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Riff auf, welches sich mindestens 2 Sm weiter in See erstreckt, als auf den
Karten eingetragen ist. Das Schiff erlitt Havarie und wurde nur mit grofser
Mühe und Anstrengung wieder flott gemacht. Nach einem vergeblichen Ver
suche, die Oranje-Inseln zu doubliren, fand Lieut. van Broekhuijzen am
17. August nahe dem Eiskap, dafs das Eis längs der östlichen Grenze des
Barents - Meeres sich erstreckte, so dafs er bei dem Zustande des Sehiffes am
26. August sich gezwungen sah, wieder umzukehren; der „Willem Barente“ traf
am 4. September ohne weiteren Unfall in Hammerfest ein.
Die vierte Expedition des „ Willem Barents“ im Sommer 1881, ebenso
wie die von 1880 unter die Leitung des Lieut. z. S. H. van Broekhuijzen
gestellt und ausgerüstet von dem Kommittee für die niederländischen Eismeer
fahrten, erstreckte sieh auf die Zeit vom 7. Mai von Ymuiden aus bis 20. Oktober,
dem Tage der Rückkehr daselbst. Der von dem Kommittee ertheilten Instruktion
gemäfs sollte die Expedition zunächst Spitzbergen besuchen, anfang Juli Vardö
anlaufcn, um von da aus die Reise ostwärts entweder durch die Ja gor- oder die
AlatoUchHn-Strafse in das Karische Meer womöglich bis zum ÜtcÄ'ww-Hafen, nörd
lich von der J«»i'ssci-Mündung vorzudringen; sie konnte aber, durch Eis verhindert,
diese Strafsen nicht passiren und das ihr vorgesteckto Ziel nicht erreichen.
Auf der Ausreise wurde bereits am 21. Mai in 67° 40' N-Br und 5°5' O-Lg
festgeschlossenes Eis im Westen angetroffen, und auf der ferneren Route nach
Spitzbergen lagerte das Eis so weit nach Süden und Osten, dafs das Schiff
nicht nach Spitzbergen gelangen konnte, sondern zunächst am 20. Juni Vardö
anlaufen mulste; von hier aus wurde ein erneuter Versuch gemacht, bis Spitz
bergen vorzudringen; es gelang allerdings, nach langsamer Fahrt am 8. Juli bei
dem Hornsund iu offenes Landwasscr von 6 Sm Breite zu kommen, die Expedition
mufste aber auf einen Besuch Spitzbergens verzichten, da die Zeit zur Ausführung
der Hauptaufgabe, der Fahrt nach Osten, drängte. Am 19. Juli wurde deshalb
Vardö abermals angelaufcu und am 20. die Fahrt nach der Jugor - Strafse
angetreten. An der Südküste von Nowaja-Semlja war sehr viel Eis, das sich
weit nach Westen und Süden hin erstreckte, angetroffen; der „ Willem Barents“
konnte die Jugor-Strafse nicht passiren und richtete deshalb seinen Kurs nach
Norden auf die J/atofscAKw-Strafse, in welche er am 8. August einlief. Ohne viel
Eis anzutreffen, wurde die Strafse durchsegelt, aber an ihrem östlichen Ende zeigte
sie sich durch einen 500—2000m breiten Eisdamm versperrt; von einem erhöhten
Punkte aus gesehen war die Kara-See vollständig mit schwerem Eis bedeckt ’).
Das Schiff vevliefs deshalb am 15. August Matotschkin-Strafse und steuerte nach
Norden, um zu versuchen, nach Dtcfoon-Hafen nord um Nowaja-Semlja zu ge
langen. Auf diesem Wege wurde erst in 77° 15' N-Br und 65° O-Lg Treibeis
angetroffen, aber wiederum hinderte das Eis, in das Karische Meer vorzudringen.
Am 23. August wurde Kap Mauritius, die äufserste NO-Spitze von Nowaja-
Semlja., doublirt und auf einer der Oranje-Inseln ein Gedenkstein für Willem
Bar ent 8 errichtet.
Von hier ab bis zum 16. September wurde die südliche Eisgrenze nach
Westen hin bestimmt; die Durchfahrt nach Franz Josef-Land und König Karl-
Land erwies sich als geschlossen; in der höchsten von „Willem Barmte“ auf
dieser Fahrt erreichten Breite von 78° 10' N-Br in 55° 53' O-Lg erstreckte
sich das Packeis von Ost nach West. Die Eiskaute wurde verfolgt bis
45° O-Lg in ca 76’/a” N-Br (am 10. September), ohne irgend eine Oeffnung zu
finden, und weiter nach Westen wurde auf demselben Parallel in 3372° O-Lg
am 16. September gleichfalls die südliche Eisgrenze erreicht.
Am 23, September traf die Expedition in Hammerfest, und nach
einer stürmischen Fahrt erst am 20. Oktober in Ymuiden ein. 2 )
7 Bekanntlich hat der Bremer Dampfer „Luise*, Ivapt. Burmeister, ausgerüstet von
Baron von Knoop, auf seiner Reise von der Weser nach dem Jenissei im Sommer 1881 das
Karische Meer passiren können, sowohl auf der Hinreise (vom 16. bis 20. August), als auf der
Rückreise (Anfang September).
7 Ueber den Verlauf dieser vier Expeditionen des „ Willem Barents* vgl. u. A. Peter-
mann’s „Geogr. Mitth.% 1878, pag. 79, 120, 240, 399; 1879, pag. 35, 75, 194, 236, 315; 1880,
pag. 18 (mit Skizze), 425; 1881, pag. 279; 1882, pag. 5, 394 ; ferner noch „Proc. of the Geogr.
Soc.“, 1882, pag. 35; „Tijdschrift van het Aardrijbskundig Genootschap“, Amsterdam, 1878- 1881.
Verslagen omtrent den derden resp. vierden Tocht van de Willem Barents naar de Ijszee in den
Zomer van 1880 resp. 1881. Haarlem 1881 resp. 1882.
1*