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Full text: 10, 1882

Kanal unter der Küste, passirt die Harre am X erdende und zeigt als einzige 
Veränderung eine unbedeutende Zu- oder Abnahme seiner Tiefe. Wenn aber 
durch irgond eine Ursache diese Regehnäfsigkeit unterbrochen wird, wie z. B. 
durch das Anschwellen des Flusses Tubaräo oder der beiden anderen Flüsse, 
welche sich in die inneren Lagunen ergiefsen, so erhalten die nach der Sec 
strömenden Gewässer eine beträchtliche Geschwindigkeit und Kraft. Es findet 
dann eine Umbildung der Bank stall: das lOnde der Landspitze wird um 
ca 50 m zurück gedrängt, und der Kanal verlängert sicli in dieser Richtung; 
die aus dem Innern kommenden Gewässer durchbrechen das Südeude der Bank 
und bilden dort einen tiefen uud laugen Kanal, während von diesem Augeublick 
an der Kanal sich im Norden schliefst. Diese Veränderungen der Barre 
sind seit langer Zeit von den Lotsen beobachtet worden. So schwierig und 
gefährlich dio Fahrt durch den Nordkanal wogen dessen Enge ist, so leicht 
uud sicher ist sie durch den Südkanal. 
Aus der Leichtigkeit, mit welcher der Kanal seine Lage verändert, indem 
er bald als Nord-, bald als Südkanal auftritt, jo nach der Geschwindigkeit der 
aus dem Innern kommenden Gewässer, ist ersichtlich, wie leicht bewegbar die 
die Bank bildende Sandmassc sein mufs. Dioselbe ruht auf einem konsistenten 
Schlickboden und ihre -Mächtigkeit wird auf 2 m geschätzt. Bemerkenswerth 
ist es noch, dafs die aus Saud bestehende Landspitze, welche von dem öst 
lichen Fufse der die Stadt schützenden Hügel ausläuft uud den nördlichen 
Strand des Einfalirtskauals bildet, ebenfalls ihre Lago verändert. 
Der Südraud der Barre wird durch eine natürliche Mauer vou Steinen 
gebildet, welche an dem Fufse der beiden sich dort erhebenden Hügel sieh 
befinden. Gleich hinter der Ponta da Fortuleza beginnen die kleinen Tiefen 
der Bank, welche etwas jenseits der Ponta da Pedra Prêta endigt, ln der 
Nähe letzterer Landspitze existiren einige vereinzelt liegonde Steine, die sich 
leicht durch eine Tonne oder Bake au ihrem Nordende kennzeichnen lassen 
würden. 
Die Navigining des Kanals, welcher vou der Barre nach dem Anker 
plätze der Stadt führt, bietet keine Schwierigkeit. Die Lauge desselben, von 
der Barre bis zum -Magazin von Fernanden, beträgt 4000m und seine Breite 
mit geringen Abweichungen 200m. Die tiefste Stelle, welche der Berichterstatter 
mafs, war da, wo alle aus dem Innern kommenden Gewässer zusanuneustofsen. 
Die Tiefe beträgt daselbst 10,8m und nimmt allmählich bis 7,2 m ab. In diesem 
Kanal ist stets ruhiges Wasser, und die Schiffe liegen dort vollkommen sicher 
vor Anker. Etwas oberhalb der Mitte der Strecke von der Barre nach der 
Stadt mündet der Flufs Tubaräo. Die gröfste Tiefe in der Mündung desselben 
fand sich in der Nähe des linken Ufers und betrug 4 m. Unter normalen 
Umständen hat der Flufs keinen Ei »flufs auf die Verhältnisse der Barre. Die 
Wassermasse, welche er in dcu Kanal ergiefst, ist im Vergleich zu der dos 
Kanals nicht bedeutend. Wenn aber der Flufs anschwillt, so wird sein Einilufs 
immer bedeutender; er vermehrt die Strömung des Kanals nach aufseu und 
bewirkt jene oben genannte Ooflnung des Südkanals. 
Bei Ponta Fernande» theilt sich der innere Kanal in zwei Arme. Der 
eine setzt sich in der Aufangsriehtuug nach Ponta da Cabeçuda fort, der andere 
wendet sich nach Ost und bildet den Ankerplatz der Stadt, dessen Tiefe zwischen 
3,2 uud 6 m variirt. Eine ausgedehnte Bank trennt die beiden Kanal-Arme. 
Das beobachtete niedrigste Niedrigwasser fand um 10 h 30"’ Morgens am 
20. März und das höchste Hochwasser um 4 h 30 ,n Nachmittags am 24. März statt. 
Der Höhenunterschied beider betrug 0,71m. Die von dem Berichterstatter am 
Ort gesammelten Daten zeigen ferner die Unmöglichkeit, eine Stunde für die 
Hafenzeit und den Fluthwechscl zu bestimmen. Die Bewohner versicherten, 
dafs das Wasser zuweilen 2 uud 3 Tage hintereinander steigt uud ebensoviel 
Tage hintereinander fällt, aber auch viele Stunden auf dem höchsten sowohl, 
als auch auf dem tiefsten Stand bleibt. 
An dem Orte, wo die beiden Kanal-Arme sieh trennen, ist eine grofsc 
Verschiedenheit hinsichtlich der jetzt uud vor 18 Jahren beobachteten Tiefen zu 
erwähnen. Vor 18 Jahren war die Tiefe nicht über 5m, während im März <1. J. 
8m Tiefe an derselben Stelle gemessen wurden. Es fand mithin eine Ver 
tiefung des Kanalbettes statt. Aufscrdcm ist auch das der Mündung des, 
An«. 4. ltv.lr. ol#.. 1SS2, Ho» XI. ß
	        
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