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Die flachste Stelle mit 9 m wurde in der Nähe der Ostkante der Bank,
in 9° 12'S-Br und 60° 21' O-Lg, gefunden; von hier aus erstrecken sich 16 Sm
südwestlich Tiefen von ca 18 m, und dann fällt auch diese Tiefe plötzlich in
so grofse Tiefen ab, dafs inan mit 400 m Lothleine keinen Grund erhält. Nord
östlich der 9 m-Stelle, ungefähr 6 Sm entfernt, beträgt die durchschnittliche
Wassertiefe gleichfalls 18 m, aber in einem Abstand von 13 Sm wurde mit
900 m Lothleine kein Grund mehr gefunden. Es ist jedoch leicht möglich, dafs
auf dieser Bank sich noch flachere Stellen befinden, denn auf dem südlichen
Theil der Bank sollen in ungefähr 11° S-Br mehrere Korallenstelleu mit 9 m
und weniger Wasser vorhanden sein. Auf einer dieser Stellen will der fran
zösische Schoner „Eliza“ in Gefahr gewesen sein. Nach anderen Berichten
soll auch auf dem nördlichen Theile der Bank eine Tiefe von 7 m gefunden sein.
Nach den erhaltenen Lothungen scheint der Grund bis zu einer Tiefe
von 60 m aus Korallen zu bestehen, in tieferem Wasser wurde Sand gefunden.
1. Br. M. S. „Fawn“ ankerte auf 25,6 in Wassertiefe, in 9° 54'S-Br und 60° 51'
O-Lg, mit 183 m Kette und lag daselbst, obgleich zuweilen eine häfsliche See
stand, ganz sicher. Ferner wurde auf 20 m Wassertiefe in 8° 25'S-Br und
60° 10' O-Lg geankert; hier hat die Bank nur eine Breite von 5 Sm und fällt
nach Westen zu plötzlich von 31 m auf 230 m ab.
Als das Schiff zu Anker lag, wurde eine schöne Art grofscr Fische
gefangen.
Strömung. Nach den gemachten Beobachtungen, als das Schiff vor Anker
lag und auch während der Vermessung der Bank, wurde die Hauptrichtung des
Stromes etwas südlich von West gefunden; die durchschnittliche Geschwindig
keit betrug 1 Sm die Stunde. In den vielen zwischen den flachen Stellen der
Bank befindlichen Rinnen mit tiefem Wasser war die Strömung veränderlich
und lief auch mit gröfserer Geschwindigkeit, als auf den flachen Stellen.
Nordwestlich der Bank, in 7° 45' S-Br und 59° 40' O-Lg, wurden heftige
Stromkabbelungen beobachtet, welche wahrscheinlich dadurch entstehen, dafs die
Strömung von beiden Seiten der Bank daselbst zusammentrifft. Es konnte da
selbst mit 420, 330 und 390 m Lothloine kein Grund erreicht werden.
In der mit „reported breakers“ bezeiclmeten Position, in 7° 15'S-Br
und 61° 26' O-Lg, wurde kein Anzeichen von Bi*andung bemerkt, obgleich zu
der Zeit eine hohe See stand; auch konnte daselbst mit 640m Lothleine der
Grund nicht erreicht werden. Ferner wurde noch nach der in 12° 12' S-Br
und 60° 42' O-Lg gemeldeten Untiefe gesucht, aber auch hier konnte mit 820 m
Lothleine kein Grund erreicht werden.“
6. (D. S.) Riff am nördlichen Eingänge der Gaspar-Strafse. 1 )
Kapt. F. G. Crantz vom Schiffe „Dido“ berichtet: „Am 19. August 1882 um
6 h 20 m p. m. passirten wir auf der Reise von der Swwda-Strafse nach Manila
etwa ‘/ä Kblg in Lee eines kleinen Riffes von etwa anderthalb Schiffslängen
Ausdehnung, auf dessen Südende leichte Ueberfälle sichtbar waren. Dafs ich
es nicht mit einer Täuschung zu thun hatte, dafür bürgt mir der Geruch:
starker, fauler, fischiger Korallenriff-Geruch. Das Riff liegt in 1° 55'S-Br uud
107° 14' O-Lg, etwa 31 Sm NzO von Gaspar-lnsel, oder doch ganz in der Nähe
dieser Position. Um 5 h p. m. hatten wir (raspar-lnsel noch gesehen und bis
zu dieser Zeit nur etwa 1 Sm Strom nach NW bemerkt. “
7. Ansegelung der Yung hin-Bucht und Lage der Insel Mouchez. 2 )
Ostküste von Korea. Nach einem Bericht des Kommandanten S. M. Kbt.
„Iltis“, Korv.-Kapt. Klausa, ist als Ansteuerung der Yung hin- oder Broughton-
Bucht (Port Lazaref), von Süden kommend, die Insel Mouchez (Khalezow) zu
empfehlen; dieselbe wurde 15 Sm weit gesichtet, während die näher liegende
Küste durch eine Nebelbank verdeckt war. Jedoch ist dabei zu bemerken,
dafs die Lage dieser Insel sowohl gegen das Kap Duroch (Peschurof) in der
Br. Adm.-Karte No. 2347 (Tit. XI, No. 136), als auch auf der russischen
■) Vgl. Hor-sburgh, „India Directory“, Vol. II (1864), pag. 33, 36, 40, 41, 46.
*) Vgl. „China Sea Directory“, IV (1873), pag. 79 und 80.