Reis* der lianzigp»’ Brigg „Beftv*.
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0—1 und dann in Stöfeen, die iu Zwischenräumen von etwa */* Stunden Dauer
auftrateu, mit 7—8. Die Richtung wechselte zwischen SW und WKW. Um
3 h p. ui. hielten wir deshalb ab und steuerten nach Port Famine. Indem wir
diesen Hafen wählten, verloren wir eine grofse mühsam errungene Strecke;
doch liefs sich dies nicht wohl vermeiden, da unser Lotse, den ich in Punta
Arenas vou der Mine Martha-Kompagnie zugesandt erhaltou hatte, von den
zwischen San Nicolas - Rai und Port Famine gelegenen Ankerplätzen keine
Kenntnifs besafs.
Beim Einsegeln passirten wir Kap Famine auf */* Kblg Entfernung; die
dort vorhandenen Steine liegen nur eine halbe Schiffsläuge vom Ufer. Die
Landzunge, welche Kap Famine bildet, ist im Vergleich zu deu dahinter liegen
den Bergen niedrig, etwa 12m hoch. Point SeJger ist vielleicht 5 m hoch.
¿Switfer-Riff liegt etwa 7s Kblg vou der Küste; die Sec bricht darauf selbst bei
ruhigem Wetter. Die Ruinen von San Felipe waren nirgends zn entdecken.
An den Ufern der Bai lagen rings herum grau ausgehende Baumstämme. Unser
Ankerplatz befand sich in der Peilung Kap Famine O'/iS. etwa in der Mitte
zwischen beiden Ufern auf der Linie WSW und ONO, auf 18m (10 Fad.) Wasser,
Muddboden.
Bereits bei dem Eiusegcln in Port Famine war der Wind nördlich ge
gangen. Bei Einbruch der Dunkelheit kam er stetig aus I3NE durch und blieb
so durch die Nacht. Mit dem Rest der nordöstlichen Briese gelangten wir am
nächsten Tage, dem 21. Oktober, um 11‘‘ 30 1 “ a. in. nach San Nicolas-Bai, wo
wir in der Peilung Su«cAc^-Insel N 42° 0 auf 2 Kblg Abstand iu 21m (11'/s Fad.)
Wassertiefe, steinigem Grund, zu Anker gingen.
Nachmittags kam der Wiud aus ENE wieder stetig mit der Stärke 4—5
durch, ln dem Glaube», dafe er lange genug auhalten würde, uui uns nach
Port Gallant zu bringen, liierten wir wieder Kette ein, als der Wind plötzlich
in einer Böe den Berg herunter aus WNW kam und so. mit Böen aus WNW
bis WSW anhaltend, uns zum Verbleiben nötlugte.
Gegen 7V* h Abends begann der Wind in Stöfeen von der Stärke 10
und 11 aus verschiedenen Richtungen zu wehen. Bald kam ein Stofe ans NW,
bald aus W, bald aus SW, und gegen 97* h sliefs es auch um Glascolt Point
herum aus SSW in die Bai hinein. Die Stöfse hatten keine lange Dauer; die
längsten währten 20 bis 30 Sekunden. Allen ging ein Geheul im Takelwerk
vielleicht 3 Sekunden vorher; dann wurde die Kraft des Stofscs erst dem Schiffe
fühlbar. Oft traf derselbe das Schiff auf die Breitseite und war vorüber, ehe
das Schiff auf die Windrichtung geschwait war. Am Tage war der herannaheude
Stofs deutlich auf dem Wasser zu sehen, indem dasselbe an der Stelle, wo cs
durch die eiuherschreitendo Böe aufgeregt wurde, dunkel gefärbt erschien. Das
Heraunahen der Böen auf dem Wasser geschah keineswegs schnell, noch im
Verhältnifs zu der Kraft des Stofoes, und mufs mau deshalb annehmen, dafe
dieselben nicht horizontal fortschreitend sondern in einer schrägen Richtung,
etwa unter einem Winkel von 75° zur Meeresfläche, von oben kommen.
Der Aufenthalt der „Betty* in San Nicolas-Bai dauerte bis zum 215. Ok
tober. Den Tag über war cs gewöhnlich trübe, regnerisch und äufeerst böig,
letzteres insbesondere von Mittag an, während bei Nacht meistens Windstille
und sternklares Wetter herrschten. Atu 22. fand in den Morgenstunden Schnee
gestöber statt. Am 23., als es iu der Bucht meistens windstill war, nur zeit
weilig unterbrochen von heftigen Wind stöfeen aus NM’ bis N, schien es in der
Strafe« mit gJeiehmäfsigcr Stärke schwer zu wehen, denn aufserhalb Glascott
Point war das Meer eine Schaummasse. Die Richtung des Windes schien dort
W zu sein.
Atn Abend des '25, Oktober ankerte der westwärts bestimmte deutsche
Dampfer „Emmes“ iu der Nähe der „Betty*, und im Schlepptau desselben ver«
liefsen wir am 26. Oktober um 3 h a. m. die San Nicolas-Bai. Bei erst flauem,
später auffrischendem nordwestlichen Winde und gutem Wetter passirten wir
um 4 h 40"’ a. in. Kap Frotcard, um o 1 30 m Smtg Bai, um (> h 20 m Woods Bai
und um 8 h 10 m Port Gallant. Um 10 h 20'“ a. in., als wir die Höhe von Tilly Bai
(Carlos ///-Insel) erreicht hatten, warfen wir vom Dampfer los, setzten Segel
und steuerten nach der genannten Bucht, um dort eine günstige Gelegenheit
zürn Passiren des Jerome Channel abzuwarten. Der Wind war NW und hatte