ist 
und 2 bis 4m unter Wasser liegt. Die Klippe macht sich bemerkbar durch die 
bei derselben entstehende Stromkabbelung. Bei stürmischem Wetter bricht die 
See auf derselben. 
Des sehr böigen NW-Windes wegen blieben wir am nächsten Tage auf 
unserm Ankerplatz. Die Fluth nach NNW begann hier um 3 , /s h p. m. zu laufen. 
Am 13. November um 4 h a. m. lichteten bei flauem SSE-Wiud Anker und 
segelten und trieben mit der Fluth nordnordwestwärts. Um 8" 30“ a. in. 
standen wir nahe den Inseln von Cutter Cove. Hier kam die Ebbe entgegen, 
und da wir nicht ankern konnten, trieben wir bei Stille und veränderlichen 
leisen Windzügen erst dem Eingänge des Lago de la Botella zu und dann nach 
Süden. Mit eintretendem leichten nördlichen Wind kamen wir um ll h lö“a.m. 
auf der alten Stelle bei Kap Forty five wieder zu Anker. 
Der Strom setzte hart, etwa '¿'/2 Kn, nach SSE. Aus allen Beobachtungen 
ergab sieb, dafs im Jerome Channel der südliche Strom — die Ebbe — sowohl 
länger als auch stärker wie der nördliche Fluthstrom läuft. 
Um den Gipfel des Berges, an dessen Fufse wir ankerten und der fast 
steil zum Wasser abfiel, wirbelten die Wolken in den verschiedensten Richtungen 
durch einander. Gegen 3 h p. in. kam eine Wolke mit Schnee den Berg herunter 
und stiefs, Wind bringend, als eine Böe von Stärke 10 von oben auf das Schiff. 
Es war schwer die Richtung des Stofses zu bestimmen. Es war nur ein Geheul 
und eine wirbelnde Bewegung im laufenden Gut wnhrzunehmen. Auf die Anker- 
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