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von 70 m. Die Oberfläche ist schwach gewollt, uur au zwei Stellen erhebt sich
dieselbe einige Meter über das allgemeine Niveau, so dafs man sie tafelförmig
nennen kann. Die IdscI fällt an allen Seiten steil ab, nur die SW-Spitze bildet
einen weniger steilen Abhaüg. An der Ost- und Nordseite der Insel sind die
Ufer unterwaschen; hierdurch erhält die Insel ein schroifes Aussehen. Die Insel
ist mit Vegetation bedeckt, auch sieht man auf ihr viele hohe Bäume und
einige bebaute Felder.
An der Westseite der Insel befindet sich eine kleine Bucht, welche jedoch
weniger tief ist, als die an der entgegengesetzten Seite; bei schlechtem Wetter
ist es schwierig, eine Landungsstelle zu finden. Während des Aufenthalts des
„Bussard“ brandete die See sowohl an der Luv- als an der Leeseite der Insel.
Es ist überhaupt sehr schwierig und auch nicht ungefährlich, ohne Hilfe der
Eingeborenen zu landen, da diese das Boot, sobald es den Strand berührt, mit
den Händen aus der Brandung ziehen. Das Abstosfen des Bootes vom Lande
geschieht in ähnlicher Weise. Die landesüblichen, zum Landen geeigneten Kanoes
fehlen hier.
Der Ort Makatea liegt an einer kleinen, ganz offenen Bucht an der Ostseite
der Insel und ziemlich in der Mitte zwischen der Nord- und Südspitze der
Insel. Von See aus erblickt man nur ca 30 Hütten, aber noch einige andere
sollen von den Bäumen verdeckt werden.
Die Insel hat ungefähr 150 Einwohner, unter welchen sieh nur ein Weifser
befindet. In der Mitte des Ortes Makatea, welcher in 15° 49' S-Br und 148° 33'
W-Lg liegt, wehte die französische Flagge.
Die Insel Matahiva oder Lazareff hat eine elliptische Form, deren gröfslo
Achse von OSO nach WNW gerichtet ist. Die Baumgipfel erheben sich kaum
20m über den Erdboden; die Insel ist nur 10 Sin weit sichtbar.
An der NW-Spitze der Insel liegt ein aus ca 12 Hütten bestehender
Ort, in welchem die französische Flagge wehte. An dieser Stelle befindet sich
im Riff ein schmaler Kanal, welcher mit der innerhalb liegenden Lagune in Ver
bindung steht, jedoch nach Angabe des Lotsen selbst nicht von Schoonern benutzt
werden kann. Mit Ausnahme dieses schmalen Kanals ist die Insel vollständig
geschlossen und hat weiter keine Einfahrten. Dieser Umstand läfst diese Insel
sehr leicht von Tikahau unterscheiden. Letztere Insel wird durch eine Gruppe
kleinerer und gröiserer Inseln gebildet, welche von einem Riff umgeben sind.
Die Ostspitze der Insel Matahiva liegt in 14° 53' 30" S-Br uud
148° 37' W-Lg.
10. Strömungen in der Korea-Strafse. Der Kommandant S. M. Kbt.
„IltisKorv.-Kapt. Klausa, hat während der Reise von Port Lazaref, an der
Ostküste von Korea, nach Shanghai in der /iforai-Strafse zwischen dem Kap
Clouard uud der Insel Quelpart nachstehende bemerkenswerthe Stromversetzungeu
gefunden:
Datum
Ort
Wind
Strom
1882
N-Br
O-Lg
Rieht.
Rieht.
Stärke
| Aug. 4, 7 h p. m.
, 5, 8 h a. m.
„ 5, Mittag
! „ 6, Mittag
35° 34'
34° 39'
34° 23'
32° 42'
129° 47'
129° 30'
128° 52'
126° 50'
SSE
SSE
ENE
NE
N 35° E
N 59° E
36 Sm in 13 St.
21,3 Sm in 24 St. j
1
Diese Angaben sind, wie der Kommandant berichtet, nach guten Land
peilungen und Meridianbreiten ermittelt. Vom 5. zum 6. August stieg die
Temperatur des Wassers von 22° bis 27°.
11. Vergleichende Zusammenstellung der Daten betreffs Er
öffnung und Schliefsung der Schiffahrt im Hafen von Montreal. St.
Lorenz-Strom. Canada. („Nautical Magazine“, Heft X, pag. 808, London
1882.) In nachstehender Tabelle sind die Daten der Eröffnung und Schliefsung
der Schiffahrt, der Ankunft des ersten Schiffes von See und der Abgang des
letzten Schiffes von See im Hafen von Montreal, seit den letzten 10 Jahren
zusammengestellt: