Oestlich dor letzten weifsen Tonne P, welche No. 27 gegenüber liegt,
fällt das Nordstrander Watt auf eine kleine Seemeile Länge steil nach dem
Fahrwasser ab; diese steile Kante heilst Hohenhörn. Die darauf folgende Watt
strecke an B-B., der schwarzen Tonne No. 28 gegenüber, zieht sich dagegen
mit geringen Wassertiefen nach dem Fahrwasser hin; diese wird die Flache lluk
genannt, und sind die darauf befindlichen Pricken in gröfserem Abstand zu
passiren.
Das weitere Fahrwasser der Süder Tlever wird nun im Süden der Insel
Nordstrand durch den Sand Kohlhof wieder sehr eingeengt; derselbe zieht sich
an der St. B.-Seite bis querab von dem Einlauf zum Morsumer Hafen hin, vor
her durch die schwarze Tonne No. 29 gekennzeichnet.
Zwischen dem Kohlhof und dem vor Eidersteilt sich erstreckenden Tjundenberger Sand bleibt
eine schmale Passage, deren geringste Tiefe bei Niedrigwasser noch immer über 1 m beträgt.
Morsum Hafen. Der kleine Hafen Morsum liegt an der SO Seite der Insel Sordstrand;
derselbe ist am Deich mit einer Schleuse versehen, bietet aber innen nur sehr wenig Plätze für
kleine Fahrzeuge. Von der SCukr IIrrer aus führt ein ca 40 in breiter Priel dahin, welcher an
beiden Seiten ausgeprickt ist; beim Einsegeln in diesen Priel ist wohl zu beachten, il.rfs der Strom
quer zum Einlauf desselben setzt,
Gegenüber dem Morsum-Hafen sowie ein wenig östlich desselben findet
man wieder einen geschützten Ankerplatz auf der Süder Hever, jedoch mufs
man hier schon in der Mitte des Fahrwassers auf 6 bis 8 in Tiefe ankern, weil
dasselbe sehr schmal ist. Gröfserc Schiffe, welche nach Husum wollen, können
das nun folgende letzte Ende der Süder Hever und die Hummer Aue nur mit
der letzten nälfte der Fluth passiren.
Zwischen den beiden Tonnen No. 30 und 31 führt in südsüdöstlicher Richtung noch ein schmaler
Priel, das Simonsberger Loch, auf luderstedt zu; dasselbe ist jedoch nicht ausgeprickt und fällt bei
Niedrigwasser trocken.
Nachdem die letzte schwarze Tonne No. 31 an St-B. passirt ist, zweigt sieh im Bogen nach
nördlicher Richtung hin die Po/ins Sucht ab, das Hauptwattfahrwasser, welches zwischen der Pohns
Hallig und dem Mett Grund durch weiter nach Norden führt. Dieselbe ist an der Westseite aus
geprickt und breit genug, um den hier verkehrenden Fahrzeugen ein Kreuzen zu gestatten.
Das Hauptfahrwasser nach Husum hin, vou der letztgenannten Tonne ab
die Hummer Aue genannt, ist an der St. B.-Seite durch hohe Pricken bezeichnet;
erst kurz vor der ausspringenden Deiehecke dos Dock Koog und bis zu dieser
hin sind auch an B-B. einige Pricken vorhanden, welche aber als Unter
scheidungszeichen oben Querbesen tragen. Sobald man die Pricken au B-B.
hiutcr sich hat, tritt an dieser Seite die weitere Fahrrinne bis an die Uferbauten
heran, welche unterhalb des Deiches liegen, während die Pricken an St-B. dort
bis zur Husumer Schleuse hin die Grenzen des schmalen Fahrwassers bezeichneu;
durch häufiges Spülen bei Ebbzeit und öftere Baggerung wird das letztere offen
gehalten. Kurz vor der Schleuse befinden sich an der N’ordseite die Austern-
Bassins, in welchen zur Fangzeit die Austern, bis zu ihrem weiteren Versand
nach dem Iolande, vorläufig deponirt werden.
Husum. Eine halbe Seemeile hinter der Schleuse liegt an B. B.-Seitc die
Stadt Husum; die. Schiffe machen hier direkt am Bollwerk fest. Der Bahnhof
befindet sich der Stadt gegenüber, also auf der Südseite des Kanals. Husum
hat Eisenbalm-, Post- und Telegraphenverbindungeu nach allen Richtungen hin.
Mehrere Werften und eiu kleines, der Regierung gehöriges Dock sind hier
vorhanden. Der Haupthandel von Husum besteht im Export von Vieh nach
England. Im Sommer ist regelrechte Dampferverbindung mit den Inseln Föhr,
Nordstrand und Felworm. Kohlen, Wasser und Proviant sind stets vorräthig.
Fahrt von Husum nach Fölir. Fahrzeugo. welche von Husum nach Wyk
auf Föhr oder weiter nach dem Norden wollen, verlassen gleich ihrem Flott-
w erden den Husumer Hafen und folgen nach dem Passiren der Schleuse der
Prickenreihe. Gegenwind verbietet Segelfahrzeugen das Auslaufen aus der Aue,
da wegen der Enge derselben ein Kreuzen unmöglich ist. Sobald der Anfaugs-
pricken von der Pohns Bucht 4 Strich an St-B. in Sicht kommt, wendet man
sich zu diesem und folgt nuu der weitern Prickenreihe in der Pohns Bucht uach
nördlicher Richtung. Ein Kreuzen ist hier bis zur Höhe des »Hallig Hauses“
möglich. Verbietet Gegenwind das Einsegeln in die Ilolmer Fähre, deren
flachste und engsto Stelle kurz vor ihrer Wendung nach West liegt, so empfiehlt
es sieh, in der Pohns Bucht unter der Hallige zu ankern, woselbst gute Rhede
ist. Ist man in der Pohns Bucht bis zum Hammerloch gekommen, so können
Segel-Aul. f. d. Deutsch© Jiordseeküste etc. 4
Wattfahrten
von Husum
aus.