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Kap Tori'wi“ war, ward der Strom Süd und setzte in 1 '/< Stunden 2 Sin; in dem
iu dio Bucht von Awomori führenden Kanal hörte der Strom ganz auf. An
diesem Tage ward die Wassertomperatur in der Tsm/ar-Strafse immer zwischen
16° bis 18° gefunden und blieb während des 19tägigen Aufenthalts S. M. S.
„Elisabeth“ in der ./lw;omon-Bucht in diesen ungefähren Grenzen; auch ergaben
verschiedene Messungen auf dem Meeresboden dieselbe Temperatur.
Dio grofse Bucht von Awomori ist nur oberflächlich vermessen, doch
genügt für sie die englische Admiralitäts-Karte No. 2441 (Tsw^ar-Strafse, Tit. XI,
No. 182) durchaus als Segelkarte. Die Lage der einzelnen Kaps und des Hafen-
leucrs von Awomori sind in derselben zwar falsch angegeben, jedoch nicht
derart, dafs dadurch irgend welche Zweifel über die Position des Schiffes auf-
kommen könnten. Strömungen wurden an einzelnen Tagen in der Bucht be
obachtet, doch nie über 0,6 Sm; diese scheinen hauptsächlich eine Folgo von
Wind und in keinem unmittelbaren Zusammenhang mit Ebbe und Eluth zu
stehen; jedenfalls fand nie ein eigentliches Stromkentern statt; ebenso hängt die
Eluthhöhe bei Awomori in erster Linie von dem Winde ab; die gröfstc Differenz
zwischen den gemessenen Wassertiefen betrug 2,4m, die täglich beobachtete Fluth-
liöho 0,7 m im Mittel der gemachten Beobachtungen. Die Temperatur der Luft
hielt sich gewöhnlich unter 20°; die Durchschnittstemperatur zwischen dem
22. Juni und 10. Juli war 17,7°, die des Maximum 19,2°, die des Minimum 16,7°;
die höchste Temperatur betrug 25,2°, die niedrigste 13,7°.
Aus den mir zur Verfügung gestellten Beobachtungen der meteorologischen
Station zu Awomori von Januar bis Mai 1882 inkl. ergiebt sich Folgendes:
Monat
Baro
meter
mittel
mm
XI
Mittel
ermometer
Maximum
°C
Minimum
Im ä
höchste
Temp.
ionat
niedrigste
Temp.
Stürme
Januar
7(53,37
— 0,37
+ 2,8
— 3,7
+ 6,9
-11,0
4
Februar
764,07
— 0,75
+ 3,0
-4,3
+ 7,1
—15,1
2
März
761,04
4- 1,27
+ 5,1
— 2,7
+12,7
— 9,2
0
| April
760,56
4- 8,46
+13,4
+ 4,5
+19,6
+ 0,2
9
Mai
757,30
+11,85
4-16,5
+ 7,7
+22,9
+ 2,4
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Im Januar, Februar und März sind die Winde aus dem SW-Quadranten
bei Weitem die vorherrschendsten, sie behalten auch noch im Mai das Ueber-
gewicht, doch haben für diesen Monat die Nord- und NE-Winde sehr zugenommen.
April und Mai gaben am meisten Regen, nämlich au 15 Tagen, dafür haben
aber Januar 22, Februar 19 und März 26 Tage mit Schnee, Graupeln und
Hagel aufzuweisen, und aufserdem noch je 10, 10 und 9 Regentage. Der letzte
Schnee fiel am 13. April früh Morgens.
Kleine Dampfschiffe unterhalten eine fast tägliche Verbindung mit
Hakodate. Eine Verpflegung mit frischem Fleisch wäre nur durch Ankauf von
Rindvieh zu ermöglichen, was vom Lande auf Bestellung herciugebracht wird;
andere Proviantartikel müfsten von Hakodate herangezogen werden.
Ein östlich von Awomori mündender Flufs giebt wohl frisches Wasser,
dasselbe ist aber durch den Abflufs der Reisfelder verunreinigt und daher zum
Trinken und zum Kochen nicht verwendbar.
Am 11. Juli 8 h a. m. verliefs „Elisabeth“ die Hwomon-Rhede und ankerte
an demselben Tage 6‘/2 h p. m. auf der Rhede von Hakodate.“