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Full text: 10, 1882

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4 Stuudeu (7—11 a. w.) 80 Sm. Macht mau nun BC mich irgend einem Mals 
stab = 80 Sm und NS parallel, so entspricht der Durclisehnittspuukt G der 
Richtungsliuio MB für 9'/^ h ; man kann aber aus den Riclitungslinicn für 7 h und 
ll h ebenfalls eine solche für 9 I /V iuterpolircn und findet auf einfache Weise, 
dafs diese letztere mit der direkt bestimmten zusammenfallt. G 20 ‘) ist also der 
erste Normalort, der zweite II 30 , wird als Durchschnitt von DF (= 120 Sm 
und parallel BC) mit der Normalen ME gefunden. Die Normalörter bestimmen 
auch die Lage der Normalen, die abor nicht immer, wie cs hier der Fall ist, 
auf der Dahn senkrecht zu stehen braucht. 
Nimmt man die Bahnrichtung um 2 Strich verschieden an, also NNE 
oder NNW, so bekommt mau doch für 9 72 h nahezu dieselben Normalörter, 
ebenso in allen Fällen, wo die Richtungslinien schicklich gewählt sind. 
Die Normalörter sind also fast unabhängig von einem mäfsigen Fehler 
in der angenommenen Bahnrichtung, ebenso von kleinen Fehlern in den einzelnen 
Windrichtungen, und können mit Leichtigkeit für jede Geschwindigkeit berichtigt 
werden. Gelangt man also durch andere Beobachtungen zur Kcnntnifs der 
wirklichen Geschwindigkeit während dor Passage, so findet man aus den Normal 
örtern leicht den Schnittpunkt der Baku und Normalen, ohne uafs ein Zurück- 
geheu auf die Originalbeobachtungcn nöthig wäre. 
Hat der Beobachter, wie das in See immer der Fall sein wird, seinen 
Ort gewechselt, so laufen die Richtungslinien nicht mehr von einem Punkte aus, 
aber die Bestimmung der Noriualörter in analoger Weise bietet doch bei ge 
nügender Windäuderung keine Schwierigkeiten. 
Als vollständiges. Beispiel einer Balmbcstimmung durch Normalörter 
wählen wir den Taifun vom 31. Juli 1879. 2 ) 
Zur Bestimmung der Normalörter sind aus nebenstehender Listo nur die 
mit f bczoichneten Windrichtungen benutzt, welche bei gröfstor Windstärke die 
schnellste Aeuderung dor Richtuug aufweisen. Der Richtungswinkel wurde mit 
uur einer Ausnahme (s. o. Liste, „Newchwang“, WzS 4, Richtungswinkel 14 Strich) 
zu 10 Strich angenommen, die Geschwindigkeit unter 30° N-Br zu 5 und 10 Sm, 
über 30° N-Br zu 20 und 30 Sm p. h. 
Figur I zeigt diese Normalörter mit der jedesmaligen geschätzten Baliu- 
richtung, letztere durch einen 60 Sm langen Pfeil gekennzeichnet. Die Linie 
„Tibre“ — 5 — 10 — 30.2 a (Normale t) bedeutet also, dafs nach den Beob 
achtungen des „Tibre“ am 30. Juli 1879 2 a das Centrum au der mit 5 be- 
zeichneton Stelle war, falls die Geschwindigkeit des Centrums 5 Sm p. h. betrug, 
an der mit 10 bezeichneten, w r enn 10 Sm p. h., unter Annahme eines N’NW- 
Kurses. 
Die Normalörter sind im Text mit den kleinen Anfangsbuchstaben der 
Schilfe resp. Stationen bezeichnet, der unbestimmte Exponent n/ « zeigt an, dafs 
das Schiff im Centrum war. 
0 Der Expedient 20 bezeichnet die zugehörige Geschwindigkeit in Sm p. Stunde. 
*) lieber diesen Taifun hat Herr M. Deehevrens, S. J. Direktor des Observatoriums in 
Xikau-ti bei Shanghai, unter dem Titel „Le Typhon du ¿51 Juillet 1879“ mit Benutzung von 
38 Beobachtungsreiheu eine eingehende Abhandlung veröffentlicht, deren Hauptresultate etc. in den 
„Ann. d. Hydr. etc.“, 1880, pag. 378 ff', mitgcthcilt sind. Zu gleicher Zeit mit Herrn Deehevrens, 
aber ohne von seiner Absicht, den Taifun zu bearbeiten, unterrichtet zu sein, sammelte auch ich 
Material, im Ganzen 46 Reihen, von denen nur 11 Nummern mit den No. 1, 16, 17, 19, 20, 21, 22, 
24, 27, 32 und 36 der obigen Abhandlung identisch sind. Allen Einsendern dieser Beobachtungen 
sage ich hier meinen verbindlichsten Dank. Von einer vollständigen Bearbeitung inufste 
nach der Veröffentlichung obiger Arbeit abgesehen werden, aber bei einer Durchsicht der übrigen 
35 Nummern meiner Sammlung, von denen mehrere über eine frühere Periode Aufschlufs geben, 
schien es doch geboten, wenigstens die Bahn noch einmal zu bestimmen. Ich habe sie durchweg 
aus solchen Beobachtungen abgeleitet, welche in Herrn Deehevrens' Sammlung fehlen, mit Aus 
nahme von „Newchwang-Leuchtschiff“, welches in beiden Listen vorkommt. Da die von mir benutzten 
Beobachtungen also ganz andere sind und ich hier auf die Methodt der Bahnbestimmung, 
welche in obiger Arbeit nicht berührt wird, das Hauptgewicht lege, wi d man mir kaum den Vor 
wurf machen, dafs ich eine von meinem Vorgänger schon beendigte \rbcit zum Theil wiederholt 
hätte. Einige numerische Differenzen in unseren Resultaten werden, wo es nöthig ist, im Text 
erklärt werden. 
Ais Specialstudie über einen Taifun ist Herrn Deehevrens’ Arbeit wohl die eingehendste 
und beste, welche wir zur Zeit besitzen; in etwas abgekürzter Form is; sie auch englisch erschienen 
(bei Kelly & Walsh, Shanghai, zu haben), und kein Kapitän, der diese Meere befährt, sollte ver 
säumen, sich mit ihr genau bekannt zu machen.
	        
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