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110,9° O-Lg am 27. September und 15° N-Br in 117° O-Lg am 2. Oktober
gekreuzt worden.
Während „Wega“ im Hafen von Hongkong war, herrschte dort am
14. Oktober ein heftiger Teifun. Nachdem schon früh am Morgen dieses
Tages böiges, regnerisches Wetter und abnehmender Luftdruck den gestörten
Zustand der Atmosphäre angezeigt hatten, kündigte um 8 h a. m. ein Warn-
schufs vom Lande allen Schiffen das Herannahen eines Teifuns an. Bei der
„ Wega“ wurden dann die Bramstengen an Deck genommen und alle möglichen
Sicherheitsmafsregeln getroffen. Der Teifun wehte Tages über in fürchterlichen
Böen aus Nord, NW und NE, begleitet von wolkenbruchartigem Regen. Um
12 h a. m. war das Barometer auf 742,30 mm gefallen. Um 3 h 15“ p. m., als der
Luftdruck mit 734,4 mm seinen niedrigsten Stand erreicht hatte, nahm der
Wind rasch an Stärke ab, und zwischen 5 h und 7 h I5 ra p. m. herrschte bei
steigendem Luftdrucke zuweilen Windstille. Dieser Zustand hielt an, bis zur
letzteren Zeit der Teifun aus SSE und Süd wieder mit solch furchtbarer Gewalt
hereinbrach, dafs sich das, die volle Kohlenladung noch an Bord habende, Schiff
platt auf Seite legte. Nach 10 h a. m. nahm der Wind an Stärke ab, und kurze
Zeit darauf wurde auch der Himmel klar.
Am 8. November verliefs „ Wega“ die Rhede von Hongkong wieder, um
nach Batavia za versegeln. Der erste Theil dieser Reise konnte bei kräftigem
NE-Monsun in rascher Fahrt zurückgelegt werden; nachdem man jedoch südlich
von 10,5° N-Br gekommen war, wurde der Ostwind flau und unbeständig, und
in der Nähe von 7° N-Br in 108,5° O-Lg stellte sich leichte südwestliche, oft
von Mallung unterbrochene Briese ein. Der Verlauf der Reise wurde nun ein
langsamer, und erreichte man erst am 23. November den Aequator in 105,8° O-Lg.
Nachdem bei leichter westlicher Briese am 25. und 26. November die Banka-
Straße, bei aus östlicher Richtung vorherrschender Mallung die Sunda See
durchsegelt worden war, gelangte „Wega“ am 1. Dezember zur Rhede von
Batavia. Zur Vollendung der Reise waren 23 Tage erforderlich gewesen. In
der China See hatte das Schiff: 15° N-Br in 113,5° O-Lg am 10. November,
10° N-Br in 110,8° O-Lg am 13. November und 5° N-Br in 106,2° O-Lg am
18. November geschnitten.
Von Pekalongan aus trat „Wega“ am 4. Februar 1882 die Heimreise
nach dem Kanal an. Am 7. Februar durchsegelte das Schiff die Sapoedie Straße;
und nachdem am 9. Februar auf der Rhede von Banjoewangie geankert, am
11. Februar die Reise wieder fortgesetzt worden war, erreichte man am
13. Februar den Indischen Ocean. In diesem wurde zunächst derart anhaltende
leichte westliche Mallung angetroffen, dafs eine Woche erforderlich war, um
drei Breitengrade zurückzulegen. Erst nachdem sich am 20. Februar unweit
12° S-Br ein etwas frischerer Westwind eingestellt hatte, konnte man etwas
rascher nach Süden hin vorrücken. Am 1. März gelang es, unweit 15,5° S-Br
in 104,8° O-Lg das Gebiet des SE-Passats zu erreichen. In demselben nahm
die Reise, da der Passat nur geringe Stärke besafs, ebenfalls einen langsamen
Verlauf. Am 20. März erreichte „Wega“ in etwa 24° S-Br und 71° O-Lg die,
durch kurze Stille bezeichuete, polare Passatgrenze. Südlich von derselben war
später noch für lange Zeit östlicher Wind vorherrschend, und gelangte man
westlich von 30° O-Lg, bevor Westwind von längerer Dauer beobachtet wurde.
Bei der Umsegelung des Kap der guten Hoffnung verursachten stürmische West
winde jedoch eine bedeutende Verzögerung der Reise. Es waren dort, um von
23° nach 20° O-Lg zu kommen, nicht weniger als 10 Tage erforderlich. Am
29. April befand sich „ Wega“ in Sicht des Feuers von jenem Kap, und am
4. Mai führte frischer SE-Wind das Schiff zu dem in 10,8° O-Lg erreichten
Parallel von 30° Süd zurück. Südlich von demselben waren 28 Tage zugebracht
worden. Auf der Fahrt über den Indischen Ocean hatte das Schill: 10° S-Br
in 113,6° O-Lg am 14. Februar, 20° S-B” in 87,5° O-Lg am 9. März und
30° S-Br in 38° O-Lg am 6. April, wie 90° O-Lg in 19,4° S-Br am 8. März,
60° O-Lg in 25,8° S-Br am 25. März und 30° O-Lg in 33° S-Br am 9. April
geschnitten.
Der SE-Wind, bei welchem „Wega“ 30° S-Br wieder gekreuzt hatte,
ging ohne vorhergehende Störung in den Passat über. Anfänglich recht frisch
wehend, verlor derselbe, so wie man weiter nach NW hin vorrückte, allmählich