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Full text: 10, 1882

Oestlich dor letzten weifsen Tonne P, welche No. 27 gegenüber liegt, 
fällt das Nordstrander Watt auf eine kleine Seemeile Länge steil nach dem 
Fahrwasser ab; diese steile Kante heilst Hohenhörn. Die darauf folgende Watt 
strecke an B-B., der schwarzen Tonne No. 28 gegenüber, zieht sich dagegen 
mit geringen Wassertiefen nach dem Fahrwasser hin; diese wird die Flache lluk 
genannt, und sind die darauf befindlichen Pricken in gröfserem Abstand zu 
passiren. 
Das weitere Fahrwasser der Süder Tlever wird nun im Süden der Insel 
Nordstrand durch den Sand Kohlhof wieder sehr eingeengt; derselbe zieht sich 
an der St. B.-Seite bis querab von dem Einlauf zum Morsumer Hafen hin, vor 
her durch die schwarze Tonne No. 29 gekennzeichnet. 
Zwischen dem Kohlhof und dem vor Eidersteilt sich erstreckenden Tjundenberger Sand bleibt 
eine schmale Passage, deren geringste Tiefe bei Niedrigwasser noch immer über 1 m beträgt. 
Morsum Hafen. Der kleine Hafen Morsum liegt an der SO Seite der Insel Sordstrand; 
derselbe ist am Deich mit einer Schleuse versehen, bietet aber innen nur sehr wenig Plätze für 
kleine Fahrzeuge. Von der SCukr IIrrer aus führt ein ca 40 in breiter Priel dahin, welcher an 
beiden Seiten ausgeprickt ist; beim Einsegeln in diesen Priel ist wohl zu beachten, il.rfs der Strom 
quer zum Einlauf desselben setzt, 
Gegenüber dem Morsum-Hafen sowie ein wenig östlich desselben findet 
man wieder einen geschützten Ankerplatz auf der Süder Hever, jedoch mufs 
man hier schon in der Mitte des Fahrwassers auf 6 bis 8 in Tiefe ankern, weil 
dasselbe sehr schmal ist. Gröfserc Schiffe, welche nach Husum wollen, können 
das nun folgende letzte Ende der Süder Hever und die Hummer Aue nur mit 
der letzten nälfte der Fluth passiren. 
Zwischen den beiden Tonnen No. 30 und 31 führt in südsüdöstlicher Richtung noch ein schmaler 
Priel, das Simonsberger Loch, auf luderstedt zu; dasselbe ist jedoch nicht ausgeprickt und fällt bei 
Niedrigwasser trocken. 
Nachdem die letzte schwarze Tonne No. 31 an St-B. passirt ist, zweigt sieh im Bogen nach 
nördlicher Richtung hin die Po/ins Sucht ab, das Hauptwattfahrwasser, welches zwischen der Pohns 
Hallig und dem Mett Grund durch weiter nach Norden führt. Dieselbe ist an der Westseite aus 
geprickt und breit genug, um den hier verkehrenden Fahrzeugen ein Kreuzen zu gestatten. 
Das Hauptfahrwasser nach Husum hin, vou der letztgenannten Tonne ab 
die Hummer Aue genannt, ist an der St. B.-Seite durch hohe Pricken bezeichnet; 
erst kurz vor der ausspringenden Deiehecke dos Dock Koog und bis zu dieser 
hin sind auch an B-B. einige Pricken vorhanden, welche aber als Unter 
scheidungszeichen oben Querbesen tragen. Sobald man die Pricken au B-B. 
hiutcr sich hat, tritt an dieser Seite die weitere Fahrrinne bis an die Uferbauten 
heran, welche unterhalb des Deiches liegen, während die Pricken an St-B. dort 
bis zur Husumer Schleuse hin die Grenzen des schmalen Fahrwassers bezeichneu; 
durch häufiges Spülen bei Ebbzeit und öftere Baggerung wird das letztere offen 
gehalten. Kurz vor der Schleuse befinden sich an der N’ordseite die Austern- 
Bassins, in welchen zur Fangzeit die Austern, bis zu ihrem weiteren Versand 
nach dem Iolande, vorläufig deponirt werden. 
Husum. Eine halbe Seemeile hinter der Schleuse liegt an B. B.-Seitc die 
Stadt Husum; die. Schiffe machen hier direkt am Bollwerk fest. Der Bahnhof 
befindet sich der Stadt gegenüber, also auf der Südseite des Kanals. Husum 
hat Eisenbalm-, Post- und Telegraphenverbindungeu nach allen Richtungen hin. 
Mehrere Werften und eiu kleines, der Regierung gehöriges Dock sind hier 
vorhanden. Der Haupthandel von Husum besteht im Export von Vieh nach 
England. Im Sommer ist regelrechte Dampferverbindung mit den Inseln Föhr, 
Nordstrand und Felworm. Kohlen, Wasser und Proviant sind stets vorräthig. 
Fahrt von Husum nach Fölir. Fahrzeugo. welche von Husum nach Wyk 
auf Föhr oder weiter nach dem Norden wollen, verlassen gleich ihrem Flott- 
w erden den Husumer Hafen und folgen nach dem Passiren der Schleuse der 
Prickenreihe. Gegenwind verbietet Segelfahrzeugen das Auslaufen aus der Aue, 
da wegen der Enge derselben ein Kreuzen unmöglich ist. Sobald der Anfaugs- 
pricken von der Pohns Bucht 4 Strich an St-B. in Sicht kommt, wendet man 
sich zu diesem und folgt nuu der weitern Prickenreihe in der Pohns Bucht uach 
nördlicher Richtung. Ein Kreuzen ist hier bis zur Höhe des »Hallig Hauses“ 
möglich. Verbietet Gegenwind das Einsegeln in die Ilolmer Fähre, deren 
flachste und engsto Stelle kurz vor ihrer Wendung nach West liegt, so empfiehlt 
es sieh, in der Pohns Bucht unter der Hallige zu ankern, woselbst gute Rhede 
ist. Ist man in der Pohns Bucht bis zum Hammerloch gekommen, so können 
Segel-Aul. f. d. Deutsch© Jiordseeküste etc. 4 
Wattfahrten 
von Husum 
aus.
	        
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