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dieser Breite allmählich seine Stärke, und nachdem am 30. Oktober in der
Nähe von 42° N-Br für kurze Zeit ganz leiser Zug beobachtet worden war,
folgte auf diesen ein mäfsiger SW-Wind, bei dem die Reise nur einen lang
samen Verlauf nahm. Indem der mäfsig starke Wind später, bei einem höchsten
Barometerstände von 766mm, durch Süd nach SE drehte, entstand aus demselben
am 11. November, unweit 28,5° N-Br und 22° W-Ljr, der Passat. Im Gebiete
dieses Windes, welches sich bis nach 4,5° N-Br in 24,1° W-Lg ausdehnte,
konnte r Deike Mehners“ bei darin herrschender, frischer Briese wieder eine
rasche Fahrt erzielen. In besonders günstiger Weise erfolgte später auch der
Ucbergang des Schiffes vom Gobieto des NR- in das des SE-Passats. Es
traf dabei vom Stillengürtel keine Spur an, sondern der Wind sprang plötzlich
von Ost nach SE, verlor nach dieser Veränderung für einigo Stunden seine
Stärke und wurde, dieselbe wieder gewinnend, zum Passat. Am 22. November
überschritt „Deike Rickmers“ den Aequator in 27,8° W-Lg. Das Schiff hatte
die zwischen 50° N-Br und Linie liegende Strecke in 28 Tagen zurückgelegt]
und auf derselben: 40° N-Br in 17,7° W-Lg am 31. Oktober, 30° N-Br in
20,5° W-Lg am 10. November, 20° N-Br in 25.9° W-Lg am 14. November
und 10° N-Br in 25,2° W-Lg am 17. November goschuitten.
Im Südatlantischen Ocean fand „Deike Rickmers“ auch einen sehr
günstigen Passat, der das Schiff in rascher Fahrt nach 25° S-Br in 33,3° W-Lg
brachte. Iu der Nähe dieses Punktes lief der schwächer gewordene Wind am
1. Deeember, bei eiuom Barometerstände von 762,0 nun, zuerst nordöstlich und
am nächsten Tage durch Nord nach NW. Rundläufe des Windes fanden nicht
statt; der Wind hielt sich vielmehr beständig im westlichen Halbkreise und
führte das Schiff bis zum 12. Dezember zu der in 40,6° S-Br überschrittenen
Länge von Greenwich. Es waren bis dahiu 20 Tage nach dein Passiren der
Linie verflossen, und während dieser Zeit hatte mau: 10° S-Br in 33° W-Lg
am 26. November, 20° S-Br in 31.8® W-Lg am 29, November und 30° S-Br
in 25,2° W-Lg am 4. Dezember gekreuzt.
Beim Zurücklegen der erforderlichen Länge berührte „Deike Rickmers“
als südlichsten Punkt 44,2° S-Br in 44° O-Lg. Die angetroffenen Winde
wehten fast nur aus westlicher Richtung und waren nicht stürmisch. Der
einzige, nur kurze Sturm, den man hier erlebte, wurde am 23. Dezember in der
Nähe der letzterwähnten Position beobachtet. Derselbe begann aus nördlicher
und endete aus südwestlicher Richtung. Das Barometer sank während desselben
bis auf 724,5 mm. Am 1. Januar 1882, dem 20. in östlicher Länge zugcbracliteu
Tage, erreichte T Deike Rickmers“ in 38* S-Br den Meridian von 80° Ost. Auf
dem Wege zum Gebiete dos SE-Passats traf das Schiff frische West- uud Nord
winde, bei denen sich ein befriedigend rascher Fortschritt erzielen liefs. Als
man am 5. Januar nach 33° S-Br iu 91° O-Lg gekommen war, veränderte sich
dort, bei einem Barometerstände von 764,0 mm, der für kurze Zeit Baue Wind
von Westen durch Süden nach SSE und wurde Passat. Dieser rasch stärker
werdende Wind begleitete das Schiff bis nach 10,7° S-Br in 90° O-Lg, und
als derselbe dort am 12. Januar in den Westmonsun überging, geschah dasselbe
durch eine Drehung des kräftigen Windes durch Süden nach SW, ohne dafs
auch nur eine Spur von ilalluug dabei beobachtet wurde. In ein Gebiet der
Mallung und Stille gerieth „Deike Rickmers“ am 16. Januar uuweit 0,9° S-Br
in 94,1* O-Lg, uud erwies sich dasselbe so schwierig zu überschreiten, dafs
erst am 21. Januar der Aequator in 94,4° O-Lg erreicht werden konnte. Man
kreuzte denselben bei leichter Briese aus SW; traf weiter nach Norden hin aber
bald veränderlichen nordöstlichen Wind, gegen den kreuzend man am 27. Januar
in Sicht der Nikobaren-Gruppe gelangte. Am 12. Februar erreichte „Deike
Rickmers“ die Rhede von Singapore. Die Reisedauer von 50° N-Br bis zur
Linie im Indischen Ocean betrug 88 Tage, bis nach Singapore 110 Tage. Auf
dem letzten in südlicher Breite verbrachten Reiseabsehnitte hatte das Schiff:
30° S-Br in 91,1° O-Lg am 6. Januar, 20° S-Br in 90,5° O-Lg am 9. Januar
und 10° S-Br in 89,9* O-Lg am 12. Januar geschnitten.
Nachdem in Singapore die Kohlenladung entlöscht worden war, ging
„Deike Rickmers“ am 28. Februar wieder iu See, um nach Rangoon zu segeln.
Am 16. März erreichte man diesen letzteren Platz, und nachdem hier das
1725 Registertonnen grofse Schiff mit Reis beladen worden war, giug es schon