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Am 22. Januar umsegelte „Papa“ das Kap St. .John. Am 23. Januar
wechselte man mit der Hamburger, demselben Rheder gehörigen, von Newcastle
nach Valparaiso bestimmten Bark „Dorothea“ Signale. Dieses Schiff hatte den
Kanal am 10. November, den Aeqnator atn 15. Dezember verlassen. „Papa’s“
Reise betrug von lAzanl ab 48 Tage; dagegen war „Dorothea's“ entsprechende
Reisedauer 74 Tage. Am 25. Januar befand sich „Papa“ in Sicht des Kap
Horn und am 3. Februar gelangte man in 80,3° W-Lg zum Parallel von
50° Süd zurück. Während der 13, südlich von letzterer Breite zugebrachten Tage
war kaum für einige Stunden Wind von Stärke 9 beobachtet worden. Der Mit
segler „Dorothea“ konnte 50° S-Br im Grofsen Oeean erst am 12, Februar
erreichen. Aufsergewöhnlich ungünstige Verhältnisse traf „Papa“ gleich nörd
lich von 50° S-Br an. Es wehten dort solch langanhaltende Stürme aus Nord,
dafs es durchaus unmöglich war, Breite gut zu machen, und war infolge davon
am 12. Februar der Schiffsort noch in 49,2° S-Br und 81° W-Lg. Der heftigste
dieser nördlichen Stürme, die besonders auch deswegen so ungünstig wirkten,
weil iu keiuem Falle ein südlicher Wind auf sie folgte, wurde am 7. Februar
unweit 48,5° S-Br in 78° W-Lg überstanden. Während desselben erreichte der
Luftdruck einen niedrigsten Stand von 741,0 mm. Diesen selben Sturm über
stand damals gleichzeitig auch „Dorothea“ in 52° S-Br und 82° W-Lg. Der
selbe wehte bei dieser Bark jedoch nicht so heftig und lange anhaltend, wie
bei „Papa“, obgleich „Dorothea's“ Barometer mit 727,0 mm einen woit niedrigeren
Stand erreichte, als wie solcher bei „Papa“ beobachtet wurde. Bei diesem
letzteren Schiffe wehte der Sturm am heftigsten aus NNE, bei „Dorothea“ da
gegen aus ENE; und während bei dieser Bark nach erreichtem niedrigsten
Luftdrucke plötzliche Stille eintrat, auf welche nach etwa 6 Stunden ein stür
mischer SW-Wind folgte, beobachtete „Papa“ keine gröfsere Windvcränderang
als nach NW. Dieso Bark scheint es bei diesen Stürmen ausnahmsweise schlecht,
getroffen zu haben, auch verlor sie durch dieselben einen Theil des vorher
gewonnenen Vorsprungs. Als am 16. Februar Mittags „Papa“ in 39,7° S-Br und
77,6° W-Lg stand, befand sich „Dorothea“ ebenfalls in 39,0° S-Br uud 79,5° W-Lg.
Am 18. Februar, nach sehr günstiger Reise von 74 Tagen, ankerte „Papa“ auf
der Rhede von Talcahuano. „Dorothea“ erreichte Valparaiso am 20. Februar.
Nachdem „Papa“ in Talcahuano seine Ladung entlöscht hatte, versegeltc
die Bark in Ballast nach Tallal. Diese Reise wurde am 5. April angetreten und
bei leichten Südwinden in einer Woche vollendet. In Taltal erhielt das Schiff
eine für Europa bestimmte Ladung Salpeter; und nachdem dieselbe verladen
worden war, ging es am 27. Mai, nun nach einem englischen Ordrehafeu
bestimmt, abermals in See. Der in der Nähe des Landes ganz leichte Südwind
wurde mit zunehmendem Abstande von der Küste kräftiger, bis am 31. Mai
27,8° S-Br in 80° W-Lg erreicht worden war. Unweit dioses Punktes sank
der Wind zur Stille herab, auf die später noch wieder ein längere Zeit anhal
tender leichter SE-Wind folgte. Westwinde, bei denen der Verlauf der Reise
ein günstigerer wurde, wurden am 7. Juni in der Nähe von 34,5° S-Br in
85,7° W-Lg angetroffen. Als 43° S-Br überschritten worden war, wurden die
Winde stürmisch, uud am 13. Juni erlebte mau unweit 45° S-Br in 88° W-Lg
einen heftigen Sturm, der aus NNE begann und während dessen Dauer, nach
dem das Barometer einen niedrigsten Stand vou 726,5 mm erreicht hatte, der
in orkanartiger Stärke wehende Wind ausschofs nach SW. Am 18. Juni wurde
unweit 56,5° S-Br iu 75® W-Lg ein nicht ganz so heftiger, aber ähnlich verlaufen
der Sturm überstanden, in dem das Barometer bis auf 725,0 mm sank. Heftige
Schneeböen, welche ebenso wie Hagelböeu häufig angetroffen wurden, folgten
diesem wie dem ersteren Sturme. Am 20. Juni gelangte „Papa“ bei stürmischem
Westwinde in Sicht des Kap Horn. Es waren damals 24 Tage nach dem
Beginn der Reise verflossen, und während dieser Zeit hatte man: 30® S-Br in
84,6® W-Lg am 3. Juni, 40° S-Br in 87" W-Lg am 11. Juni uud 70° S-Br in
86,5° W-Lg am 15. Juni gekreuzt.
Im Atlantischen Oeean nahm die Reise bei den dort zunächst angetroffenen
kräftigen Westwinden einen raschen Verlauf. Unweit 44° S-Br in 43,5® W-Lg
folgte am 26. Juni auf kurze Windstille, die bei einem Barometerstände von
756,7 mm einsetzte, südöstlicher Wind, der, während der Luftdruck stieg, rasch
an Stärke zunahm und bald stürmisch wehte. Anfänglich liefs sich bei diesem