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Full text: 10, 1882

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und von 4,2° N-Br in 28,3° W-Lg ab begünstigte der stetige NE-Passat die 
Fahrt. Dieser auf der zwischen 5° und 25° N-Br liegenden Strecke recht 
kräftig auftretende Wind wurde nördlich vom letzteren Parallele flauer und 
endete am 9. Mai in der Nähe von 26,2° N-Br und 40° W-Lg. Man beobachtete 
dort ein Maximum des Luftdrucks von 766,5 mm. Nördlich vom Passatgebiet 
wurden noch für lange Zeit leichte unbeständige Ostwinde angetroffen, und 
stellten sich erst nördlich von 38,5° N-Br durehstehende Westwinde ein. Diese 
führten „ Vorwärts“ bis zum 27. Mai zur MiinduDg des Kanals. Es waren 
115 Tage nach dem Antritt der Reise verflossen, und von dieser Zeit wmren 
29 Tage in nördlicher Breite verbracht worden. Mau hatte dort 10° N-Br in 
33,8° W-Lg am 3. Mai, 20° N-Br in 39,5° W-Lg am 7. Mai, 30° N-Br in 
38° W-Lg am 11. Mai und 40° N-Br in 29° W-Lg am 20. Mai gekreuzt. 
15. Reise der Barther Bark „Karl“, Kapt. E. Kraeft. 
Am 24. Oktober 1881 verliefs die auf einer Reise von Hamburg nach 
Buenos Ayres begriffeue Bark „Karl 1 * den Kanal. Nachdem der dort damals 
wehende heftige Ostwind das Schiff bis zum 24. Oktober nach 45° N-Br in 
14,3° W-Lg geführt hatte, endete derselbe; es folgten drei Tage, an denen 
ganz leichter südöstlicher Zug herrschte, und schliofslich wurde in etwa 
42,5° N-Br und 16,3° W-Lg ein längere Zeit anhaltender Westwind angetroffen. 
Bei demselben wurde der Verlauf der Reise ein unbefriedigender; am 14. No 
vember befand man sich erst in 32,5° N-Br und 23,5° W-Lg. Aus ganz leisem 
westlichen Zuge, in den der Westwind zuletzt übergegangen war. entwickelte 
sich hier der rasch auffrischende Passat, dessen Gebiet sich bis nach 7,8° N-Br 
in 25,3° W-Lg ausdehnte. Derselbe endete in einer heftigen Gewitterböe, 
welche solche schwere Windstöfsc mit sich führte, dafs dem Schiffe das Grofs-, 
Grofsmars- und Vorstengstagsegel zerrissen wurde. Im Stillengürte!, in welchem 
ziemlich beständige östliche Windo herrschten, verbrachte der „Karl“ drei Tage, 
nach deren Verlauf man am 27. November, in der Nähe von 4° N-Br und 
24,4° W-Lg, den SE-Passat wieder erreichte. Am 29. November wurde in 
etwa 29° W-Lg der Aequator überschritten. Es waren 36 Tage seit dem 
Abgänge vom Kanal verflossen; und während dieser Zeit hatte man 40° N-Br 
in 15,8° W-Lg am 1. November, 30° N-Br in 24,2° W-Lg am 15. November, 
20° N-Br in 26° W-Lg am 19. November und 10° N-Br in 25,5° W-Lg am 
23. November gekreuzt. 
Im Südatlantischen Ocean erstreckte sich das Gebiet des nur in mäfsiger 
Stärke auftretenden Passats bis nach 19,8° S-Br in 36,7° W-Lg. Nachdem der 
Wind unweit dieses Punktes am 9. Dezember nordöstlich gelaufen war, hielt 
er sich, allmählich noch mehr und mehr abflauend, mehrere Tage in diesem 
Quadranten. Auf dem letzten Tbeil der Reise wurden schliefslich auch fast nur 
veränderliche östliche Winde, die häufig zutn ganz leisen Zuge herabsauken, 
angetroffen. Bei frischem Nordwinde erreichte „Karl“ am 23. Dezember die 
Mündung des La Plata. Zur Vollendung der Reise waren 60 Tage erforderlich 
gewesen. In südlicher Breite waren von dieser Zeit 24 Tage verbracht, und 
dort 10° S-Br in 33,4° W-Lg am 4. Dezember, 20° S-Br in 37° W-Lg am 
9. Dezember und 30° S-ßr in 45,5° W-Lg am 18. Dezember gokreuzt worden. 
Von Buenos Ayres vcrsogelte der „Karl“ später nach einem Platze 
Namens Laguna de los Padres, und nachdem dort eine für Antwerpen bestimmte 
Ladung Wolle eingenommen wordeu war, trat die Bark am 15. März die Reise 
nach diesem letzteren Platze an. Boi den auf Sec zuerst augetroffonen meist 
westlichen Winden wurde ein nordöstlicher Kurs eingeschlagen, und gelangte 
man ohne Schwierigkeiten bis zum 27. März nach 24.5° S-Br in 39° W-Lg. 
Hier nahm der zuletzt ganz schwach gewordene Wind südöstliche Richtung an, 
und obgleich später noch wiederholt für längere Zeit ganz leiser östlicher Zug 
beobachtet wurde, so war im letzterwähnten Punkte doch eigentlich schon das 
Passatgebiet erreicht. Der in diesem später meist angetroffene Wind war jedoch 
überall so wenig regelmäfsig, dafs er den Namen Passat kaum verdient. Nach 
dem 9. April wurden nördlich von 7° S-Br vom Passat wenig mehr als Spuren 
angetroffen. Ganz leichter südöstlicher Zug und Stille verursachten dort einen 
solch laugen Aufenthalt, dafs erst am 17. April der Aequator in 29,2° W-Lg 
überschritten werden konnte. Es waren dann 33 Tage nach dem Beginn der
	        
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