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Ausbildung' dos östlichen Endes des Maximums der Rolsbrcitcu vom Atlantischen
Ocean oder (für die von Lappland nach Ccntral-Russland gehende Zugstralse)
selbst eine Verlagerung dieses Maximums nach SW und Central-Europa, und
zugleich eine Abnahme der Temperatur von West nach Ost, wie sie iu der
kälteren Jahreszeit gewöhnlich ist. Endlich verlangen die nach Nord gerichteten
Zugstraisen über Irland und von der Adria zur Ostsee ein barometrisches
Maximum östlich von diesen Gebieten und eine höhere Wärme im evsteren Falle
über dem Kanal und Deutschland, im anderen über Süd- und Mittel-Russland.
Ist eine dieser Bedingungen erfüllt, so kann die zweite sich neutral oder ab
weichend verhalten. Dafs ferner in diesen Fällen der obere Wolkenzug, nament
lich auf der Vorderseite, die jeweilige Fortpllauzuugsrichtung wiederspiegelt, ist
aus den Figuren 2 und 3 leicht erkennbar. Die empirische Feststellung des
^Tatbestandes iii allen diesen, für das Verständnifs des europäischen Wotters
hochwichtigen Fragen ist gewifs höchst wünschenswert!!, und dürfen wir dieselbe
von einer umfangreichen Arbeit über die mittleren Witterungszustäude in einem
grofsen Theile von Europa bei den verschiedenen Klassen (Zugstrafsen) von
Depressionen erwarten, welche Herr Dr. van Beb ber in Angriff genommen hat.
Zur Zeit hingegen können wir uns nur auf den Vergleich zahlreicher Einzolfällc
stützen, welche in der That den obigen Voraussetzungen entsprechen.
Zum Schlafs möchte ich noch die Figuren 2 und 3 (Taf. 23) der ein
gehenden Beachtung der praktischen Seeleute empfehlen. Wenn schon jetzt
der Seemann Nutzen aus dem Zuge der Wolken zieht, indem er ihn im All
gemeinen dem kommenden Winde gleich hält — was in der That für die gröfsere
rechte Seite der Depressionen im Allgemeinen zutrifft —, so wird er doch noch
viel mehr aus demselben ableiten können, wenn er diese Schemata in ihrer An
wendung auf die verschiedenen Quadranten einer Depression berücksichtigt.
Ein Wolkenzug, welcher weit rechts von der Richtung des Unterwindes
fällt, kann ihm die Annäherung eines barometrischen Minimums und damit eine
ganze Reihe von Wahrscheinlichkeiten: schlechteres Wetter, stärkeren Wind,
baldige Aenderung seiner Richtung angeben, während ein Wolkenzug, der mit
dem Unterwinde übereinstimmt oder links von demselben liegt, ihm anzeigt,
dafs sich das Minimum von ihm entfernt und er in höheren Druck sammt dessen
wahrscheinlichen Begleitern gelangt. Weitere Beobachtungen an den Wolken,
die von See wie von Land äufserst wünschenswerth sind, werden uns lehren,
dieses Schema, welches gegenwärtig nur in gewissen Hauptziigen feststeht, mehr
und mehr auszubilden und seine vorkommeuden Variationen kennen zu lernen.
Eine sichere Charakteristik der Strömungen auf der linken Seite der Bahn z. B.
fehlt fast noch ganz; wir vermögen auch noch nicht mit irgend welcher Sicher
heit grofse und kleine Depressionen resp. Theilminima nach den von ihnen er
zeugten Strömungen oder Wolkenformen vom einzelnen Beobachtungsort zu
erkennen. In allen diesen Punkten werden wir hoffentlich nach einigen Jahren,
wenn die zunehmende Beachtung der oberen Strömungen und der Vorgänge am
Wolkenhimmel Früchte getragen haben wird, bedeutend klarer sehen.
Erklärung der Figureutafel 23.
Die Figuren rechter Hand geben die Luftströmungen in drei verschiedenen
Höhen bei den daneben Imker Hand dargestellten Druckverhältnissen.
Figur 1 repräsentirt den Fall einer allseitig glcichgcbildetcn Depression,
bei der die Isobaren der Cirrus-Region mit den unteren koncentrisch sind; es
ergiebt sich alsdann das Schema von Hildobrandsou: die Richtung der Cirri
liegt rechts von jener der unteren Wolken und noch erheblich weiter rechts
vom Unterwinde. Dieses Schema entspricht einer gleichförmigen oder kon-
centrischen Verthcilung der Temperatur und enthält keine Ursachen zur Fort
pflanzung des Wirbels; die Abfuhr der unten allseitig gleichmäfsig zuströmenden
Luft geschieht ebenso allseitig gleichmäfsig in der Cirrus-Region.
In Figur 2 sind die oberen Isobaren gegen die unteren nach hinten und
links in Bezug auf die durch den grofsen Pfeil angegebene Fortpflanzungs
richtung verschoben. Die oberen Isobaren sind das Mittel aus zwei Bestim