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Full text: 10, 1882

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niedrige Flache im Norden der Insel Amrum). Man läf«t die Kirche aber nur bis an die nördliche 
(linke) Seite des Risum herankommen und richtet jetzt seinen Kurs auf die Sr.hrI, Mühle zu. Die 
Kirche durchwandert nun bei dem letzten Kurse den ganzen Ri.siun, und sobald sie an die südliche 
Seite desselben heranreicht, ist auf diese zuzuhalten, bis in das Vortrapp Tief hinein. Der letzte 
Kurs führt zwar hart an der linken Seite des Jtnxjunmui I.orlt längs, doch richtet man sich am 
besten nach der auf dieser Seite stets sichtbaren Brandung. Die rechte Seite, am Jungnamcn San Ar. 
entlang, ist bei der Einfahrt zu meiden, weil sich dort bei wasserbedecktem Sande gar kein Anhalt 
bietet. Selbstverständlich ist von See aus stets das Loth im Gang zu halten. 
Insel Amrum. Auf der Westseite der Insel Amrum erheben sich ziemlich 
hohe Dünen; die höchsten derselben, welche sielt zwischen der Mitte der Insel 
und dem Leuchtthurm befinden, messen 29 uud 30 m. Sehr charakteristisch 
tritt unter diesen die 29 m hoho Satteldüne hervor; dieselbe liegt eine kleine 
Seemeile nördlich vom Leuchtthurm und besteht aus zwei Borgkuppen, welche 
mit der zwischen ihnen sich befindenden Senkung die Form eines Sattels abgeben. 
Leuchtthurm von Amrum. Der Leuchtthurm von Amrum, im Jahre 1875 
errichtet, steht auf der sogenannten Großen Düne am Südendc der Insel in: 
54° 37' 58" N-Br. 
8° 21' 29" O-Lg. 
Es ist ein alleinstehender schlanker runder Bau von dunkelbrauner Farbe, desseu 
Höhe 41,8m über dem Erdboden und 63,2 m über Hochwasser beträgt. Auf 
diesem Thurm brennt ein weifscs Blinkfeuer, wolches alle 20 Sekunden einen 
Blink von 6 Sekunden Dauer zeigt. Das Feuer ist aus allen Richtungen 21 Sm 
weit sichtbar, wurde aber bei ganz klarer Luft schon in einem Abstande von 
28 Sm gesehen. 
Das nach Osten ausspringende Südende der Insel hat niedrigere Dünen 
von heller Farbe; die ganz auf der Spitze befindliche Düue mifst 17 m Höhe 
und führt den Namen Weiße Däne. Das Nordende von Amrum biegt nach NO 
um und verläuft ganz schmal; auf demselben finden sich Dünen von 18 m Höhe. 
1,5 Sm von der Nordspitze entfernt fallen auf eine Ausdehnung von 500 in 
Länge quer über die ganze Insel die Dünen weg; dieser ganz uiedrige Thcil 
hoifst der Risum von Amrum, wie schon vorher erwähnt, und markirt sich von 
der Westseite aus sehr gut; man kann über denselben hinweg von See aus die 
Insel Föhr sehen. 
Seesand Bake. Aufser diesen Landmarkeu auf den Inseln Sylt uud 
Amrum kommt bei der Navigirung nach dem Vortrapp Tief hin noch die See 
sand Bake in Betracht. Dieselbe steht auf dem auch bei Hochwasser trocken 
bleibenden gleichnamigen Saude, 4 Sm Süd von Amrum; sie ist 19 m hoch 
über dem Erdboden und 21 m über Hochwasser. Das Bakengebäude ist aus 
Balken pyramidenförmig aufgebaut, schwarz gestrichen und trägt einen kugel 
förmigen Aufsatz als Toppzeichen. Die Sichtweite dieser Landmarke beträgt 
bei klarer Luft 9 bis 10 Sm. Für Schiffbrüchige befindet sich in der Bake ein 
abgeschotteter Raum, in welchem Proviant, Wasser und eine Flagge zum Signa- 
lisiren aufbewahrt werden. 
Einsegelung in das Vortrapp Tief. Man bringe den Leuchtthurm auf 
Amrum in ÖNO und halte auf denselben zu. In dieser Peilung findet man die 
Ansegelungstonne des Fahrwassers, eine niedrige, schwarze, stumpfe Tonne mit 
zwei kleinen Bällen als Toppzeichen; dieselbe liegt zur Zeit NW S /4W von der 
Seesatid Bake und zwar nahezu gleich weit von dieser und dem Amrum Leucht 
thurm (ca 4,5 Sm) entfernt. Das Loth ist fleifsig im Gang zu halten, und nach 
dem man die Ansegelungstonne, dieselbe dicht an St-B. lassend, passirt, richtet 
man sich nach den weiteren Tonnen. Zur Zeit führt der Kurs NzO auf die 
nächste 3 Sm entfernte schwarze Tonne No. 1 zu; die kleine, weifse, spitze 
Tonne A mit einem Flügel oben bleibt hierbei etwas an B-B. Natürlich ist 
bei den gegebenen Kursen der querüber setzende Strom mit zu berücksichtigen 
und hüte man sich vor allen Dingen, zu weit westlich zu kommen, da gleich 
hinter der weifseu Tonne A flache Stellen von nur 1 und 1,2 m bei Niedrig 
wasser liegen, während nach Amrum zu tieferes Wasser bleibt. Sobald der 
Leuchtthurm Ost peilt, sind die an B-B. befindlichen flachsten Stellen passirt, 
und man kann nun direkt auf die schwarze stumpfe Tonne No. 1, mit Besen 
oben, zuhalten. Von hier aus fuhrt nordnordöstlicher Kurs weiter durch’s Vor 
trapp Tief. Das Fahrwasser ist rein und behält über 10 m Wassertiefe bis zur 
Rhede von Hörnum. An B-B. hat man sehr guten Anhalt an den hier steil
	        
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