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Full text: 10, 1882

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Die Alte Hever, der nördliche Ausflufs des Heveratroms, hat zwar bis 
Süd von der Süderoog-Bake über 10m Wassertiefe und von dort bis zu ihrem 
Zusammentreffen mit der Mittel Hever, auf der kurzen Entfernung von einer 
kleinen Seemeile, ebenfalls noch 8m Tiefe; sic windet sich jedoch bei Niedrig- 
wasser ganz schmal und in Krümmungen zwischen Untiefen durch. 
I)ic Alte Hever ist unbetonnt und wird nicht benutzt. 
Neue oder Stiller llever. Die südliche Mündung der Hever, Neue Ilever 
oder Süder Hever genannt, trifft in der Richtung SO von der Süderoog-Bake 
mit dom Hauptstrom zusammen. Für tiefgehende Schiffe und Fahrzeuge ist 
auch dieses Fahrwasser nicht geeignet, weil man eine noch aufserhalb der Au- 
scgclungstonne gelegene Barre zu passiren hat, auf welcher bei Niedrigwasser 
nur wenig über 3m Tiefe bleiben. Rcclmet nanu hierzu noch den in den 
meisten Fälleu bei westlichen Winden vorherrschenden Seegang, so ist das Ein 
laufen in dies sonst allerdings genügend ausgetonnte Fahrwasser für Fahrzeuge 
von mittlerem Tiefgang schou ziemlich riskant. Küsten- und Wattfahrer be 
nutzen dasselbe sehr häufig, weil dadurch nach südlicher Richtung hin die 
Distanz bedeutend abgekürzt wird; auch führt von der zweiten schwarzen Tonne 
desselben ab in östlicher Richtung längs dem Lande von Eideratedt ein ganz 
geschütztes Wattfahrwasser, welches SW von dor Insel Nordstrand wieder in 
das Ilauptfahrwasscr mündet. 
Die Amegelungstonne der Süder Hever, eine hohe Bakentonne mit einem 
runden Korb als Toppzcichcn, ist schwarz gostricheu, 7m über Wasser und 
bei klarer Luft ca 6 Sm weit sichtbar; von ihr aus peilt man: „Süderoog-Bake 
N»AO“ und „St. Beter-Bake auf Eideratedt SO’/zü“. Ein und eine halbe See 
meile von dieser Tonne erstreckt sich in einer Breite von 0,5 Sm die vorhin 
erwähnte Barre mit 3 bis 3,5m Tiefe. Der kürzeste Weg über dicselbo ist, 
wenn man die Ausegeluugstonno in Ost p. K. bringt und nun direkt auf die 
selbe zusteuert. Sobald auf diesem Kurse die Bake von Süderoog NzO’/iO peilt, 
ist die Barre passirt; man hält jetzt die Tonne etwas an St-B. und ändert, so 
wie dieselbe sich auf dieser Seite querab befindet, seinen Kurs auf NOzO'/.O. 
Jotzt mufs mau sich weiter nach den vorhandenen Tonnen richten; die schwarzen 
Tonnen bleiben an St-B., die weifsen au B-B. Alle Tonnen sind stumpf; die 
schwarzen tragen au einer langen Stange zwei schwarze Körbe, die weifsen an 
ebensolcher Stange zwei wie Stundengläser geformte Toppzeichou über einander. 
Diese doppelten Toppzeichen dienen zum Unterschiede von der Mittel Hever, 
deren Tonnen zwar, wie au der betreffenden Stelle noch genauer aufgoführt 
wird, dieselben Abzeichen, aber einfach, tragen. 
Die erste schwarze Tonne der Süder Hever liegt ONO 2 Sm von der 
Ansegelungstonne vor dem Rochel Sand, welcher sich von Eiderstedt aus er 
streckt. Ihr gegenüber findet man an B-B. die erste weifse Tonne, welche die 
Grenzen des Quage Grundes angiebt. Die zweite schwarze Tonne kennzeichnet 
den südlichen Ausläufer des Robben Sand; sie liegt 2 Sm von den beiden 
ersteren Tonnen entfernt in der Peilung: „ IFcster/ieuer-Kirchthurm auf Eiderstedt 
OSO'/^O“. Kurz vor dieser Tonne zweigt sich das oben bereits erwähnte Watt- 
fahrwasser ab, welches zwischen dem Westerhever Sand und dem Robben Sand 
durchfühlt. 
Von der zweiten schwarzen Tonne führt nordnordöstlicher Kurs zwischen 
den sich genau gegenüber liegenden Tonnen, der zweiten weifsen und der 
dritten schwarzen, durch; dio weifse Tonne warnt vor dom ganz steil dahinter 
aufsteigenden Innen Quage Grund; es ist dies die letzto Tonne an B. B.-Seite. 
Sobald die dritte schwarze Tonne querab an St-B. ist, steuert mau mit nördlichem 
Kurs auf die nur 0,7 Sm entfernte nächste schwarze Tonne zu, welche ganz 
dicht an St-B. zu lassen ist. Auf dieser Strecke hüte man sich, bei Ebbe dem 
an B-B. sich hinziehonden Quage Grund zu nahe zu kommen, und brauche hier 
fleifsig das Loth. Von der letztgenannten schwarzen Tonne führt der Kurs auf 
die ebenfalls noch mit zwei Körben versehene schwarze Tonne No. 10 der 
Mittel Hever zu, und man befindet sich nun im tiefen Hauptfahrwasser der Hever. 
Das sich von der zweiten schwarzen Tonne der Süder Hever abzweigende Wattfahrwasser 
führt zwischen dem Westerhever Samt und dem Robben Sand zunächst in der Richtung OzN durch. 
Prieken befinden sich zwar erst in der letzten Hälfte dieses Fahrwassers, jedoch hält auch das 
Segeln in der ersten Hälfte desselben nicht schwer, weil man an der St. B.-Seite den festen, ziemlich 
steilen Sand von Eiderstedt ohne weitere Untiefe hat. Den ersten Prieken findet man NzW von der
	        
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