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Full text: 10, 1882

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nach Osten zurück vertrieben, so clai's am 28. März der Schiffsort wieder in 
60,5° N-Br in 6,5° W-Lg war. An diesem Tage trat endlich eine Veränderung 
in den bis dahin so überaus ungünstigen Verhältnissen ein, der Wind lief um 
nach Osten, blieb so für längere Zeit und führte „Germania“ bis zum 3. April 
nach 51,5° N-Br in 27° W-Lg. Der von diesem Punkte ab noch vorliegende 
Theil der Reise mufstc wieder bei meistens aus ungünstiger Richtung kommenden 
Winden zurückgelegt werden. Da dort indessen stürmisches Wetter nicht häutig 
mehr vorkam, verlief die Reise in verhältnifsmäfsig günstiger Weise, so dafs am 
5. Mai im Hafen von New-York geankert werden konnte. Die Dauer der Reise 
von 60° N-Br in 8,5° W-Lg ab betrug 62 Tage. 30° W-Lg war in 50° N-Br 
am 5. April und 50° W-Lg in 41° N-Br am 13. April überschritten worden. 
Am 2. Juni ging „Germania“ von New-York aus wieder in See, um nach 
Hamburg zurückzukehren. Man vollendete diese Reise über den Ocean bei 
leichten veränderlichen Winden, die fast immer aus günstiger Richtung kamen, 
ohne dafs sich Ilervorzuhebendos ereignete. 70° W-Lg wurde in 39,5° N-Br 
am 3. Juni, 60° W-Lg in 38,8° N-Br am 7. Juni, 50° W-Lg in 40° N-Br am 
11. Juni und 30° W-Lg in 45,5° N-Br am 20. Juni geschnitten. Am 28. Juni 
erreichte die Bark die Mündung des Kanals. Zur Vollendung der Reise waren 
26 Tage erforderlich gewesen. 
18. Reise des Bremer Vollschiffes „Maryland“, Kapt E. Knhlmami. 
Am 2. April 1882 verlief» das auf einer Reise von Liverpool nach Balti 
more begriffene Vollschiff „Maryland“ den St. Georgs Kanal. Im offenen Ocean 
verfolgte Kapt. Kuhlmann zunächst die direkte Route für seinen Bestimmungs 
ort, und machte auf derselben, da anfänglich wiederholt östliche Winde an 
getroffen wurden, auch ziemlich befriedigenden Fortgang gut. Am 11. April, 
als der Schiffsort 47,8° N-Br in 27,5° W-Lg war, überstand man einen kurzen, 
aber sehr heftigen Sturm, der aus Ost begann und dessen Richtung sich, als 
der Luftdruck bis auf 736,5mm gesunken war, nach SW veränderte. Nachdem 
der Sturm aus SW für eine Wache fast orkanartig geweht hatte, mäfsigte er 
sich rasch; die Windrichtung veränderte sich auch bald wieder, und zwölf 
Stunden nach dem Sturme wehte wieder ein frischer Ostwiud. Kapitän Kuhl 
mann entschlofs sich jetzt, die direkte Route aufzugeben und eine südlichere 
aufzusuchen. Es wurde deswegen während der nächsten Zeit ein hoch südlicher 
Kurs verfolgt, wenn der Wind günstig war um Breite gut machen zu können, 
und sonst versucht nach Westen hin vorzurücken. Nachdem man am 20. April 
in 34° W-Lg südlich von 36° N-Br gekommen war, hielt sich der Wind meistens 
in Östlicher oder hoch südlicher Richtung, und konutc man dann, obgleich das 
Passatgebiet nicht betreten wurde, in befriedigender Weise nach Westen fort 
schreiten. Die südlichste Breite, welche man dabei erreichte, war 31,0° N-Br 
in 64° W-Lg. Von 31° N-Br in 66° W-Lg ab sclilug „Maryland“ am 4. Mai 
einen nördlichen Kurs ein, und führten frische SW- und NE-Winde das Schiff 
dann bis zum 9. Mai zur Chesupeake Bai. Zur Zurücklcgung der Reise waren 
37 Tage erforderlich gewesen. Während dieser Zeit hatte man 40° N-Br in 
35,8° W-Lg am 18. April, 30° W-Lg in 45° N-Br am 13. April, 50" W-Lg in 
32,5° N-Br am 26. April, 60° W-Lg in 31,5° N-Br am 1. Mai und 70° W-Lg 
in 33,5° N-Br am 6. Mai geschnitten. 
Während „Maryland“ diese ihre Reise auf südlicher Route ausführte, 
vollendete das Vollsehiff „Hedwig“ eine Reise von Bremen nach New-York auf 
hoch nördlicher, Nord um Schottland führender Route. Dieses Schiff, welches 
sich am 23. März in Sicht von Fair Island befand, stand am 18. April in 
40,3° N-Br und 50,2° W-Lg, während zur selben Zeit „Maryland’»“ Schiffsort 
40,1° N-Br und 35,8° W-Lg war. „Maryland“ traf nach dieser Zeit eine um 
soviel günstigere Gelegenheit, dafs die Chesapeake Bai nach 21 Tagen erreicht 
werden konnte, während für „Hedwig“ bis zur Erreichung ihres Bestimmungs 
ortes noch 17 Tage erforderlich waren. 
Am 17. Juni erreichte die auf der Rückreise nach Bremen begriffene 
„Maryland“ wieder den offenen Oeeau. Kräftige, beständige SW-Winde be 
günstigten dort den Anfang der Reise nnd führten das Schiff bis zum 22. Juni 
nach 38° N-Br in 56,5° W-Lg. Oestlich von diesem Punkte wurden zunächst 
etwas veränderlichere Winde angetroffen, doch herrschten später wieder stid-
	        
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