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Full text: 10, 1882

Für die Einsegeluug in die Bucht sind weitere Direktiven niclit zu geben : 
die japanische Karte scheint durchaus richtig: alle auf vorspringende Punkte 
genommene Peilungen stimmten, und die Lothungen ergaben sich immer überein 
stimmend mit der Karte. Das im Innern der Bucht liegende Kiff war weder 
durch hellere Wasserfarbe noch durch Brandung zu erkennen, doch ist die auf 
dem Südende des Riffes stehende eiserne roth gestrichene Kugelbake weit 
sichtbar und gut zu erkennen; man passirt diese Bake besser an St-B. und hat 
alsdann in 30m Entfernung schon 12,5—17,5m Wasser; wählt man die nördliche 
Passage, so hat man sicli 150m von der Bake entfernt zu halten; die vom 
Kontre-Admiral von Wickede erwähnte, das Nordende des Riffes andeutende 
Boje lag nicht aus, und ist daher die südlichere und auch breitere Passage als 
die sicherere mehr zu empfehlen. Auf der japanischen Hafenkarte ist die Bake 
noch nicht angegeben, während die englische Karte dieselbe schon enthält;') 
ebenso ist auf keiner Karte der südlich von dem Flecken KamaisM in der 
mifsweisenden Richtung S 59° 0 ins Wasser hineiugebaute und durch eine sehr 
solide gebaute Holzbrücke verlängerte Steindamm angegeben; beide tragen ein 
doppeltes Schienengeleise, Damm und Brücke sind zusammen 277 m (910 Fufs), 
Brücke allein 155 m (510 Fufs) lang, angegeben. Am Ende der Brücke wurden 
bei Hochwasser 5 Ä /4in Wasser gefunden. Die Schienengeleise führen zu den Eisen 
werken und von da weiter ins Land zu den Eisensteinbrüchen. Das Ende der 
Brücke steht auf 39° 16' 30" N-Br und 141° 52' 49,5" O-Lg. Die nach Pegel 
beobachtungen an einem Tage gemessene Fluthhöhe betrug 1,3m, die Ebbe 
setzte 0,3—0,5 Sm in nordwestlicher Richtung. Fluthströmung machte sich 
nicht bemerkbar. 
Am 17. Juni 6 h a. m. dampfte „Elisabeth“ weiter nach Odzuchi- oder, wie 
es richtiger heilst, (Mzwtsw-Bucht. Als Anscgelungsmarkcn für diese Bucht, 
dient für ein von Süden kommendes Schiff wieder die Insel San-gan sima, 
für ein Schiff, welches von Norden kommt, das Kap, welches die Einfahrt auf 
der Südseite markirt, und welches das nächste Kap nördlich von San-gan sima 
ist; dasselbe springt iu der Richtung ONO—WSW ziemlich scharfgratig in die 
See, ist baumbewachsen bis auf eine kleine Einsattelung, die einige Hundert 
Meter von der äufserston Spitze entfernt, tlieilweise kahl ist und ein halbes 
Dutzend weifs gestrichener, tlieilweise schräg stehender japanischer Tempel- 
thore von der charakteristischen Form zweier eingegrabenon Balken mit darauf 
liegendem Querbalken trägt. Die japanische Skizze der (MeMfsM-Bucht ist nur 
sehr oberflächlich und für ein Navigiren nach Landmarken nicht geeignet. Die 
darin angegebenen, quer durch die innere Bucht gelegten Lothungslinien ent 
halten durchweg zu grofse Tiefen. 2 ) Es ist, da die Tiefen schneller abnehmen, 
als die Karte es andeutet, zu empfehlen, weiter aufserhalb des eingezeichneten 
Ankei’S zu ankern. Ich fand in der Peilung „Insel Horai in OSO und die süd 
liche Huk der inneren Bucht SSW’/hW“ in 17 m Wasser einen guten Ankerplatz 
in zähem schwarzem Schlick. Uebrigens ist die ganze innere (Mswfsw-Bueht 
nach See zu vollständig geschlossen. Immerhin kann man die japanische Karte 
zum Orientiren beim Einsegeln benutzen und, da anscheinend keine Riffe und 
Steine im Wege liegen, sicher in die Bucht hineinsteuern, wenn man sich un 
gefähr in der Mitte derselben hält. Peilt die Insel Horai Nord, dann ist bei 
ca 600 m Entfernung von derselben mit nordwestlichem Kurse auf den Anker 
platz zu steuern. 
S. M. S. „Elisabeth“ ankerte um 9 h 15 m a. m. in der Ocfcwfsw-Bucht und 
verliefs dieselbe um 4 h p. m., um den Hafen von Yamada aufzusuchen. 
Der Charakter der Küste nördlich von der Odzulsu-Y>wc\\t wird noch 
wilder; die oft steil ins Wasser abfallenden Granitfelsen mit ihren scharfen 
Kanten und schroffen Abhängen unterscheiden sich in ihren kahlen und theil- 
weise mit Moos, Gras und niederem Gestrüpp bestandenen Wänden sehr be 
stimmt von dem mehr bewaldeten Gestein der Küste südlich von Odzutsn und 
erinnern vielfach an Partien in der Magellan Strafse. Hält man sich in guter 
Sichtweite der Küste, dann ist der Eingang in die F«w«drt-Bucht auch nach 
der englischen Admiralitätskarte No. 2347 nicht zu verfehlen; er wird klar 
*) Die Karte in Heft VIII, 1878, Annalen, hat sie auch schon, 
*) Karte zu Heft VIII der Annalen ete., 1878.
	        
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