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Nachdem die Kohlouladuug des „Richard Rickmers“ iu Singapore cut
löscht worden war, versegelte das Schiff nach Rangoon, und zwar wurde die
Reise nach diesem letzteren Platze am 15. Januar angetreteu, und am 30. Januar
beendet. In Rangoon wurde eine neue aus Reis bestehende Ladung ein
genommen, und nachdem dieses geschehen, am 5. März 1882 die Heimreise
angetreten. Man traf während der ersten Zeit derselben nur sehr flaue west
liche Winde an, mit deren Hülfe bis zum 11. März uacli 10,5° N-Br in
93,6° O-Lg gesegelt wurde. Unweit dieses Punktes stellte sich der NO-Monsun
ein, bei welchem man den Zehngrad Kanal durchsegelte und der die Bark bis
zum 14. März nach 4° N-Br in 89,5° O-Lg führte. In geringer Entfernung
von diesem Punkte ging der NO-Monsun in ganz leichte östliche Mallung über,
bei welcher der Fortgaug nur ein solch überaus langsamer war, dafs erst am
22, März der Aequator in 89,4° O-Lg erreicht werden konnte. Auch in süd
licher Breite hielt die so überaus leichte Mallung hartnäckig an, dabei hatte
die dort beobachtete Strömung, aufser der stark westlichen, auch eine nördliche
Richtung, und konnte infolge dieser Umstände nur ein solch langsamer Fort
schritt erzielt werden, dafs man sich am 27. März noch in 3,8° S-Br und
87,1° O-Lg befand. Hier stellte sich ein leichter westlicher Wind ein, bei dem
die Reise einen etwas rascheren Verlauf nahm, und als am 31. März wieder
Mallung und Stille angetroffen wurde, war der Schiffsort 9,8° S-Br iu
87,4° O-Lg. Diesen zweiten, etwas leichter als den ersten zu kreuzenden,
Stillengürtel durchsegelte „Richard Rickmers“ bei dem darin angetroffenen öst
lichen Zuge iu 5*/s Tagen. Am 6. April wurde unweit 14,4° S-Br und
83,8° O-Lg der SE-Passat angetroffen. Aueh nachdem dessen Gebiet erreicht
worden war, blieb der Fortgang des Schiffes ein unbefriedigender, denn man
traf den Passat nur in geringer Stärke wehend und unbeständig an. Frischer,
beständiger Wind wurde nur an zwei Tagen unweit 19° S-Br beobachtet. Die
polare Passatgrenze läfst sich, weil schon am 13. April unweit 22° S-Br in
66.5° O-Lg leiser Zug und Windstille auftrat, mit Sicherheit kaum angeben.
Es folgten später mehrere Drehungen des Windes nach links, bei denen östliche
Winde doch die herrschenden blieben. Westwind von längerer Dauer wurde
selbst bei der Umsegelung des Kap der guten Hoffnung nicht augetroffen, und
am 5. Mai konnte bei fast stürmischem SE-Win de die Länge dieses Vorgebirges
überschritten werden. Im Atlantischen Ocean lief, wie es so häufig der Fall
ist wenn Schiffe bei SE-Wind die Kapstadt passiren, der Wind für eine Zeit
laug noch wieder um nach Süd und SSW. Als man sich 30° S-Br dann aber
mehr näherte, wurde die Windrichtung wieder eine raumere, und als die Bark
am 8. Mai in 8,4° O-Lg den Parallel von 30° Süd überschritt, geschah das
selbe bei SE-Wind. In höherer Breite als 30° Süd waren 11 Tage verbracht
worden, und auf der Strecke zwischen Linie im Indischen Ocean und Südspitzc
Afrika’s hatte man 10° S-Br iu 87,4° O-Lg am 1. April, 20° S-Br in 74° O-Lg
am 9. April und 30° S-Br in 37,5° O-Lg am 27. April; wie 60° O-Lg in
23,8° S-Br am 16. April und 30° O-Lg in 33° S-Br am 30. April geschnitten.
Im Atlantischen Ocean wehte nördlich von 30° S-Br anfänglich noch
Irischer SE-Wind, und hatte es den Anschein, als ob sich aus demselben direkt
der Passat entwickeln wollte. Nachdem die Bark aber 26° S-Br überschritten
hatte, verlor der Wind seine Stärke; zur selben Zeit lief er auch um nach Süd
und SSW und sctiliefslich herrschte unweit 24° S-Br für mehrere Tage ganz
leiehte Mallung und Windstille. Am 13. Mai stellte sich unweit 23,3° S-Br in
2,4° O-Lg sogar ein leichter NW-Wind ein, bei dem das Schiff in drei Tagen
nach unweit 19° S-Br in 0,5° W-Lg gelangte, und erst nachdem dieser Wind
am 10. Mai durch Süd nach SSE zurückgclaufen war, erreichte man den eigent
lichen Passat. „Richard Rickmers“ durchsegelte dessen Gebiet dann in rnäfsig
rascher Fahrt und ging am 28. Mai in 23,3° W-Lg von der südlichen zur nörd
lichen Halbkugel über. Es waren um von 30° S-Br aus die Linie zu erreichen
20 Tage erforderlich gewesen. 20° S-Br hatte das Schiff in 0,8° O-Lg am
15. Mai und 10° S-Br in 14,7° W-Lg am 23. Mai geschnitten.
Nicht lange Zeit war für „Richard Rickmers“ erforderlich, um den
Stillengürtel zu überschreiten. Man traf denselben zwischen 5° N-Br in
25,7° W-Lg und 8,5° N-Br in 26,4° W-Lg an. In ihm herrschte meist mäfsiger
Ostwind und nur selten Mallung und Stille. Am 3. Juni setzte in der Nähe