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Seengebiet plötzlich grofse Intensität
erlangend), No. II aber ein tropisches
Orkaucentrum war, welches am 4.—6.
Cuba von Ost nach West langsam
durchzog, hierauf zwischen 25° und
30° N-Br umwandte und dann vom 9.
bis 12. mit zunehmender Geschwindig
keit von Alabama nach Neufundland
sich bewegte. — Ferner die grofse
Zahl der barometrischen Maxima, deren
6 sich über das Felseugebirge hinweg
ostwärts fortpflanzton.
2. Das östlich vom 100. Meridian
sehr gleichförmige Monatsmittel des
Luftdrucks (762 — 764 mm), bedingt
durch relative Höhe desselben an den
oberen Seen und in Canada (fast 4mm
über normal). Am niedrigsten war der
Druck (wie schon seit März d. J.) am
unteren Colorado (758mm).
3. Vorwaltende N- und NE-Windc
an der Atlantischen und Golfküste,
S im Missourigebiet und NW an der
Pacifischen Küste. — Ferner diegrofsen
Orkane vom 9.—12. von Louisiana
bis Maine, und vom 14.—15. an den
Seen und in New-England. Beide
sollen Tornado’s im Gefolge gehabt
haben (am 9. in Florida, am 14. in
Vermont und Nord-Carolina).
4. Die Regenarmuth der Thäler
des Missouri und oberen Mississippi,
wo nur V*—V® der normalen Menge
fiel, und die starken Regen vom 21.
bis 24. in New-England und den mitt
leren Atlantischen Staaten während
der Herrschaft der schwachen De
pression IV, wodurch die Monatssumme
dieser Gegenden das 2—4fache der
normalen Höhe erreichte, und ausge
dehnte Ueberschwemmungen bewirkt
wurden.
5. Die für diesen Monat bisher
beispiellose Hitze, welche in den Tagen
vom 12.—14. in Kansas und Missouri
auftrat. Die Temperatur stieg dabei
an vielen Stationen auf 38°—40° C.,
den Küsten des Atlantischen Oceans
über die Ostsee und Nordrussland nach
Südrussland wanderte und dort bis
zum 19. stationär blieb.
2. Das im nördlichsten Central-
europa nahezu normale, im Uebrigen
aber bis zu 4mm zu niedrige Monats
mittel des Luftdrucks; dasselbe war
über dem ganzen Gebiet sehr gleich*
mäfsig zwischen 758 und 761mm, und
lag nur in Ostpreufsen noch etwas
höher; die monatlichen Barometer-
Schwankungen hatten ungefähr normale
Gröfse.
3. Das Vorherrschen der Winde
von der Ost- und Südostseite des
Horizonts im nördlichen Centraleuropa,
während in der Nähe der Alpen jene
von der SW- und W-Scite die Ober
hand hatten. — Ferner die Seltenheit
stürmischer Winde, namentlich im Ver
gleich zum vorhergehenden Monate
August.
4. Die relative Regenarmuth des
nördlichen Contraleuropa's (Dänemark
hatte nur etwa die Hälfte der nor
malen Menge, und die ungewöhnlich
grofse Häufigkeit und Intensität der
Niederschläge in Mittel- und Süd
deutschland, besonders aber im Alpen
gebiet und Ober-Italien, wo z. B. in
Lugano die Monatssumme 592mm er
reichte. Die Regengüsse traten im
Gefolge mehrerer flacher, aber ziem
lich gut definirter Depressionen auf
und erreichten die gröfste Stärke im
südlichen Alpengcbiete um die Mitte,
in Süd- und Mitteldeutschland gegen
Ende des Monats; sie verursachten
in Ober-Italien, Tyrol und Kärnten,
in geriugerein Grade auch in Mittel
deutschland (Königreich Sachsen) ver
heerende Ueberschwemmungen.
5. Die von Nord nach Süd ab
nehmende Mitteltemperatur des Monats,
welche in Südskandinavieu 1 */•> 0 über,
im Alpengebiete etwa 2° unter der
Normalen lag. Unterhalb des Niveaus