dehnte. Unweit 19,5° S-Br hatte es den Anschein, als ob der Passat ein Ende
nehmen wollte, denn man beobachtete dort an einem Tage ganz leisen südöst
lichen Zug und selbst Windstille, doch fafste der SE-Wind nach kurzer Zeit
wieder kräftig durch, das Schiff in rascher Fahrt südwärts führend und nicht
eher endend, als bis am 29. Januar 33,6° S-Br in 22,9° W-Lg erreicht worden
war. Der auch hier noch immer sehr kräftige Wind nahm jetzt bei einem
Barometerstände von 767,4mm die nordöstliche Richtung an, um diese für
längere Zeit zu behalten. Einen höchsten Luftdruck von 768,5mm hatte man
unweit 30° S-Br beobachtet. Als „Suaheli“ 35° S-Br überschritten hatte, wurde
der langsam nach links drehende Wind westlich, und am 5. Februar konnte die
Bark bei heftigem NW-Winde in 38,2° S-Br die westliche Länge verlassen.
Der Wind hatte von der Linie hier eine grofse regelmäfsig verlaufende Drehung
von SE durch Nord nach West beschrieben und in dieser Weise dem Schiffe
eine sehr erwünschte Gelegenheit für den Fortgang der Reise geboten. Ent
sprechend der langsamen Veränderung der Windrichtung waren auch die
Schwankungen des Luftdruckes gewesen. Als der Wind nordöstliche Richtung
annahm, hatte das Barometer sein Maximum erreicht, und bei den folgenden
Nord- und Westwinden fiel dasselbe langsam und stetig. Die Bark hatte die
zwischen Linie und Erstem Meridian liegende Strecke in 21 Tagen zurück
gelegt und auf derselben 10° S-Br in 31,5° W-Lg am 19. Januar, 20° S-Br
in 31,8° W-Lg am 23. Januar und 30° S-Br in 28° W-Lg am 27. Januar
geschnitten. Der Mitsegler „Seenymphe“, der anscheinend schwächere Winde
als „Suaheli“ gefunden hatte, gelangte zum Meridian von Greenwich in
40,8° S-Br am 9. Februar, und die Bark „Zanzibar“, welche jene bei „Suaheli“
erwähnte Passatstöruug auch beobachtete, aber sie einen Tag früher und
zwei Breitengrade weiter südlich liegend fand, konnte schon am 3. Februar
in 39,8° S-Br von westlicher in östliche Länge übergehen. Beim Zurücklegen
der erforderlichen Länge hielt „Suaheli“ sich meistens zwischen 39° und
40° S-Br, wo zunächst noch recht günstige Verhältnisse angetroffen wurden.
Ein etwas nördlicherer Kurs wurde eingeschlagen, nachdem man am 17. Februar
nach 38,7° S-Br in 35° O-Lg gekommen war, und hielt sich nach dieser
Zeit der Wind vorherrschend in südöstlicher und östlicher Richtung. Als
„Suaheli“ sich am 20. Februar in der Nähe von 32,5° S-Br und 41° O-Lg be
fand, drehte dort der vorher aus SSW wehende frische Wind durch Süd nach
SSE, und schien damit das Gebiet des Passats erreicht zu sein. Erst in der
nach rascher Fahrt erreichten Strafse von Mozambique verlor dieser Wind seine
Stärke und Beständigkeit, denn unweit 22,5° S-Br beobachtete man an zwei
Tagen leichten veränderlichen Wind und selbst Stille. Nördlich von 22° S-Br
stellte sich wieder ein mäfsiger beständiger Südwind ein, um bis nach 14,5° S-Br
in 44° O-Lg anzuhalten. In der Nähe dieses Punktes endete am 1. März auch
dieser letztere Wind; es folgten nun auf die bis dahin fast nur günstigen Winde
anhaltend ungünstige, und war infolge dessen noch eine lauge Zeit erforderlich,
um den letzten Thoil der Reise zu vollenden. Dafs bei den von jetzt an auf
tretenden leichten, meist westlichen und nördlichen Winden sich nur ein solch
langsamer Fortschritt erzielen liefs, wurde hauptsächlich durch den jene be
gleitenden starken Gegenstrom verursacht. Am 14. März ankerte „Suaheli“ in
der Nähe von Zanzibar. Zur Zurücklegung der Reise waron 92 Tage erforder
lich gewesen. Während der Zeit, dafs man sich in Ostlänge befunden hatte,
war 10° O-Lg in 39° S-Br am 8. Februar, 20° O-Lg in 39,5° S-Br am 12. Fe
bruar, 30° O-Lg in 40° S-Br am 15. Februar und 40° O-Lg in 32,6° S-Br am
19. Februar; ferner 30° S-Br in 41,8° O-Lg am 20. Februar, 20° S-Br in
42,6° O-Lg am 26. Februar, 15° S-Br in 43,8° O-Lg am 1. März und 10° S-Br
in 41,4° O-Lg am 11. März geschnitten worden. Am 9. März hatte man sich
in Sicht der L'omoro-Insel befunden. Die Bark „Zanzibar“, welche vom 15. Fe
bruar in 38,3° S-Br und 45,4° O-Lg ab einen hoch nördlichen Kurs eingeschlagen
hatte, überschritt 20° S-Br in 51,8° O-Lg am 25. Februar und ankerte am
27. Februar auf der Rhede von Tamaiave.
Am 3. April verliefs „Suaheli“ den Hafen von Zanzibar wieder, um nach
Hamburg zurückzukehren. Man durchsegelte bei leichtem südöstlichen Winde
den Pemba Kanal und erreichte am 4. April die offeue See. Auch dort wurden
zunächst ganz leichte unbeständige südöstliche Winde angetroffen, welche die