Skip to main content

Full text: 10, 1882

6 
Juvre Tief. 
Listef Tief. 
Von Norden begiuuend, ist der erste Einlauf von See aus auf die deutsche 
Küste zu das Juvre Tief. Dasselbo ist von ganz untergeordneter Bedeutung, 
da es zu keinem nennenswerten Platze führt, auf seiner Barre nur 0,4 in 
Wasser hat und infolge dessen unbetonnt und unbeprickt ist. Nur Seehund 
jäger, Fischer und einzelne ganz kleine Küstenfahrer benutzen dasselbe, letztere 
auf der Fahrt nach dem Knude Tief. 
Das Juvre Tief führt * zwischen dem auch bei Hochwasser trocken 
bleibenden Kore Sand und den nördlich von Rom gelegenen Römer Flach und 
Juvrer Sand in östlicher Richtung hindurch. Nur genau mit der Oertlichkeit 
Bekannte können bei dem Fehlen aller Land- und Seemarkeu in diese Rinne 
einlaufen, in welcher das Loth den einzigen Anhalt giebt. ln diesem schmalen 
Fahrwasser steuert man zuerst am besten längs des Südrandes desselben, da 
hier das Watt ziemlich steil abfällt. Nach dem Pnssiren des Kore Sand, wo 
sich ein ebenfalls unbekanntes Fahrwasser in nordöstlicher Richtung in das 
Däuische Wattengebict hin abzweigt, führt die Richtung des Fahrwassers zwischen 
dem Reisby Steert und dem Juvrer Sand recht auf ¿Lwts-Mühle zu. Von der 
NE-Spitze der Insel Rom wendet es sich südlicher und geht dicht bei dieser 
Spitze in die Römer Ley über. 
Dies« ist ein bei Niedrigwasser trocken fallendes, gut ausgepricktes Wattfahrwasser, welches 
das Juvre Tief mit dem Römer Tief — siehe dieses — verbindet. 
Von dem Südende der Römer Ley führt ein ausgeprickter Priel nach der Festlandküste. 
Das Leister Tief, welches zwischen den Inseln Rom und Sylt durchführt, 
wird von vielen Küstenfahrern und Fischern als Zufluchtsort bei aufkommendem 
schlechtem Wetter benutzt. Es ist gut betonnt, hat auf der Barre bei Niedrig 
wasser noch immer über 5 m Tiefe und bietet weiter nach innen, in der Lister 
Ley, einen geschützten Ankerplatz. 
An beiden Seiten dieses Fahrwassers erstrecken sich sehr gefährliche 
Sände, welche soweit seewärts reichen, dafs man von See den Rothe Kiff 
Leuchtthurm nicht westlicher wie S'/sW peilen darf. In dieser Peilung liegt 
auch in 9 m Wassortiofc die 
Ansegelnngstonne des Lister Tief, 3 Sm von dem Nordende der Insel 
Sylt entfernt. Es ist dies eine hohe spitze Bakentonne mit einem länglichen 
Korb und einem zweiten darüber befindlichen halben, aber nach oben zu offenen 
Korb als Toppzeicheu; sie trägt an einem Blechstreifen die Aufschrift: LISTER 
TIEF. Der untere, wenig über Wasser sichtbare Tonnenkörper ist rotb, das 
in Lattenwerk sich darüber erhebende hohe Gerüst mit seinem Toppzeichen 
schwarz. 
Von dieser Tonne aus kann man auch die Insel Röm sehen. 
Insel Rom. Auf Röm, welche in Nord—Süd-Richtung 7 Sm laug ist und 
eine Breite von ca 2 Sm hat, erheben sich in der Längsrichtung der Insel mehrere 
niedrige Dünen, über welche der viereckige mit einer Spitze versehene Thurm 
der St. Clemens-Kirche in dem Orte Kirkeby als einzige aber gute Landmarke 
hervorragt. Das Nordende, sowie die ganze West- und Südseite der Insel 
verlaufen flach und sind mit einem bei Niedrigwasser weit sich nach See er 
streckendem Watt umgeben, dessen gröfstc Ausdehnung nach SW hin, hier 
unter dem Namen Haff Sand, als Nordgreuze des Römer Tiefs verläuft. Die 
Wassertiefen nehmen von See aus nach der Insel ziemlich regelmäfsig ab, nur 
querab von der Rothe Kliff Bank hat sich ein etwas tieferes, eine Seemeile 
breites Loch nach Röm zu gebildet, welches aber als Sack verläuft. Näher 
dem Lister Tief zu, an der Nordseite dieses Fahrwassers, sind die Wasser tiefen 
dagegen uugleichmäfsig; hier liegt zunächst von See aus der Rüst Santi, 6 Sm 
West von dem Südende der Insel Röm, mit nur 1,6 m Tiefe. Die 4m Grenze 
dieser Untiefe bleibt nur 2 Kblg von der weifsen Tonnenlinie entfernt. 
Zwischen dem Rüst Sand und dem vorhin erwähnten Haff Sand werden 
zwar wieder gröfsere Wassertiefen gefunden, jedoch dürfen kreuzende Schiffe 
nicht zu weit über die weifse Tonnenlinie hinausliegen, weil in der Richtung 
Nord vom inneren Lister Leuchtthurm der Grund ziemlich steil von 10 m auf 
2 m Tiefe aufsteigt.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.